Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Quellen Der Lust

Quellen Der Lust

Titel: Quellen Der Lust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B Krahn
Vom Netzwerk:
seufzte tief und inbrünstig, schlang die Beine um seine Hüften. „Mehr“, flüsterte sie und umklammerte seine Schultern. „Mehr.“
    Diese Forderung machte auch die letzte Zurückhaltung zunichte, die Simon noch aufgebracht hatte. Er bewegte sich schneller, stieß heftiger. Wieder und wieder sank er tief in sie hinein, fühlte, dachte nichts anderes mehr als an sie. Als sie sich an ihn drängte, ließ er alles los, erbebte, erzitterte, und als die Erschütterungen nachließen, barg er sein Gesicht an ihrer Halsbeuge und rang nach Atem.
    Verdammt, wie war es möglich, sich so vollkommen erschöpft zu fühlen – und doch wie neu geboren? Besser als das. Er fühlte sich wie neu. Wie angelaufenes Silber, das nach Jahren der Vernachlässigung wieder poliert wurde. In der Vergangenheit hatte er einige Geliebte gehabt, erfahrene Frauen, die wussten, wie man einem Mann Vergnügen bereitet und selbst Lust erlebt. Aber diese Frau hatte etwas an sich, das ihm eine Befriedigung verschaffte, wie er sie nie zuvor erlebt hatte.
    Als er wieder beinahe normal atmen konnte, hob er den Kopf. Sofort spürte er, wie ruhig sie geworden war, und wieder verfluchte er die Dunkelheit, die schuld daran war, dass er sie nicht richtig sehen konnte. Während er versucht hatte, zu Atem zu kommen, hatte er sie vermutlich beinahe erdrückt. Er wollte zur Seite rollen, doch sie hielt ihn mit Armen und Beinen fest umschlugen.
    „Geh nicht“, flüsterte sie. „So wie du dich auf mir anfühlst, in mir – ich bin noch nicht bereit, dich gehen zu lassen.“
    Verdammt, das war auch er nicht. Er strich mit einem Finger über ihre Wange und erstarrte, als er die Nässe dort fühlte. „Weinst du?“ Weil sie nicht antwortete, tastete er weiter, und es schnürte ihm die Kehle zu. „Du weinst wirklich. Verdammt, habe ich dir wehgetan?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein.“ Sie ließ die Finger über sein Gesicht gleiten, als versuchte sie, sich in der Dunkelheit seine Züge einzuprägen. „Ich bin nur überwältigt. Ich – ich hatte nicht erwartet, noch einmal so zu empfinden. Hatte nicht erwartet, noch einmal Leidenschaft zu erleben.“ Sie drehte den Kopf und küsste die Innenfläche seiner Hand, eine zärtliche Geste, die ihm das Herz zu brechen schien. „Danke, Simon.“
    Ihre belegte Stimme schnürte ihm fast das Herz zu. „Genevieve.“ Verdammt, es gefiel ihm schon, nur ihren Namen zu sagen. Er beugte sich vor und lehnte seine Stirn an ihre. „Ich sollte dir danken.“
    Eine kleine Weile lang sagte sie nichts. Er hörte, wie sie ein paar Mal tief Luft holte und spürte ihren warmen Atem an seinem Mund, dann ihre Lippen an seiner Handfläche. „Ich muss sagen, deine Vorstellung von Wiedergutmachung gibt der Redewendung ‚Rache ist süß‘ eine völlig neue Bedeutung.“
    „Ja, das ist sie wirklich. Und ich freue mich, dass du so denkst, denn ich bin noch lange nicht fertig.“
    „O weh. Aber dir ist doch klar, dass das nur dazu führt, dass ich Gleiches mit Gleichem vergelte.“
    „Ja, daran dachte ich auch.“ Er seufzte dramatisch und küsste ihren duftenden Hals. „Ich werde standhaft sein, welche Rache du auch immer angemessen findest.“
    „Wenn ich mich recht erinnere, gehört zu deiner Methode einen Kuss für einen Kuss?“
    „Ja, und eine Berührung für eine Berührung …“
    „Und ein Lecken für ein Lecken.“
    „Genau. Und da war noch die kleine Nebensächlichkeit mit den Satinbändern, um die Handgelenke zu fesseln.“
    Sie seufzte übertrieben. „Und wenn ich mich weigere, solchen verräterischen Forderungen zu entsprechen?“
    „Ich muss einfach einen Weg finden, dir meinen Blickwinkel zu erklären.“
    „Hm. Ich vermute, das würde nicht allzu schwierig sein. Ich habe eine entsetzliche Schwäche für Küsse.“
    Er strich mit der Zunge über ihre volle Unterlippe. „Und Lecken?“
    „Eine ganz besonders entsetzliche Schwäche.“
    „Wie ich schon sagte. Ich werde versuchen, mich nicht zu beklagen und es wie ein Mann zu ertragen.“ Doch als er seine Lippen auf sie presste, traf Simon die sehr beunruhigende Erkenntnis, dass er selbst eine ganz entsetzliche Schwäche hatte. Und die hieß Genevieve Ralston.

12. KAPITEL
    Simon erwachte und stöhnte protestierend, als sich sein äußerst angenehmer, äußerst erotischer Traum in Luft auflöste, bei dem es um Genevieve und ein Glas Honig ging. Aber dann wurde ihm klar, dass er nicht notwendigerweise enden musste. Sie war gleich hier in seinem Bett. Und in

Weitere Kostenlose Bücher