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Quelle des Unheils

Quelle des Unheils

Titel: Quelle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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Madison begeistert. »Ich wollte so was von unbedingt allein mit euch sprechen.« Alex ließ sich neben ihre Zwillingsschwester auf das Sofa plumpsen und ergriff Cams Hand. »Worüber willst du mit uns sprechen?«, fragte sie, während der überwältigende Geruch ihr die Kehle zuschnürte.
    »Über ... euren Onkel!« Madison grinste. »Den mächtigen Lord Thantos. Ich werde euch zu ihm bringen.«
    »Ach ja?« Das Mädchen, der Bote, was auch immer sie sein mochte, war klein, dünn und schwach, dachte Cam. Auch wenn ihre Zähne inzwischen gefährlich spitz aussahen und sie sich langsam auseinander schoben.
    Sie kann uns nirgendwohin mitnehmen, stimmte Alex zu. Es sei denn, dass wir einverstanden wären. Sind wir das?
    »Und er«, fuhr Madison ausgelassen fort, »der mächtige, große und ehren würdige ...« Die Lücke zwischen ihren Hasenzähnen war inzwischen mehrere Zentimeter breit. »Lord Thantos«, lispelte sie, »Kann euch zu eurer Mutter bringen.«
    Ich will sie sehen, Alex. Du nicht?
    Irgendwann schon. Der Geruch war unglaublich. Und die Kälte. Aber nicht jetzt, beschloss Alex. So nicht. Cam stand auf und musste sich zusammenreißen, um sich nicht die Nase zuzuhalten. »Es tut mir Leid, Madison, aber wir kommen nicht mit.«
    Spöttisch legte Madison den Kopf schräg. »Bitte?« Alex stieß sich vom Sofa hoch. »Kein Bedarf«, sagte sie und konnte nur mit Mühe ein Würgen unterdrücken. »Wir kommen nicht. Aber danke für das Angebot.« Bildeten sie es sich nur ein oder ähnelte Madisons Gesicht immer stärker dem einer Ratte? Und diese seltsamen Zähne, die spitzer geworden waren und sich auseinander bewegt hatten - sie sahen inzwischen aus wie Reißzähne. Cam wich einen Schritt zurück. »Na, wir sollten dann wohl mal besser wieder zur Party stoßen«, sagte sie schwach. »Die anderen warten bestimmt schon auf uns.«
    Mit einem Mal wurde das Rattengesicht schuppig. Und entwickelte einen schlimmen Fall von Akne. Rote Beulen brachen durch die grobe Haut. »Puh«, sagte Cam, »du bist ja wirklich mega-allergisch. Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich Amanda auf jeden Fall gesagt, dass sie die Katze zu Hause lassen soll...«
    »Amandaf Katfe? Waf redeft du denn da für einen Blödfinn?« Madisons Sprachfehler hatte nichts Komisches an sich. Ihre Stimme war tiefer geworden. Die Höcker auf ihrem Gesicht verwandelten sich zusehends in Geschwüre. Und während sie wuchsen, wuchs auch das Mädchen. Mit einem lauten Reißen brachen Madisons Füße durch den rosa Stoff ihres Kostüms. Auch sie waren mit Geschwüren übersät, aus denen eine schleimige weiße Flüssigkeit quoll, die zwischen ihren Zehen entlangrann. Alex hielt sich vor Entsetzen die Hand vor den Mund, als sie bemerkte, dass Madisons Füße nunmehr mit dicken und gefährlich scharfen gelben Nägeln ausgerüstet waren. Instinktiv griff Cam nach ihrem Sonnen-Amulett. »Also wirklich, Mad«, sagte sie mit zitternder Stimme, »gleich soll doch der Geburtstagskuchen angeschnitten werden ...«
    »Schokolade«, ergänzte Alex schwachsinnig. Es folgte ein lautes Krachen, das die Zwillinge nahezu betäubte. Cam schüttelte ihren Kopf und versuchte, wieder zu sich zu kommen. Als sie schließlich wieder sehen konnte, war Madison verschwunden. An ihrer Stelle stand ein Ungeheuer. Ein Monster mit Fangzähnen und Klauen und brodelnder, schuppiger Echsenhaut, die jeden Zentimeter seines Körpers bedeckte. Als es Cams Furcht bemerkte, lachte das Vieh. Der faulige Gestank seines Atems zwang Alex in die Knie. Und brannte so in Cams Augen, dass sie fast erblindete. Dampfende heiße Nebel durchzogen die Luft. Sie konnte kaum erkennen, wie die abscheuliche Bestie die letzten rosa Stoffreste abriss, die noch an ihrem Körper klebten.
    »Runter, Cam. Knie dich neben mich«, befahl Alex und umklammerte ihr Halbmond-Amulett. Genau in dem Moment, in dem Cam neben ihr auf den Boden sank, presste Alex ihren Anhänger gegen den ihrer Schwester. Die Schmuckstücke rasteten mit einem Schlag ineinander, der den Raum erbeben ließ. »Oh wundersame Vollmondnacht«, begann Alex und versuchte wieder, sich an die unbequeme Verbindung mit ihrer Zwillingsschwester zu gewöhnen.
    »Äh ... wir kannten ...« Unter Schmerzen öffnete Cam die Augen, aber sie sah nichts als Licht und Schatten. » Wir kannten unsre Eltern nie...«
    »Doch zauberkräftig waren sie«, flüsterte Alex und versuchte, ihre goldene Kette wenigstens ein Stückchen zu dehnen. » Verlass uns nicht in unsrer

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