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Quelle des Unheils

Quelle des Unheils

Titel: Quelle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. B. Gilmour , Randi Reisfeld
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Coventry Island.«
    »Kannst du wieder sehen?«, fragte Alex, fasste Cam bei der Hand und stieß die Tür auf.
    »Mehr oder weniger«, sagte Cam, während sie in den Flur hinaustraten, der seltsam dunkel war.
    »HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!«, schrie es auf einmal aus jeder finsteren Ecke. Und dann gab es Kerzenlicht. In Mengen. Einunddreißig Kerzen auf einem monströsen Schokoladenkuchen - fünfzehn für Cam, fünfzehn für Alex und eine für die Zukunft - erleuchteten Daves stolzes Gesicht ebenso wie das von Emily und Dylan und seiner Clique, von Cams Freundinnen und Cade Richman und seiner Schwester Karen und vom kleinen Nguyen in den Armen seiner Mutter und von Jason aus dem PITS und - war es denn die Möglichkeit? - von Eddie Robins, dessen glatt rasierter Schädel das flackernde Kerzenlicht widerspiegelte und dessen einsamer Ohrring funkelte und auf dessen Mondgesicht ein Lächeln leuchtete, das noch nie zuvor ein Mensch gesehen hatte.

Kapitel 23 - DER HEILIGE BAUM
    Ein alter Mann, der ganz in Schwarz gekleidet war, erklomm den Hügel im Mariner's Park. Auf halbem Weg zum Baum, zu Cams Baum, blieb er stehen, um sich den Schweiß von seiner bleichen Stirn zu tupfen und wieder zu Atem zu kommen. »Und ich soll stur sein«, spottete eine Stimme über ihm. »Ich hätte Euch in null Komma nichts auf diesen Hügel befördern können.«
    »Es ist aber meine Gewohnheit zu laufen«, sagte Karsh schwer atmend.
    »Die Zeiten ändern sich. Menschen ändern sich. Und deshalb, alter Hexer, ändern sich auch die Gewohnheiten.« Ileana saß im Schneidersitz unter dem Baum und feilte ihre Nägel, während sie auf ihn wartete.
    »Einige Menschen«, erwiderte Karsh keuchend, obschon er eigentlich hatte lachen wollen, »ändern sich nicht. Sie werden nur intensiver. Ihr selbst, beispielsweise ...«
    »Muss das sein?«
    »Ihr habt schon als Kind kein Blatt vor den Mund genommen«, bemerkte der bejahrte Mächtige. »Ihr wart ein unhöfliches Mädchen und Ihr seid eine überaus respektlose Erwachsene geworden ...«
    »Wohl wahr. Allzu wahr.« Ileana grinste. »Aber ich bin auch eine bemerkenswerte ... Göttin. Selbst Rhianna war beeindruckt, als ich Fredo auf ihrer Schwelle absetzte. Sie sind schon jahrelang hinter ihm her - wegen Beihilfe oder Anstiftung oder irgend so etwas - hat mir Ihre Majestät, Lady Kartoffel erzählt.«
    »Hat Lady Rhianna Euch die Einzelheiten seines Verbrechens erklärt?«
    »Vielleicht solltet Ihr lieber fragen, ob ich mich danach erkundigt habe! Ich war so froh, dieses faulige Paket endlich loszuwerden, dass ich sie einfach beide habe stehen lassen. Stinken alle von Thantos' Untergebenen so ?«
    »Bildlich gesprochen ...« Karsh grinste. »Aber ich vermute, dass es Fredos Strafe war. Weil er den Auftrag hatte, die Mädchen im Krankenhaus zu schnappen, doch er hat sie entkommen lassen. Ich kann mir vorstellen, dass er ziemlich überrascht war, Euch dort anzutreffen - obwohl er dachte, dass ich es sei.«
    »Ich habe Euch doch gesagt, dass meine Vorstellung in der Klinik genial war! Worauf wollt ihr also hinaus ? Dass Thantos seinen Fredo in einem Misthaufen gewälzt hat, weil es dem dummen Klotz nicht gelungen ist, Cam und Alex zu kriegen ? Ist es das was ihr meint?«
    »Das vermute ich. Es wäre nicht das erste Mal«, sagte Karsh. »Wir können nur hoffen, dass sein nächster Bote besser riecht.«
    »Sein nächster Bote?«, wiederholte Ileana. »Und der danach ... bis er sie in die Falle gelockt hat - oder aber wir ihn. Und nun, Ileana: Steckt die Nagelfeile weg. Ihr befindet Euch auf geheiligtem Boden.«
    »Was denn? Dieser Grashügel hier?« Ileana stand hastig auf, verstaute die Nagelfeile in ihrem Kräuterbeutel und streckte Karsh die Hand entgegen, um ihm die letzten Schritte hinaufzuhelfen.
    »Habt Dank, gutes Kind«, sagte er und lehnte sich gegen die hohe Ulme.
    »Nun, ich will schließlich nicht, dass ihr mich in faulen Eiern badet«, lachte sie. »Setzt Euch. Ihr seid ja ganz außer Atem. Es wird einem Erleuchteten doch wohl erlaubt sein zu rasten -selbst an einem geheiligten Ort.«
    Karsh streichelte den Baum so zärtlich wie einen Menschen. »Eines Tages möchte ich hier zur Ruhe gelegt werden«, sagte er. »Bei den Geistern meiner Vorfahren.«
    Ileana trat auf den Baum zu. Ehrfurchtsvoll streckte sie die Hand aus, berührte den Stamm aber nicht. »Ist es dieser Baum ? Ich dachte, der wäre in Salem.«
    »Kommt auf dasselbe raus«, erwiderte Karsh traurig. »Viele Hexen wurden in jener Zeit der

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