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Quellen Der Lust

Quellen Der Lust

Titel: Quellen Der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Krahn
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Ladies’ Guide hatte sie der modernen Frau von heute geraten, einen Mann zu vergessen, ihn aus den Gedanken zu verbannen, indem sie sich einem anderen zuwandte. Allerdings musste sie ehrlich gestehen, dass sie, abgesehen von seiner Verbindung zu der Schatulle, keinen einzigen Gedanken mehr an Richard verschwendet hatte, seit sie Simon das erste Mal gesehen hatte.
    Simon …
    Sie betrachtete ihre Handschuhe. An der heißen Quelle hatte sie ihre Hände im Wasser verbergen können, aber hier gab es kein Versteck. Dank des Bades im warmen Wasser und ihrer Salbe schmerzten ihre Gelenke jetzt kaum. Aber sie wusste, dass am Morgen die Steifheit und die Schwellung zurückkehren würden. Natürlich musste sie nicht die ganze Nacht in seinem Bett verbringen …
    Nur ein paar Stunden in der Dunkelheit waren nötig, um das Feuer zu löschen, das er in ihr entfacht hatte, ein Inferno, das sie zu verschlingen drohte. Statt sie zu befriedigen hatte ihr Höhepunkt vorhin ihr Verlangen nur noch weiter gesteigert. Solange sie sich im Dunkeln hielten, konnte sie ihre Hände verstecken. Und während der kurzen Zeit seines Aufenthalts hier konnten sie sich aneinander erfreuen. Nie hatte sie daran gedacht, noch einmal eine Gelegenheit zu finden, mit einem Mann zusammen zu sein, hatte nicht geglaubt, dass ein Mann sie noch einmal begehren würde. Die Tatsache, dass Simon sie begehrte, und sie ihn – es war eine Versuchung, der sie einfach nicht widerstehen konnte.
    Nachdem sie diesen Entschluss gefasst hatte, verließ sie leise ihr Zimmer und ging den Korridor hinunter, blieb vor der Tür zu Simons Schlafzimmer stehen. Schlief er schon? Oder war er, so wie sie, ruhelos, erregt und erfüllt von Verlangen?
    Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden, sagte ihr eine innere Stimme.
    Sie erwog anzuklopfen, doch stattdessen drehte sie langsam den Messingtürknauf. Leise ging die Tür auf, und sie schlüpfte hinein, schloss die Eichentür hinter sich und drehte den Schlüssel um. Im Kamin brannte kein Feuer, und die Vorhänge waren zugezogen, sodass der Raum in tiefem Dunkel lag. Weil kein Feuer brannte, war es kühl in dem Raum, und er roch nach Simon – frisch, mit einem Hauch von Sandelholz.
    Sie zögerte und wartete, bis ihre Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Und plötzlich sah sie ihn, oder vielmehr seinen Umriss in der Dunkelheit, wie er von dem Stuhl vor dem leeren Kamin aufstand. Mit wild klopfendem Herzen sah sie zu, wie er näher kam. Es war so dunkel, dass sie seine Züge erst erkennen konnte, als er direkt vor ihr stand. Dann sah sie das Begehren in seinen Augen, fühlte die Glut, die von ihm ausging. Diese Wärme, sein köstlicher Duft machten sie schwindeln.
    „Ich hatte gehofft, dass du kommst“, sagte er ruhig. „Bist du sicher?“
    „Ich wäre nicht hier, wenn ich das nicht wäre. Aber ich möchte dich um zwei Dinge bitten.“
    Simon holte tief Luft. In den letzten zwei Stunden hatte er hier in der Dunkelheit gesessen, zugesehen, wie das Feuer herunterbrannte, voller Verlangen nach ihr, voller Hoffnung, dass sie zu ihm kam, und mit noch mehr Furcht, als er es sich eingestehen wollte, dass sie es nicht tun würde. Und jetzt war sie hier. Verdammt, er musste sich beherrschen, um sie nicht einfach in die Arme zu nehmen und auf die Laken zu zerren.
    „Ich werde alles tun, was ich kann, um deine Bitten zu erfüllen“, sagte er.
    Tatsächlich konnte er sich nicht vorstellen, ihr überhaupt etwas abzuschlagen. „Sag mir, was du willst.“
    „Dunkelheit.“
    Er unterdrückte einen Anflug von Enttäuschung. Er sehnte sich so sehr danach, jede ihrer Bewegungen zu sehen, jeden Gesichtsausdruck, die Leidenschaft in ihren wunderschönen Augen zu genießen. „Also gut, auch wenn ich das sehr bedaure.“ Er zwang sich dazu, sich langsam zu bewegen, streckte die Arme aus, löste das Band aus ihrem Zopf und griff in ihr Haar. Weiche Locken ergossen sich über seine Handgelenke, aus denen ein feiner Duft nach Rosen aufstieg. Er wickelte sich die seidigen Strähnen um die Hand und hielt sie sich dann unter die Nase, um den Duft tief in sich einzuatmen. „Wie lautet deine nächste Bitte?“
    „Vorhin hast du mir Lust bereitet. Wie du dich vielleicht aus deiner Lektüre des Ladies’ Guide erinnerst, sollte die moderne Frau von heute versuchen, ebenfalls Lust zu schenken, wenn sie diese bekommen hat. Daher möchte ich den Gefallen erwidern und dir Lust bereiten.“
    Sie legte die Hände auf seinen Bauch, und er holte tief

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