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Quelle des Unheils

Quelle des Unheils

Titel: Quelle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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>Göttin<. Was mich betrifft ... Ich habe nichts gegen >Doc<. Ist jedenfalls besser als >Monster von der Tribüne<.«
    »Doc? Es gibt Sie wirklich, in echt? Ich dachte schon, ich hätte sie bloß geträumt.« Alex war verblüfft.
    »Ich auch«, sagte Cam. »Ich habe ihn geträumt, oft sogar. Dad, was macht er hier? Kennst du ihn?«
    Dave legte seinen Arm um Cams Schulter und presste sie an sich. »Schatz, dies ist der Mann, der deine Adoption in die Wege geleitet hat.«
    Alex erbleichte. Das erklärte nun völlig zweifelsfrei, warum er sie hier abgesetzt hatte, dachte sie und zog ihre Hand aus Cams. »Dann wissen Sie bestimmt, wer meine ...«, sagte Cam gerade. »Ich meine, wer unsere wirkliche Mutter ...«
    »Alles zu seiner Zeit.« Der gebrechliche alte Mann hob die Hand, um Cams Frage abzuwehren. »Nennt mich wie ihr wollt, aber eigentlich heiße ich Karsh«, erklärte er. »Ist man schon an euch herangetreten?«
    »Herangetreten?«, wiederholte Alex.
    »Der Bote«, erläuterte Dave. »Den Thantos geschickt hat, um euch zu ihm zu locken.«
    »Dad ... Dave ... du weißt darüber Bescheid?« Cam war schockiert. »Bist du denn ... so wie wir?«
    »Er hat dir diese vierzehn Jahre lang gedient und dich immer beschützt«, erinnerte Karsh sie. »Aber nein, Dave ist nicht genau wie ihr es seid. Er ist mehr so wie ... wie Sara es war.«
    »Meine Mutter?« Alex' Körper versteifte sich. »Deine Beschützerin«, verbesserte Karsh sie sanft. »Das wollte ich dir eben erzählen«, flüsterte Cam. »Sara war nicht unsere Mutter. Sie konnte keine Kinder bekommen ...« Alex drehte sich wirbelnd zu Cam um. »Woher willst du das wissen? Du hast doch keine Ahnung.«
    »Ich ... ich habe mich erkundigt. Mit Hilfe meines Computers. Ich hätte es dir noch erzählt, Als. Ich habe es gerade eben noch versucht. Aber du warst ja zu sehr damit beschäftigt, meine ... meine Mom niederzumachen. Oder Emily oder wie auch immer ich sie jetzt nennen soll.« Sie wandte sich ihrem Vater zu. »Weiß Mom auch Bescheid - über uns, über den Boten?«
    »Ja, Liebes«, sagte Dave und warf Karsh einen Blick zu. »Ich hielt es für das Beste - eine vorbeugende Maßnahme«, erklärte Karsh Cam. »Für dich, für deine Schwester ...« Der alte Mann hustete. Als er wieder sprach, war seine Stimme angespannt, noch immer rau und knarzend, aber kaum lauter als ein Flüstern. »Es gibt noch vieles, was ihr erfahren müsst, meine Kinder. Und nur weniges kann ich euch jetzt mitteilen.
    Doch ich ...« Seine dünnen Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. »Ich will sehen, wie weit ich komme. Bleib, David. Es kann nicht schaden. Du hast deine Treue gegenüber Camryn unter Beweis gestellt - und gegenüber Alexandra.«
    »Und es war mir eine Ehre«, sagte Dave. »Lord Karsh, alter Freund, weshalb habt Ihr mir damals nicht gesagt, dass es zwei waren? Zwillinge?«
    »Vielleicht setzt ihr euch alle besser erst einmal«, schlug Karsh vor. Und sie nahmen seinen Rat an. Dave klaubte etliche Papierstapel von seinem alten braunen Ledersofa und sie platzierten sich darauf: Dave saß in der Mitte, Cam kuschelte sich an ihn und Alex lehnte sich auf der anderen Seite gegen die Armlehne, das Kinn in die Hand gestützt. »Die Frage«, setzte Karsh an. »Die allumfassende Frage: Wer sind wir? Woher sind wir gekommen? Wohin gehen wir?« Er rieb seine Hände gegeneinander. »Lasst uns mit dem Anfang beginnen. Genauer gesagt: Mit eurem Anfang. Nicht mit dem Anfang. Ich bin viel zu müde, um so weit zurückzugehen.« Sie wurden, erzählte er ihnen, mit zwei Minuten Abstand an einem überaus vielversprechenden Tag geboren - am einunddreißigsten Oktober. Halloween. Eine von ihnen wurde beim Ruf der Eulen und Kreischen der Fledermäuse geboren, in dem Moment, in dem der Vollmond unterging, die andere, einen Augenblick nach der Dämmerung, unter den ersten Sonnenstrahlen des Tages. Und sie wurden nach Apollo benannt, dem Sonnengott, und nach seiner Zwillingsschwester Artemis, der Jägerin.
    Der Name ihrer Mutter war Miranda.

Kapitel 12 - DER ANFANG
    Miranda warf einen Blick auf den verblassenden Mond. Bleich und voll hing er am Morgenhimmel. Ein neuer Tag schien durch das Fenster. Seine goldenen Strahlen erleuchteten die winzigen Kinder, die sie in ihren Armen hielt. Die Erstgeborene, Artemis, bewegte sich unruhig, während ihre Schwester Apolla, tief und zufrieden schlief. Neben ihnen saß Aron, der Vater der Kinder. In seinen starken Händen hielt er den prachtvollen Schmuck, den er für

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