Quinns Unendliche Liebe (Scanguards Vampire - Buch 6) (German Edition)
trocken. „Verdammt. Ich hätte hier sein sollen. Samson sollte nicht für mich entscheiden müssen.“ Statt dafür zu sorgen, dass sein Schützling alles hatte, was er brauchte, hatte er ihn bei der ersten Gelegenheit im Stich gelassen. Was sagte das nur über ihn aus? Dass er kein Stück besser war als sein eigener Erschaffer?
Er raufte sich die Haare, schickte seinen Blick dann über Olivers Körper.
„Bist du okay? Wie fühlst du dich?“
„Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, ich habe mich nie besser gefühlt“, begann Oliver.
Quinn senkte seinen Blick. „Tut mir leid. Ich wünschte, ich hätte dir eine Wahl lassen können.“ Stattdessen hatte er sich von seiner Schuld leiten lassen. Schließlich war der Unfall seine Schuld, nicht Olivers.
„Schon gut. Sobald diese Bauchwunde verheilt ist, bin ich so gut wie neu“, beharrte Oliver.
Quinn hob seinen Kopf und traf auf Olivers Blick.
„Aber dein ganzes Leben hat sich verändert.“
„Ja, zum Besseren hin. Ehrlich gesagt, wenn dies nicht passiert wäre, hätte ich Samson gebeten, mich zu verwandeln.“ Oliver grinste. „Ich werde ja auch nicht jünger und –“
„Du bist fünfundzwanzig“, unterbrach ihn Quinn.
„Fast sechsundzwanzig“, korrigierte Oliver ihn. „Es war an der Zeit. Ich will ja nicht älter aussehen als der Rest von euch.“
Quinn schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht glauben, was ich da höre.“ Ihm war bewusst, dass Oliver immer zu ihnen aufgesehen hatte, dass er vielleicht sogar mit der Idee gespielt hatte, selbst zu einem Vampir zu werden. Doch er hatte nicht erwartet, dass er es so einfach annahm. Selbst die, die darum baten verwandelt zu werden, hatten Schwierigkeiten mit der Umstellung und stellten ihre Entscheidung später in Frage. Oliver würde es da nicht anders ergehen.
„Du weißt noch nicht, was du von deinem neuen Leben zu erwarten hast. Es wird nicht einfach. Frag Eddie.“
Amaurys Schwager war ein relativ junger Vampir, der erst vor knapp einem Jahr verwandelt worden war.
„Eddie macht sich doch gut. Er hat ja Thomas.“
Zane grunzte. „Oder besser gesagt: Thomas hat ihn.“
„Würdest du bitte deinen Mund halten, Zane?“, zischte Quinn. „Thomas ist unten. Er kann dich vermutlich hören.“
Dann wandte er sich wieder an Oliver.
„Es gibt viel, worüber du nachdenken musst. Erst mal kannst du nicht alleine leben.“
Das Öffnen der Tür unterbrach ihn. Er sah Samson und Amaury eintreten.
„Hi Samson, Amaury. Ich habe gerade mit Oliver über die Änderungen in seinem Leben gesprochen. Er muss eine Weile mit mir zusammen wohnen.“
Samson nickte. „Schon arrangiert.“
Amaury warf ein: „Ein Bekannter von mir hat ein frisch renoviertes Anwesen in Pacific Heights, vampirtauglich. Er will eine kleine Pension draus machen.“
Quinn holte Luft. „Indiskutabel. Ich werde nicht mit Oliver in einer Pension leben. Wir fliegen nach New York. Wir brauchen keinen Haufen Fremder um uns rum.“
„Ihr werdet die Einzigen sein. Er kann es noch nicht eröffnen – Probleme mit der Bauaufsichtsbehörde. Er hat uns das Gebäude exklusiv angeboten, bis alles geregelt ist. Und so wie ich die Behörden kenne, wird es ein paar Monate dauern“, bot Amaury an.
„Und es ist besser, wenn du vorerst hier bleibst, dann kann Oliver in seiner gewohnten Umgebung bleiben“, fügte Samson an und wandte sich dann zu seinem einstigen Assistenten. „Was meinst du, Oliver? Ist es dir so recht?“
Er nickte heftig. „Das wäre gut.“ Dann blickte er wieder zu Quinn, sein Gesichtsausdruck unsicher. „Ich meine, vorerst mal. Es wäre cool, später nach New York zu ziehen.“
Widerwillig nickte Quinn. Wenn es das war, was Oliver wollte, dann konnte er sich damit arrangieren.
„Dann werden wir’s so machen“, antwortete Samson. „Wann wollt ihr einziehen? Morgen Nacht?“
Bevor Quinn antworten konnte, summte sein Handy. Wieder raste sein Herz, denn dieses Mal war er sich sicher, wer ihm eine SMS sandte. Worüber er sich noch unschlüssig war, war, wie die Antwort ausfallen würde.
Mit galoppierendem Puls blickte er aufs Display.
Einverstanden , war alles, was da stand.
Er schluckte, wusste nicht, ob er sich über Roses Antwort freuen sollte oder nicht, oder vielleicht beides.
Langsam blickte er von seinem Telefon auf und schaute wieder zu Oliver.
„Ich hoffe, es wird dich nicht stören, dass wir nicht alleine leben werden.“ Er schluckte den Kloß in seinem Hals hinunter. „Meine Frau wird
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