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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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aufgibst. Ich werde dafür kämpfen. Selbst wenn es noch Wochen dauern sollte. Ich bin an deiner Seite.“
    Nachdem Nora noch einige Minuten an Timos Bett verbracht hatte, machte sie sich ausgelaugt auf den Weg hinab zu ihrem Auto. Sie schlurfte über den Klinikparkplatz und dachte dabei an Max. Ihr war bewusst, dass er Montag wahrhaftig wieder vor ihrer Tür stehen würde.
    Was wird er dann machen? Ist er in der Lage, mir etwas anzutun? Würde er mich mit Gewalt dazu zwingen, wieder ein gemeinsames Leben mit ihm aufzubauen?
    Nora erschauderte bei diesem Gedanken. Immerhin hatte Max vor sechs Jahren bewiesen, dass er anderen Menschen Leid zufügen konnte. Dabei spielte es für Nora keine Rolle, ob er dies auf physische oder auf psychische Weise machte.
    Leid hat schließlich viele Gesichter.
    Als sie ihren Ford erreichte, klingelte ihr Mobiltelefon.
    Irgendwann schmeiße ich dieses verdammte Ding einfach weg! Ich brauche jetzt Ruhe! Wer stört mich denn nun schon wieder? Um diese Zeit?!
    Für einen kurzen Moment überlegte sie, ob sie den Anruf entgegennehmen oder das Handy einfach klingeln lassen sollte. Doch ihre innere Disziplin zwang sie dazu, pflichtbewusst zu handeln. So war sie von Kleinauf erzogen worden.
    Folglich zog sie ihr Handy nun aus der Tasche und drückte auf den Knopf mit dem grünen Hörer. „Ja, hier Feldt?“
    „Ich bin’s“, hörte sie Kortmanns Stimme am anderen Ende der Leitung. „Vor wenigen Minuten ist ein Anruf in der Direktion eingegangen. Ein Mann schwor Stein und Bein, einen Mord beobachtet zu haben. Wir wissen nicht, wer dieser angebliche Zeuge ist. Er berichtete am Telefon lediglich: ‚Ich habe einen Mord im Grote-Wald beobachtet! Kommen Sie schnell, der Mörder hat mich gesehen und ist hinter mir her!’ Dann ertönte ein Schuss. Seitdem steht die Leitung zu seinem Handy zwar noch, aber wir haben keinen Kontakt mehr zu ihm. Es ist nur noch ein Rauschen zu hören.“
    „Haben Kollegen das schon überprüft?“
    „Ja, eine Streife hat sich der Sache unmittelbar nach dem Anruf angenommen. Sie waren in der Nähe des Waldes – falls man in diesem Fall von Nähe sprechen kann – und haben sich dort ein wenig umgesehen. Tatsächlich fanden sie vor wenigen Augenblicken eine weibliche Leiche. Es handelt sich dabei um eine erwachsene Frau, die auf einer Grasfläche liegt. Mit einer Kugel im Kopf.“
    „Was ist mit dem Zeugen?“
    „Gute Frage. Bisher haben die Kollegen keine Spur von ihm gefunden.“
    „Schöner Mist. Gibt es irgendwelche Hinweise darauf, dass die Tat mit dem mutmaßlichen Serienmord im Zusammenhang steht?“
    „Leider ja. Auf dem Rücken der Frau befindet sich ein schwarzes Kreuz.“
    „Haben die Beamten vor Ort die Leiche etwa berührt?“
    „Das brauchten sie gar nicht, um das Kreuz zu sehen.“
    „Was soll das heißen? Lag die Frau dort etwa nackt auf dem Bauch?“
    „So ist es.“
    „Mein Gott. Eine Kugel im Kopf und nackt in einem Wald? Der Täter hat also schon wieder seine Vorgehensweise geändert.“
    Da Kortmann nichts erwiderte, fügte Nora nach einiger Zeit hinzu: „Okay, ich werde mich sofort auf den Weg machen. In fünfzehn Minuten müsste ich vor Ort sein. Haben Sie Tommy schon informiert?“
    „Ja, er ist bereits unterwegs.“
    „Gut. Dann bis gleich.“ Sie verabschiedete sich mit einem genuschelten Gruß von ihrem Vorgesetzten und legte wieder auf. Daraufhin steckte sie das Handy zurück in die Tasche und stieg in ihren Wagen.
    Vier Morde in drei Tagen! Das kann doch nicht wahr sein! Das muss ein schlechter Traum sein!

18
    Hier bin ich ja mitten im Nirgendwo , stellte Nora mit Unbehagen fest, als sie zehn Minuten später über die Diederhäuser Straße Richtung Tatort fuhr. Auf dem Weg dorthin kam ihr nicht ein einziger Wagen entgegen. Auch im Rückspiegel sah sie keinen anderen Verkehrsteilnehmer.
    Erst nach einer ganzen Weile erblickte sie endlich einige Lichter am Waldrand und erhielt somit wieder erste menschliche Lebenszeichen.
    Sie folgte den Lichtern und parkte ihren Ford am Rand des Waldweges, in dem die meisten Einsatzwagen ihrer Kollegen in einer Reihe standen. Kaum war sie ausgestiegen, da sah sie auch schon Tommy auf sich zukommen.
    „Hey“, begrüßte er sie trübe. „Hast du schon das Neueste gehört?“
    „Kommt darauf an, was das Neueste ist.“
    „Mittlerweile haben die Kollegen den Mordzeugen gefunden.“
    „Tatsächlich? Was konnte er berichten?“
    „Nichts. Er kann gar nichts mehr berichten.“
    „Er ist

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