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Rabenschwärze - Der Grubenmann (German Edition)

Rabenschwärze - Der Grubenmann (German Edition)

Titel: Rabenschwärze - Der Grubenmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Kammer
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Niko.“
    Sie sah ihn fragend an.
    „Es geht um Morawena“, erklärte er. „Ich mache mir Sorgen um sie, wenn sie alleine aufbricht. Könntet ihr sie am Anfang mitnehmen oder wäre das eine zu große Last?“
    Süße Brotas, Zimtcreme und Anbar, das waren nicht unbedingt die Dinge, die Elsa an Flucht denken ließen. Es fiel ihr schwer, sich vorzustellen, worüber er überhaupt sprach.
    „Will sie das? Sie ist nicht sehr gesellig, oder?“
    „Nicht mehr. Aber sie braucht etwas, worauf sie ihre Aufmerksamkeit richten kann. Es kann ihr nu r gut tun, ihresgleichen kennen zulernen. Sie wäre auch sicherer in eurer Nähe. Aber ich würde es verstehen, wenn ihr zu zweit bleiben wollt.“
    „Oh, ich muss nicht mit Niko zu zweit sein. Vor Morawena grusele ich mich, aber ich würde sie mitnehmen, wenn er einverstanden ist.“
    „Du musst dich nicht gruseln“, sagte er, „sie bellt mehr als dass sie beißt.“
    „Ja, und ab und zu bringt sie jemanden um.“
    „Du meinst, im Gegensatz zu dir?“
    „Das kannst du nicht vergleichen. Ich habe mich gewehrt, aber sie hat ihren Geliebten ermorden lassen.“
    „Das würdest du natürlich niemals tun.“
    „Nein, nie.“
    „Auch nicht, wenn dein Geliebter dein wahres Wesen erkennen und sich dann angewidert abwenden würde?“
    „Sie hat sich in den Falschen verliebt.“
    „Richtig und falsch tut nichts zur Sache. Sie saß in der Falle und wollte sich befreien.“
    „Ich sage nicht, dass es mir nicht leid tut für sie. Ich glaube auch nicht, dass sie mich umbringen wird. Aber sie ist anders als ich.“
    „Darin sind wir uns einig. Ihr dürft sie auch jederzeit wegschicken, wenn ihre Launen unerträglich werden. Aber ich wäre beruhigt, wenn sie erst mal auf andere Gedanken käme.“
    „Ich werde Niko fragen.“
    „Wenn er einverstanden ist, gib Amandis Bescheid. Sie wohnt in Sistras Haus und weiß, wie sie Morawena erreichen kann. Sistras Haus ist gerade nicht gefährlich für dich.“
    Elsa nickte. Sie hatte nun auch die Brotas aufgegessen und an ihren Fingerspitzen klebte der letzte Rest Zimtcreme. Sie hätte sie gerne abgeleckt, aber er hatte sie genau im Blick und da wagte sie es nicht.
    „Wie geht es Amandis? Und Romer?“
    „Sie hat ihm Hausverbot erteilt. Seither ist er oft in Brisa und versucht Amandis zufällig zu begegnen.“
    „Warum?“ Sie schlug ihre Bedenken in den Wind und steckte sich die Fingerspitzen in den Mund.  Danach wischte sie sich die Hände an ihrem Kleid ab. „Was will er denn noch von ihr?“
    „Frag ihn, wenn du ihn triffst. Mir will er’s nicht erklären. Immerhin wird sich das Problem von selbst lösen, wenn die Ganduup Sommerhalt angreifen.“
    „Du glaubst also auch, dass sie das tun werden?“
    „Früher oder später, ja.“
    „Das ist schlecht. Ich mag Sommerhalt.“
    „Ja, es ist sehr schlecht. Sommerhalt ist meine Heimat, genauso wie Antolia. Aber Orte sterben wie Menschen, sie halten sich nur länger.“
    Das wollte Elsa nicht hören. Sie wollte nichts vom Sterben und vom Abschied nehmen wissen.
    „Was wirst du als Nächstes tun?“, fragte sie. „Wenn du Leimsel getroffen hast?“
    „Nach Antolia zurückgehen und den Rat vergeblich darum bitten, den Vertrag nicht zu unterschreiben. Die Zeit ist knapp und in spätestens zwei Tagen wird alles geregelt sein. Die Hochwelten werden sich auf den Krieg und die Rabenjagd vorbereiten. Ich werde tun müssen, wofür man mich einteilt. Aber das wird sicher nicht die Rabenjagd sein.“
    „Sondern?“
    „Wahrscheinlich werde ich die Verteidigung eines strategisch wichtigen Ortes überwachen. Wenn die Ganduup diesen Ort angreifen, werde ich versuchen, die Stellung zu halten. Ich freue mich nicht darauf, aber es ist eine Pflicht, vor der ich mich nicht drücken kann oder will.“
    „Warum nicht? Ich dachte, du flüchtest immer?“
    „Wer sagt, dass es keine Flucht ist, die Pflicht zu tun?“
    „Das verstehe ich nicht.“
    „Sollst du auch nicht. Du sollst dich um deine eigene Flucht kümmern. Am besten morgen schon. Sei auch ein bisschen wachsamer. Es ist unwahrscheinlich, aber möglich, dass die falschen Möwen hier auftauchen. Vor denen müsst ihr euch in Acht nehmen.“
    „Egas Möwen?“
    „Die auch, aber Ega selbst ist gerade nicht einflussreich. Ein Mann namens Derk Wolt führt die Möwen an und der will mit den Hochwelten zusammenarbeiten. Wenn seine Möwen euch kriegen, liefert er euch aus.“
    Elsa nickte.
    „Schau mich nicht so unglücklich an“, sagte er,

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