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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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Auffälliges bemerkt.“
    Nora blickte zu Thomas. „Hat sich an dem Tatmesser noch etwas anderes befunden, außer Gretas Blut?“
    Thomas überflog die Zeilen. „Ja, es konnten mehrere Fingerabdrücke sichergestellt werden. Diese sind identisch mit denjenigen, die in Gretas Wohnzimmer gefunden wurden. Sie gehören aber weder Greta selbst noch ihrem Freund Dieter Trader. Auch in unserer Datenbank sind sie nicht gespeichert. Ebenso wenig gab es einen Treffer bei der Überprüfung der DNA-Spuren vom sichergestellten Zigarettenstummel.“
    Nora nickte. „Das habe ich mir gedacht. Diese ganze Sache stinkt zum Himmel. Der Mörder wird kaum seine eigenen Fingerabdrücke in der Wohnung des Opfers und am Tatmesser hinterlassen haben. Und dieses Messer soll er auf seiner Flucht zufällig verloren haben? Und der Zigarettenstummel? Soll der Kerl den etwa aus Versehen am Tatort zurückgelassen haben?“
    Thomas überlegte. Entgegen seiner Gewohnheit schlug er die Beine übereinander und sah gedankenverloren aus dem Fenster. Einige Augenblicke lang beobachtete er den zunehmenden Schneefall. Dann gab er zu: „Mir kommen diese ganzen Spuren mittlerweile auch seltsam vor. Entweder haben wir es mit einem der dümmsten Täter der Kriminalgeschichte zu tun oder -“
    „Oder mit einem der cleversten“, fiel Nora ihm ins Wort und beugte sich nach vorne. „Das habe ich doch gestern schon angedeutet. Ich bin davon überzeugt, dass der Täter die Spuren absichtlich hinterlassen hat, um den Mord einer anderen Person in die Schuhe zu schieben. Die Spuren sind für meine Begriffe zu auffällig.“
    „Diese Vermutung bringt uns aber nicht voran“, brummte Kortmann. „Zu allem Überfluss handelt es sich bei der Tatwaffe um ein herkömmliches Küchenmesser, das in Massen produziert wird und dessen Weg zum Mörder nicht zurückzuverfolgen ist.“
    Plötzlich stieß Thomas einen verdutzten Laut aus. Er kratzte sich an seiner Narbe und fixierte den Obduktionsbericht. „Das ist äußerst interessant.“
    Sowohl Nora als auch Frederik sahen ihn neugierig an. „Worum geht es?“
    Tommy griff in die Mappe und zog ein kleines Polaroid heraus. Dieses hielt er so hoch in die Luft, dass Nora und Kortmann es gut inspizieren konnten.
    „Ach, das“, tat Kortmann es leichtfertig ab. „Das habe ich bereits gesehen. Es deutet darauf hin, dass wir es mit einem religiösen Spinner zu tun haben.“
    Nora nahm das Bild genau in Augenschein. „Ein großes schwarzes Kreuz. Es ist auf Greta Baums blanken Rücken gemalt.“
    Thomas nickte und entnahm dem Bericht die erläuternde Information: „Dieses Kreuz wurde mit einem schwarzen Edding auf die Haut gezeichnet. Es ist zwanzig Zentimeter lang und zehn Zentimeter breit.“
    „Ein Kreuz ist eines der religiösen Symbole schlechthin.“
    Kortmann nickte. „Ich sagte doch, dass wir einen religiösen Spinner suchen.“
    „Sicherlich liegt das im Bereich des Möglichen“, erwiderte Nora. „Aber einen stichhaltigen Anhaltspunkt gibt es dafür noch nicht. Daher sollten wir diesbezüglich keine voreiligen Schlüsse ziehen.“ Sie blickte Kortmann an, wechselte dann aber nach kurzer Zeit das Thema, indem sie fragte: „Haben die Kollegen eigentlich schon diesen Dieter Trader überprüft?“
    „Ja, ledig, keine Kinder, keine Vorstrafen. Der Kerl hat eine blütenweiße Weste. Er arbeitet seit zehn Jahren bei einem Pharmaunternehmen im Norden der Stadt und zahlt pünktlich seine Rechnungen. Hat sich noch nie etwas zu Schulden kommen lassen.“ Nachdem Kortmann dies von sich gegeben hatte, griff er zur aktuellen Ausgabe des Göttinger Wochenblatts , die vor ihm auf dem Schreibtisch lag, und stieß hektisch aus: „Haben Sie heute eigentlich schon die Zeitung gelesen? Einmal mehr haben diese gierigen Journalisten ein Thema gefunden, über das sie sich ahnungslos auslassen können. Die schreiben einfach irgendeinen Stuss, ohne überhaupt zu wissen, was tatsächlich vorgefallen ist und was sie mit ihren schlecht recherchierten Berichten anrichten könnten.“ Angesäuert streckte er seinen Kommissaren die Titelseite entgegen: Bluttat erschüttert Stadt!
    Nora hielt die Luft an. „Es ist doch immer dasselbe Spiel mit der Presse. Wir können eine solche Tat nicht verheimlichen. Die Journalisten werden immer einen Weg finden, um an Informationen zu gelangen. Aber in gewisser Weise haben die Menschen auch ein Recht auf Information. Auf diese Weise sind sie nämlich gewarnt.“ Sie deutete auf das Wochenblatt. „Bei

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