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Quofum

Quofum

Titel: Quofum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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aber doch deutlich komplizierter als beispielsweise die der vorsichtigen Pelzigen oder der angriffslustigen Dornigen.
    Nur wenige der Aliens konnten ihr in die Augen sehen, die meisten gingen ihr gerade mal bis zur Brust. Sie hielt die Hände an den Seiten und ließ zu, dass sie sich um sie herum versammelten. Anstatt in Finger teilten sich ihre Hände in zwei gegenüberliegende Hälften auf, die wie weiche Klauen aussahen. Präzisionsarbeiten konnten sie damit zwar nicht anfertigen, aber Gegenstände greifen und anheben gelang ihnen sehr gut. Die offenstehenden runden Münder enthüllten innenliegende hornige Kiefer, die problemlos Fisch und vermutlich auch eine Vielzahl anderer quofumianischer Nahrungsmittel zerkleinern konnten. Rasch merkte sie, dass sie problemlos die einzelnen Individuen identifizieren konnte, indem sie auf die erkennbaren farbigen Muster in ihrem Fell achtete.
    Hinter ihr hatten mehrere Seehunde neugierig damit begonnen, den Skimmer zu inspizieren. Bei geschlossenem Dach konnten sie nicht hinein, aber sie konnten durch das durchsichtige Plexialloy blicken. Ihre plappernde Sprache bestand hauptsächlich aus langen, gerollten Sätzen, die ohne schroffe Konsonanten auszukommen schienen.
    Dieses Volk sollte man mal gründlicher studieren, sagte sie sich. Natürlich nur, wenn es das zulassen würde. Wie sollte sie das Gespräch beginnen? Diese Sorge wurde ihr jedoch abgenommen, als die Seehunde das Heft in die Hand nahmen.
    Der Pulk, der sich am Strand versammelt hatte, teilte sich nun, um einige andere hindurchzulassen. Das jetzt näher kommende Trio war besser gekleidet als alle Einheimischen, die sie bisher gesehen hatte. Weder waren die drei körperlich besonders beeindruckend noch besonders alt (soweit sie das erkennen konnte), doch es wurde anhand der Art, wie die anderen ihnen Platz machten, sofort offensichtlich, dass sie sehr geachtet wurden.
    Sie blieben etwa eine Armlänge vor Haviti stehen, näher, als sich die anderen geschmeidigen Fischer an sie herangewagt hatten. Zweigeschlechtlichkeit war nicht auf den ersten Blick zu erkennen. Aus der Nähe schienen sie ihrer Meinung nach eine oberflächliche Ähnlichkeit mit den primitiveren Pelzigen zu haben. Eine DNS- und Zellanalyse wäre allerdings erforderlich, um eine tatsächliche Verbindung zu beweisen. Doch für den Augenblick war sie einfach zufrieden damit, dazustehen und die ersten landbasierten intelligenten einheimischen Wesen zu studieren, die Fremde nicht mit unverhohlenem Argwohn und gezückten Waffen empfingen.
    Die unterschiedliche Annäherungsweise war größer, als sie sich vorstellen konnte. Der ihr am nächsten Stehende der drei zog sich eine Halskette aus gänzlich durchsichtigen Muscheln über den Kopf, wobei er darauf achtete, dass sie nicht an einem seiner schmalen, langgestreckten Ohren hängen blieb. Er musste sich zu voller Größe ausstrecken, um sie dann um Havitis Hals zu legen. Sie beugte sich ein wenig vor, damit der Seehund seine Arme nicht ganz so weit ausstrecken musste. Die Geste wurde danach von jedem seiner Gefährten wiederholt, bis sie drei Halsketten trug: Die erste bestand aus feinen, transparenten Muscheln, die zweite aus kleinen Blumen und die dritte aus einfachen, aber unbestreitbar künstlerisch polierten Kieseln. Nach dieser Tat traten zwei der drei zurück, und der Dritte begann zu sprechen.
    Ihre Sprache klang angenehm musikalisch, wobei es mitten in einem Satz oder einer Redewendung plötzliche Schwankungen nach oben oder unten gab. Selbst ohne eine morphologische Analyse war offensichtlich, dass ihre Sprache sehr viel fortschrittlicher war als die aller Spezies, denen sie bisher begegnet war. Mit Ausnahme der verschwundenen Stadtbewohner, die sie nicht einschätzen konnte, waren diese Wesen ganz klar die fortschrittlichsten Bewohner Quofums, die sie kennengelernt hatte.
    Auch wenn sie kein Wort verstehen konnte, so waren einige Gesten doch bei allen mit Gliedmaßen versehenen intelligenten Wesen gleich. Zwitschernd baten sie sie, ihnen zu folgen, und führten sie vom mit Kieseln übersäten Strand fort in Richtung Stadt. Sie fügte sich und ließ auch die zögernden Berührungen der mutigeren Exemplare zu. Der abgeschaltete Skimmer konnte auf sich selbst aufpassen. Da er nur von sehr fortschrittlichen Werkzeugen beschädigt werden konnte, war sie zuversichtlich, dass diese Leute nichts besaßen, womit sie sich gewaltsam Zugang zum Schiff verschaffen oder das parkende Fahrzeug beschädigen

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