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Rabenschwärze - Der Grubenmann (German Edition)

Rabenschwärze - Der Grubenmann (German Edition)

Titel: Rabenschwärze - Der Grubenmann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Kammer
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sagte sie schließlich. „Ich komme mit.“
    Legard rührte sich nicht, daher blieb Elsa auch, wo sie war. Anbar ging voraus. Als er verschwunden war, setzte sich Legard in Bewegung. Rückwärts. Gleichzeitig zeigte er Elsa an, mitzukommen. Wie hypnotisiert folgte sie der Aufforderung, da sie nicht zerfetzt werden wollte. Schrittweise ging sie hinüber, Legard anstarrend, an einen anderen Ort. Das Tor um sie herum fühlte sich stabiler an, als es Tore normalerweise taten. Schließlich, nach sehr vielen Schritten, schnappte es plötzlich hinter ihr zu. Legard ließ die Arme mit den bewaffneten Fingern sinken. Elsa atmete auf.
    Sie befand sich in einem riesigen Stall oder zumindest in einem Holzgebäude dieser Art. Elsa bildete sich fast ein, Heu und Pferde zu riechen, obwohl sie nichts mehr riechen konnte und weder Heu noch Pferde zu sehen waren. Das Dach reichte sehr weit hinauf und ganz oben fielen Sonnenstrahlen ins Dunkel, milchig fächerten sie sich auf und verloren sich, bevor sie unten ankamen. Entsprechend dämmrig war es da, wo Elsa stand. Nur ein schwaches Licht, dessen Quelle Elsa nicht ausmachen konnte, erhellte die Gesichter von Legard und Anbar. Legard sah gelassen aus, Anbar nicht.
    „Knapper ging es ja wohl kaum“, sagte Anbar.
    „Wir hatten die bessere Ausgangsposition“, erwiderte Legard. „Es lief nicht anders, als ich es erwartet hatte.“
    Es war ungewohnt für Elsa, von den anderen Ganduup getrennt zu sein. Sie hatte die Gegenwart der anderen Geister immer gespürt, seitdem sie selbst einer geworden war. Jetzt war sie allein. Sie kam sich unvollständig vor gegen diese beiden so wirklichen Männer. Einer von ihnen konnte sie jeden Moment töten, wenn er Lust dazu hatte, es sei denn, sie käme ihm zuvor. Der andere beobachtete sie skeptisch und ging jetzt auch noch im Kreis um sie herum. Diese Inspektion ihrer Geist-Erscheinung brachte sie regelrecht zum Flackern. Es war, als ob eine Flamme alles erhitzte, was sie gerade war. Sie konnte kaum beurteilen, ob es ein angenehmes Gefühl war oder nicht. Es war jedenfalls stärker als die Pein, die fleischliche Wesen normalerweise in ihr auslösten.
    „Es lässt sich nicht rückgängig machen, oder?“, fragte Anbar, der mit seiner Umrundung fertig war und gerade in das hineinschaute, was nach ihren Augen aussah. Suchen konnte er sie nicht mehr darin, andererseits sah es so aus, als habe er etwas gefunden, wenn sie auch keine Ahnung hatte, was.
    „Nein. Es ist unumkehrbar, der Körper ist nicht mehr lebensfähig.“
    „Das hättest du deinem Körper nicht antun dürfen.“
    „Es ging nicht anders.“
    „Wenigstens bist du noch da.“
    „Bin ich das?“, fragte sie.
    „Ja, komischerweise“, antwortete er.
    Es klang jetzt nicht mehr so, als ob sie ausgedient hätte als Geliebte, obwohl sie das natürlich hatte, rein praktisch. Die Zuneigung, die aus seiner Stimme sprach, durchdrang Elsas Geistererscheinung wohlig, fast wärmend.
    „Du bist hier, auch wenn nichts da ist, was ich anfassen könnte, leider. Auch das, was früher in deinen Augen gesteckt hat, schleppst du mit dir herum. Es umgibt dich.“
    Elsa hätte sich fast umgeschaut, um danach zu suchen. Dabei wusste sie doch, dass man es nicht sehen konnte. 
    „Es soll ein quälender Zustand sein. Stimmt das?“
    „Insgesamt ja“, sagte sie. „Aber gerade geht es.“
    Es ging, denn es überwog ein Gefühl, das kitzelnd an ihr nagte. Sie hätte das Kitzeln nicht hergeben wollen, auch wenn es manchmal heftig piekste und bohrte und traurig war. Ihr Gegenüber war immer noch größer als sie, obwohl sie ein Stück über dem Boden schwebte. Fast hätte sie sich einbilden können, dass sich nichts verändert hatte. Dass sie immer noch ihre Hände auf das blonde Haar legen könnte, um dieses Gesicht abzuküssen. Sie erinnerte sich an den Geruch dieses Gesichts und des vertrauten übrigen Körpers, sie erinnerte sich an so viel mehr, aber es war verloren. Sie konnte ihn nur noch ansehen, ihn und das bisschen Blau in den grauen Augen, das zum Vorschein kam, wenn sich ein Licht darin verirrte, so wie jetzt.
    „Also, spuck es aus: Warum musstest du das tun? Du wirst einen schwerwiegenden Grund gehabt haben. Ich hoffe nur, du hast keinen Fehler gemacht!“
    „Mir passieren dauernd Fehler, wie du dir denken kannst. Wenn sie dich vorhin umgebracht hätten, wäre vielleicht alles umsonst gewesen.“
    „Ich lasse mich nach Möglichkeit nicht umbringen, deswegen musst du dir keine Sorgen

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