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Quellen Der Lust

Quellen Der Lust

Titel: Quellen Der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Krahn
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er hatte nur an sie gedacht. Was für sie am besten war. Wie sie am besten vor Verletzungen geschützt werden konnte und vor jedem Skandal.
    Es war das erste Mal, dass er je seine Mission vergessen hatte. Je zugelassen hatte, dass eine Frau ihn von seinem Vorhaben ablenkte. Und zum ersten Mal, seit er ein grüner Junge war, hatte er vollkommen die Kontrolle über sich verloren.
    Was bedeutete, dass Genevieve Ralston, ob sie nun irgendein Unrecht getan hatte oder nicht, auf jeden Fall sehr gefährlich war.

11. KAPITEL
     
    Simons Cottage ging Genevieve in ihrem Schlafraum auf und ab. Ein Feuer im Kamin wärmte den kleinen, aber gemütlichen Raum, und das Bett sah mit der waldgrünen Tagesdecke und den drei Kissen bequem und einladend aus. Baxter war in einem anderen Zimmer untergebracht, und er war eingeschlafen, kaum dass sein Kopf das Kissen berührt hatte. Sophia, die zunächst unzufrieden war wegen des Umzugs und Beauty überhaupt nicht mochte, lag jetzt schläfrig auf dem kleinen Teppich vor dem Kamin, zusammengerollt, und ließ sich von der Wärme verwöhnen. Es gab keinen einzigen Grund, warum Genevieve nicht unter die Decke schlüpfen und schlafen sollte.
    Keinen einzigen Grund, abgesehen von dem Durcheinander in ihrem Kopf wegen des nächtlichen Einbruchs und seiner Folgen. Und abgesehen von Simon Cooper.
    Seit zwei Stunden lief sie nun schon auf und ab und versuchte, in die nächtlichen Ereignisse einen Sinn zu bringen. Aber bisher hatte sie nur eine Menge unbeantworteter Fragen gefunden. Zunächst hatte sie geglaubt, der Einbruch wäre eine weitere Drohung gegen Charles Brightmore, aber diesen Gedanken hatte sie sofort verworfen, als sie bemerkte, dass die Alabasterschatulle fehlte. Richard hatte ihr in seiner Nachricht mitgeteilt, dass er wegen der Schatulle zu ihr kommen würde. War er in der Nacht gekommen – oder hatte er jemanden an seiner Statt geschickt? Aber bestimmt hätte Richard Baxter nicht verletzt. Vielleicht hatte er ihn nicht erkannt – aber wen hätte ihr früherer Liebhaber sonst in ihrem Haus vermuten sollen? Andererseits hatte sie nie erwartet, dass Richard ihr selbst so wehtun würde – und wie sehr hatte sie sich in dieser Hinsicht getäuscht.
    Falls der Einbrecher in Richards Auftrag gehandelt hatte, dann bedeutete das, dass Richard sie nicht sehen wollte. Hatte er befürchtet, sie würde ihm entgegentreten und ihn nötigen, Dinge zu sagen, die auszusprechen er zu feige gewesen war? Oder war Richard selbst im Schutz der Dunkelheit in ihr Schlafgemach gekommen, um die Schatulle zu holen und den Brief, der darin versteckt war? Ihr Gefühl sagte ihr, dass das nicht der Fall war. Richard war zu schwach gewesen, um jemanden zu schlagen – schon gar nicht jemanden, der ihn erheblich an Gewicht übertraf. Und er hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass er sie nicht länger begehrte – warum sollte er daher das Risiko eingehen, sie in ihrem Schlafgemach anzutreffen? Außer, er hatte ihr nachspioniert und daher gewusst, dass sie das Haus verlassen hatte.
    Die Fragen, die sie quälten, seit sie die Schatulle erhalten hatte, gingen ihr wieder durch den Kopf. Warum hatte Richard sie ihr geschickt? Was bedeutete der Brief, den sie darin gefunden hatte? Richard war ein mächtiger Mann, der in der Politik stetig an Einfluss gewann. Offensichtlich war der Brief für ihn sehr wichtig, wichtig genug, um ihn ihr zur Aufbewahrung anzuvertrauen. Warum? Wäre der Brief gefunden worden, wäre sie nicht mehr in diesen Wahnsinn verwickelt und könnte sich einfach wieder auf ihr eigenes Leben konzentrieren.
    Was sie wiederum zu Simon Cooper brachte.
    Genevieve blieb stehen und betrachtete das Spiel der Flammen im Kamin. Himmel, sie dachte nur an ihn, begehrte ihn, verlangte nach ihm. Es gab Gründe, warum sie sich nicht auf eine Liaison mit ihm einlassen sollte, aber jedes Mal, wenn ihr Verstand diese Gründe aufzählte, fand ihr Herz ein passendes Gegenargument.
    Er war ein Fremder. Der sich als charmant, entwaffnend, geistreich, großzügig und tapfer erwiesen hat. Er ist ein Mann, der hart arbeitet, kein gelangweilter Aristokrat . Sie hatte Geheimnisse, die sie nicht teilen konnte. Er hat keine Forderungen gestellt und auch nicht verlangt, dass du irgendetwas mit ihm teilst – außer deinem Körper . In zwei Wochen wird er Little Longstone verlassen. Ich suche keine langlebige Verbindung. Warum also sollte ich mich nicht für die kurze Zeit, in der er da ist, an ihm erfreuen?
    Ja, warum nicht?
    Im

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