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Quintessenz

Quintessenz

Titel: Quintessenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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der einen Gong hielt. Er schlug den Gong zweimal, dann sagte der große Mann: »Die Anwesenden erheben sich und schenken dem geehrten Richter ihre Aufmerksamkeit!«
    Die Menge kam auf die Beine, während eine große, eckige Plattform vom hinteren Ende des Raums nach vorne transportiert wurde. Sie schwebte mehrere Meter über dem Boden und eine lange Stange diente als Hebel, sodass sich der Richter, der darauf saß, frei im Raum bewegen konnte. Ein kunstvoll geschmückter Thron stand in der Mitte der Plattform, zwei goldene Löwenköpfe rahmten die Vorderseite der Plattform ein. Q saß darauf, wieder einmal in das aufwendige rote Gewand mit roten Handschuhen, großem Kragen und schwarzem Hut gekleidet, der Robe der Richter dieses Gerichts. Mit einer Geste bedeutete Q der Menge, zu schweigen und sich zu setzen.
    »Gut gemacht, mon capitaine «, sagte Q, während er über den Köpfen der Menge schwebte. »Ich dachte schon, Sie würden es niemals herausbekommen.«
    Das brachte die Menge wieder zum Höhnen. Einige der Wachen traten vorwärts und es wurde wieder still, bis auf den einen oder anderen, der immer noch kicherte und auf die Bühne zeigte.
    Picard schüttelte seinen Kopf. »All das. Farpoint-Station, Riker die Kräfte eines Q zu geben, uns zu den Borg zu schicken, mich zurück an die Akademie zu versetzen, uns mit dem Anti-Zeit-Vortex zu testen – selbst Data das Lachen zu lehren – all das war Teil der Vorbereitung?«
    Grinsend sagte Q: »Ja, Jean-Luc, all das und mehr. Das Minihirn durch diese ganzen verschiedenen Paralleluniversen zu schicken, zum Beispiel. Der Trick, den er bei dem Riss benutzt hat, war ein notwendiger Katalysator und er hätte das ohne diesen kleinen Ausflug, auf den ich ihn geschickt habe, nicht gewusst.«
    Picard starrte Q schockiert an. Tatsächlich hatte Q bis zu diesem Zeitpunkt nichts getan, was ihn wirklich überraschen konnte. »Sie haben das getan?«
    »Natürlich.«
    »Warum?«
    Daraufhin lachte die Menge und ein oder zwei Leute warfen kleine Gegenstände auf die Bühne. Sie trafen Picard nicht und er ignorierte sie. Eine Wache trat einen Schritt nach vorn und richtete seine Waffe auf die Anstifter.
    Gereizt sagte Q: »Oh, genug davon.« Er winkte und alles verschwand in einem blendenden Lichtblitz. Picard und Q waren allein im Gerichtssaal. »Viel besser. Sie sind gutes Lokalkolorit, aber der Lärm geht einem doch irgendwann auf die Nerven.«
    »Ich habe Ihnen eine Frage gestellt, Q.«
    »Ja, Sie haben gefragt, warum. Eine seltsame Frage, Jean-Luc, wenn man bedenkt, was auf dem Spiel steht – und was vollbracht wurde. Sehen Sie, das Schicksal des gesamten Universums hing in der Schwebe – alles .«
    Endlich fügte sich für Picard alles zusammen. »Diese … diese Wesen – wer waren sie?«
    »Ich befürchte, dass Sie nicht im eigentlichen Sinne benannt werden können, Jean-Luc. Wir haben es versucht, aber Sie stehen über solchen Dingen.«
    »Einschließlich der Q?«
    Q klatschte mit seinen behandschuhten Händen zweimal. »Sehr gut, Jean-Luc. Ja, Sie sind noch größer als die Q – und wenn Sie das Universum zerstört hätten, wäre das Kontinuum mit ihm verschwunden.«
    Picard nickte wissend. »Und darum haben Sie geschummelt.«
    Q richtete sich beleidigt auf. »Wie bitte?«
    »Sie haben geschummelt. Sie haben uns – mich und Worf – vorbereitet und manipuliert, um Ihre eigene Haut zu retten.«
    »Und die Ihre«, sagte Q neckend. »Und Minihirns und Randys und die Ihrer lieben Beverly und La Forges und die des Molchjungen …« Er grinste. »Sogar die der Borg.«
    Picard überdachte die Erwähnung der Borg. »Aber es war keine faire Prüfung. Sie haben Sie angelogen.«
    »Man kann Sie nicht anlügen – und alles, was ich gesagt habe, war die Wahrheit. Sie haben das Paradoxon gemeistert, was Ihnen das Recht, beurteilt zu werden eingebracht hat. Den Rest haben Sie alleine gemacht.«
    »Das Gelächter.«
    Q nickte. »Und ich muss sagen, Jean-Luc, was mich am meisten beunruhigt hat, war die Tatsache, dass das Schicksal des Universums in den Händen des spießigsten menschlichen Wesens lag, und davon, dass es herausfindet, dass es einen Sinn für Humor hat.«
    Ungläubig fragte Picard: » Das ist es, was uns besonders macht? Unsere Leistungen, unsere Ambitionen, unser Drang, uns zu verbessern, unsere Fähigkeiten, uns anzupassen … nichts davon zählt?«
    »Natürlich zählt es, Jean-Luc, seien Sie nicht lächerlich«, blaffte Q und manövrierte die Plattform näher an

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