Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
Vom Netzwerk:
typische Art: „Oh, sind Sie auch schon hier? Der Mord ist doch erst mehrere Stunden alt.“ Er deutete den beiden an, ins Haus zu treten, um die Tür schnell wieder schließen zu können und somit keine unerwünschten Blicke der Zivilisten auf den Tatort zuzulassen.
    Nora und Thomas hatten den Hausflur kaum betreten, da entdeckten sie bereits Albert Turms Leiche. Der 42-Jährige lag in einer großen Blutlache auf dem Boden und hatte seine Hände um den Griff des Messers geklammert, das in seiner Brust steckte. Er trug lediglich einen Bademantel.
    „Der Mann heißt Albert Turm“, klärte Schubert die Ermittler auf. „Er wurde mit einem Messerstich in die Brust getötet. Das Messer steckt noch immer im Leichnam. Ich sage das nur, falls Sie es übersehen haben sollten.“
    Noras Blick wanderte von den Füßen des Mannes über dessen Beine bis hoch zur Wunde in der Brust.
    „Er wurde an der Haustür mit einem Messer attackiert und starb hier kurz darauf an den Folgen“, fuhr Schubert fort. „So sieht es zumindest für mich aus. Aber ich bin sehr gespannt auf die Meinung der Profis.“
    „Das ist durchaus möglich“, erwiderte Tommy. „Gibt es Fingerabdrücke am Messergriff?“
    „Ja, die gibt es.“
    „Verwischt oder gut erhalten?“
    „Tja, gut erhalten wäre untertrieben. Sie sind nahezu perfekt erhalten.“
    Nora horchte auf. „Perfekte Fingerabdrücke am Tatmesser? Das kann nur -“
    „Nein, bitte nicht schon wieder“, fiel Schubert ihr ins Wort. „Wir haben doch schon geklärt, dass nicht jeder Mensch zum genialen Verbrecher geboren wird. Wahrscheinlich haben wir es hier wieder mit der Tat eines Verrückten zu tun, der überhaupt nicht realisiert hat, was er in Rage anrichtete.“
    „Das glauben Sie doch nicht im Ernst.“
    Schubert schielte zu Tommy. „Ihre Kollegin will es einfach nicht einsehen. Sie möchte unbedingt die ‚großen Mörder’ jagen, oder? Ich habe es satt. Ich möchte ihr diese Illusion nicht mehr nehmen. Sagen Sie mir Bescheid, wenn Ihre Partnerin wieder zur Vernunft gekommen ist, Scarface.“ Er trat an den Ermittlern vorbei. „Bis dahin habe ich wichtigere Dinge zu erledigen, als mir weiterhin diesen Quatsch von fingierten Hinweisen und falschen Fährten anzuhören.“
    Nora musste sich zusammenreißen, um Schubert nicht an die Gurgel zu springen. „Ich habe den Eindruck, dass er partout nicht wahrhaben will, was hier passiert“, teilte sie Tommy mit, nachdem der Leiter der SpuSi verschwunden war. „Oder glaubst du etwa an seine Theorie? Sollte der Mörder wirklich so dumm sein?“ Sie zeigte auf das Messer.
    „Ich kann es mir auch nicht vorstellen. Dennoch ist es nicht ganz auszuschließen. Vielleicht will der Kerl gefasst werden. Womöglich sehnt er sich aus irgendwelchen Gründen danach, von uns gestellt zu werden. Das soll durchaus schon vorgekommen sein.“
    Nora stieß einen ungebührlichen Laut aus. „Ich glaube nicht daran. Es steckt mehr dahinter. Aber bevor wir uns weiter über dieses Thema die Köpfe zerbrechen, sollten wir zunächst feststellen, ob es sich bei dem Täter überhaupt um denselben Kerl handelt, der auch Greta Baum ermordet hat. Das würde uns schließlich einigen Aufschluss bieten.“
    Nachdem Nora und Thomas sich von einem ihrer Kollegen Latexhandschuhe besorgt hatten, schritten sie auf das Schlafzimmer im hinteren Teil des Hauses zu.
    „Großer Gott“, murmelte Nora, als sie Denise Turm neben deren Ehebett am Boden erblickte. Denn auch hier sah sie umgehend das Messer, das in der Brust der Toten steckte. Auch hier fiel ihr das viele Blut ins Auge, das Denise Turm wie ein schimmernder See umgab. Und auch hier überkam sie prompt eine Mischung aus grenzenloser Trauer und Wut.
    Welcher Mensch ist zu einer solchen Bluttat nur fähig? Was muss in dessen Kopf vor sich gehen? Wie viel Hass muss er empfinden?
    „Am Messergriff konnten wir vollständig erhaltene Fingerabdrücke sicherstellen“, hörte sie eine vertraute Stimme. Seitlich neben dem Bett kniete Benjamin Fund, der Kriminaltechniker mit giraffenartigem Hals. Auf allen Vieren kroch er neben dem Bett hervor und sah wie ein Hund zu Nora und Tommy auf. Nach kurzer Zeit erhob er sich und nickte den beiden zur Begrüßung zu.
    „Obendrein haben wir vollständige Fingerabdrücke an der Türklinke gefunden. Diese sind identisch mit denen am Messergriff und gehören keinem der beiden Opfer.“
    „Das gefällt mir nicht. Das gefällt mir schon wieder ganz und gar nicht.“
    Fund sah Nora

Weitere Kostenlose Bücher