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Quintessenz

Quintessenz

Titel: Quintessenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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mit nun sehr leiser Stimme: »Drei vielleicht?«
    »Das ist eine Fangfrage, Refeek – die Antwort lautet null. Sobald dieser Schild versagt, wird es nur eine Frage von Sekunden sein, bevor die anderen ebenfalls versagen. Tatsächlich könnte es jede Sekunde so weit sein, und ich fände es wirklich nicht schön, wenn wir alle durch Theta-Verstrahlung sterben würden, weil wir zu viel wertvolle Zeit verloren haben, während Sie dämliche Fragen gestellt haben !«
    Refeek zuckte bei den letzten vier Worten zusammen, bevor er sich umdrehte und an seiner Konsole arbeitete.
    »Äh, Sir«, sagte Liswan schnell, »das ist eventuell keine so gute Idee. Die Schilde sind vielleicht nicht in der Lage, das zu tol…«
    »Liswan, gibt es irgendeine Möglichkeit, dass wir es bei unserer derzeitigen Geschwindigkeit nach KMH-5 schaffen, bevor der Schild versagt?«
    »Das nicht«, sagte Liswan. »Aber Remlap sagt, dass es …«
    »Höchstens zwölf Stunden dauert. Wenn wir die Geschwindigkeit erhöhen, haben wir eine Chance, dass wir es nach KMH-5 schaffen, bevor der Schild versagt. Wenn wir die Geschwindigkeit nicht erhöhen, haben wir keine Chance, es zu schaffen. Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich weiß, welche Option ich bevorzuge.«
    Liswan nickte. »Ich ziehe meinen Einwand zurück, Controller.«
    Trocken sagte Sheel: »Das ist sehr großzügig von Ihnen. Wenn Sie jetzt so freundlich wären, nach unten zu Remlap zu gehen und nachzuschauen, ob sie unsere Schilde lange genug intakt halten kann, um dorthin zu kommen.«
    »Natürlich.« Eilig verließ Liswan die Brücke.
    Zu Sheels Erleichterung konnte Remlap die Schilde aufrechterhalten und der Abfall der Keta wurde ohne Schwierigkeiten in KMH-5 abgeladen. Sheel ordnete an, die Schilde zu deaktivieren. Er versuchte nicht daran zu denken, was es kosten würde, sie zu reparieren …

KAPITEL 21

    Gorsach IX
    Nach den Ende des Universums
    Picard bahnte sich seinen Weg, die steinernen Wände um ihn herum verbreiterten sich. Dann war da plötzlich Licht und das Geräusch einer jubelnden Menge war wie eine Wand aus Klängen.
    Der Raum war breit, aber nicht tief. Ein Pfad teilte den Raum, und war auf beiden Seiten von turnhallenähnlichen Sitzen umgeben. Diese Sitze waren auf eine Wand ausgerichtet, die aus Metallstäben bestand, mit einer roten Flagge in der Mitte, auf der eine schwarze Darstellung eines Falken war. Vor der Flagge war eine kleine erhobene, kreisrunde Bühne, die den Sitzen zugewandt war.
    Das Publikum war menschlich, hauptsächlich Pöbel, gewöhnliche Bürger, die in erbärmlicher Armut lebten, ohne Zugang zu anständigen Badeeinrichtungen oder einem regelmäßigen Kleidungswechsel – einige von ihnen hatten kaum Zugang zu Nahrung –, die zu diesen Schauprozessen nicht aus einem Gefühl von Bürgerpflicht heraus kamen, sondern weil sie für sie eine Quelle der Unterhaltung in einem ansonsten durch Unterdrückung entleerten Leben darstellten.
    Vor den Sitzen gingen vier uniformierte Soldaten auf und ab, die Ganzkörperanzüge trugen. Diese Anzüge waren mit Schaltkreisen versehen, um ihre Leistung zu verbessern, sowie mit der Fähigkeit, Drogen auszugeben, um Loyalität hervorzurufen. Picard musste an die Jem’Hadar denken, die Soldaten des Dominion, die von Ketracel-White abhängig waren. Plus ça change, plus c’est la même chose.
    Der Captain war schon einmal hier gewesen, oder zumindest an einem sehr ähnlichen Ort. Als er Q das erste Mal begegnet war, hatte dieser Picard und drei seiner Offiziere an einen solchen Ort gebracht, eine Nachbildung eines Dritte-Welt-Gerichts aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert. Wo diejenigen, deren Schuld schon beschlossen war, vor Gericht gestellt wurden, aus Gründen, die mehr mit Unterhaltung als mit Gerechtigkeit zu tun hatten. An solchen Orten war diese lächerliche Form der Rechtsprechung ausgeführt worden – wo von Schuld ausgegangen wurde und die Gerechtigkeit nur ein Zirkus war.
    Die Menge jubelte Picard zu und die Wachen bedeuteten ihm, vorwärts zu treten. Er schritt die zwei Stufen zur Bühne nach oben und nahm auf einem allein stehenden Stuhl Platz. Picard war wieder hierher gebracht worden. Der Captain dachte: Plus ça change, und wie .
    Ein großer Mann, der einen aufwendigen, bodenlangen Mantel, einen ebenso kunstvollen Hut und in der Hand einen Stab trug, der fast so groß war wie er selbst, stand in der Mitte des Raums. Neben ihm stand ein kleinwüchsiger Mann mit einem grimmigen Gesichtsausdruck,

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