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Quintessenz

Quintessenz

Titel: Quintessenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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Picard heran. Er flüsterte: »Aber es zählt ebenso, dass Sie noch lachen können. Warum, denken Sie, war das beste Geschenk, das ich Data geben konnte, wenn auch nur kurz, die Fähigkeit, zu lachen? Warum, denken Sie, habe ich Ihnen gezeigt, wie Ihr Leben verlaufen wäre, wenn Sie nicht in diesen Streit mit den Nausikaanern geraten wären? Als die Realität wieder hergestellt wurde …«
    Picard riss seine Augen auf. »Ich habe gelacht!«
    »Das ist richtig.«
    Das hatte für Picard nie Sinn ergeben. Er fragte sich, warum er gelacht hatte, als er gesehen hatte, wie die nausikaanische Klinge seine Brust durchbohrte. Als Q ihm gezeigt hatte, wie sein Leben verlaufen wäre, wenn er diesem Kampf aus dem Weg gegangen wäre, war Picard davon so angewidert gewesen, dass er noch einmal einen Streit mit einem Nausikaaner angefangen hatte. Als er gesehen hatte, wie er erstochen wurde, war Picard vor Freude außer sich gewesen – und hatte gelacht.
    »Und das alles«, sagte Picard langsam, »war nur Vorbereitung für diesen Tag.« Er seufzte. »Wie absurd.« Q wollte sprechen, aber Picard hielt ihm eine Hand entgegen. »Aber darum ging es ja auch, oder?«
    »Sie lernen, Jean-Luc.« Der Thron stieg in die Höhe.
    Picard sah sich im leeren Gerichtssaal um. Er hatte gehofft, diesen Ort niemals wiedersehen zu müssen. »Dann ist es jetzt also endgültig vorbei?«
    »Ja, mon capitaine .«
    »Dann will ich jetzt auf mein Schiff zurück.«
    Q verdrehte die Augen. » Natürlich wollen Sie das.«
    Während Q eine Hand erhob, dachte Picard an Qs sämtliche Besuche. Waren sie wirklich alle uneigennützig gewesen?
    »Q«, sagte Picard, »was hatte der Abstecher in den Sherwood Forest und mein Robin Hood zu Vashs Marian mit dem Ganzen zu tun?«
    Achselzuckend sagte Q: »Ich wollte Sie einfach nur mal in Strumpfhosen sehen, Jean-Luc.«
    Dann schnippte Q mit den Fingern und Picard war fort.

EPILOG

    Enterprise
    Im Orbit um Gorsach IX
    Das Seltsamste war, das Gorsach IX immer noch da war.
    Worf saß in der Beobachtungslounge und ging die Außenteamvorschläge durch, die ihm die Abteilungsleiter gemacht hatten. Der Planet mochte nur eine Konstruktion der seltsamen Wesen gewesen sein, denen der Captain in Qs Gesellschaft begegnet war, aber es war immer noch eine neue Welt, die man erforschen konnte.
    Über Gorsach V konnte man das nicht sagen. Der Quantenriss war fort und mit ihm auch der Gasriese. Er hatte sich nicht in einen roten Zwerg verwandelt, er hatte sich in gar nichts verwandelt, sondern war einfach fort. Kadohata hatte eine weitere Sonde losgeschickt – die erste war dem Quantenriss zum Opfer gefallen –, als die Enterprise zu der konstruierten Welt zurückgekehrt war.
    Zu seiner großen Verärgerung hatte Worf keine Ahnung, was geschehen war. Das Letzte, an das er sich erinnerte, war der Kampf mit mehreren Enterprises – und dann war plötzlich wieder alles normal gewesen. Der Riss, Gorsach V und alle Schiffe waren verschwunden.
    Captain Picard war mit einem Lichtblitz wieder auf der Brücke aufgetaucht. Er hatte seine Uniformjacke zurechtgerückt und gesagt. »Ich sehe keinen Grund, unsere Mission nicht fortzuführen, Nummer Eins, und die Oberfläche von Gorsach IX zu erforschen.«
    All die Jahre hatte Worf unter Captain Picard gedient und doch hatte dieser Mensch immer noch die Fähigkeit, ihn zu überraschen. Er dachte über das nach, was er in Picards Bericht über Q und das Ende des Universums gelesen hatte, und entschied, dass wie immer bei Q folgender Grundsatz galt: je weniger er darüber nachdachte, desto logischer waren Qs Handlungen für ihn.
    Worf sah Leybenzons Sicherheitsanforderungen. Er berührte seinen Kommunikator und bestellte den Lieutenant zu sich in die Beobachtungslounge.
    Leybenzon erschien und nahm Haltung an. »Sir?«
    Worf drehte sich in seinem Sessel, um Leybenzon anzusehen. »Sie haben Ihre Sicherheitsanforderungen für das Gorsach-IX-Außenteam verdoppelt. Zwei Sicherheitsleute für jeden Wissenschaftler, plus acht in rotierenden Schichten im Basislager.«
    »Ja, Sir. Ich habe es für das Beste gehalten, vorsichtig zu sein.«
    »Die Bedrohung scheint vorbei zu sein, Lieutenant.«
    Leybenzon warf Worf einen skeptischen Blick zu. »Weil Q das sagt? Ich halte das für keinen besonders guten Grund, Sir. Wenn mir auch klar ist, dass wir wenig gegen Q tun können, wäre ich in meiner Pflicht nachlässig, wenn ich mich nicht bemühen würde, das Außenteam so gut wie möglich abzusichern.«
    Worf nickte.

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