Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
Vom Netzwerk:
die Haustür öffnete, erschien ein junger Mann auf der Schwelle, der eins fünfundachtzig groß war und einen roten Pullover zu einer schwarzen Trainingshose trug. Seine kurzen Haare hatte er vorne mit Gel in die Höhe befördert.
    „Hallo. Kann ich Ihnen helfen?“
    Nora sah den Mann unsicher an. „Wir würden gerne mit Gertrud Meier sprechen. Ist sie daheim?“
    „Gertrud Meier? Das ist meine Mutter. Momentan müsste sie im Bad sein. Wer sind Sie denn? Kennt meine Mutter Sie? Erwartet sie Sie?“
    Nora schüttelte den Kopf, ehe sie ihren Ausweis aus der Hosentasche angelte. „Nein, Ihre Mutter kennt uns nicht. Wir sind von der Kriminalpolizei.“
    Wie auf Knopfdruck legte der Mann seine Stirn in Falten. Er rümpfte die Nase und äugte unruhig auf Noras Ausweis. „Kripo? Ist etwas passiert? Etwas Schlimmes?“
    „Leider ja. Heute Abend ist etwas Grauenvolles geschehen.“
    „Ist etwas mit meinem Vater?! Sagen Sie es schon. Ist ihm etwas zugestoßen?!“
    „Es geht um Manfred Meier. Ist er Ihr Vater?“
    „Ja, das ist er. Verdammt, was ist mit ihm? Was ist denn nur los?!“
    „Ihr Vater wurde heute Abend ermordet. Es tut uns sehr leid.“
    Im nächsten Moment hielt der Mann sich perplex an der Tür fest und ließ seinen Kopf sinken. Er schloss die Augen und schnappte nach Luft. „Ein Irrtum ist ausgeschlossen?“
    „Zu einhundert Prozent können wir natürlich erst sicher sein, wenn ein naher Verwandter ihn identifiziert hat. Aber da wir seine Brieftasche samt Ausweis in der Nähe der Leiche gefunden haben, müssen Sie leider mit dem Schlimmsten rechnen.“
    Plötzlich veränderte sich der Gesichtsausdruck des jungen Mannes. Hatte er zunächst traurig und geschockt gewirkt, spiegelte sich jetzt ausschließlich Hass und Verachtung in seinen Augen. „Wer war es? Welches miese Schwein hat meinen Vater ermordet? War es Bernd Sattler?!“
    Nora und Thomas horchten auf. „Wer ist denn Bernd Sattler?“
    „Das ist ein ehemaliger Arbeitskollege meines Vaters. Mit dem hat er schon seit einigen Jahren heftige Meinungsverschiedenheiten.“ Der Mann stutzte. Sein Blick glitt hinüber zum Nachbarhaus. „Oder war es dieser Holt? Der konnte meinen Vater doch auch noch nie leiden.“
    „Holt?“
    „Ja, Sven Holt. Er ist unser Nachbar und hatte in der Vergangenheit auch die ein oder andere Auseinandersetzung mit meinem Vater.“
    „Nun, wir wissen noch nicht, wer für diese entsetzliche Tat verantwortlich ist. Aber wir werden alles Erdenkliche in die Wege leiten, um es so schnell wie möglich herauszufinden.“
    Der junge Mann wollte gerade etwas von sich geben, als ein fröhlicher Ruf hinter ihm ertönte: „Wer ist denn an der Tür, Mario? Was dauert dort so lange?“
    Eine Frau steckte ihren Kopf aus einem Zimmer am Ende des Flurs, der sich hinter dem Mann sechs Meter in die Länge zog.
    „Die Polizei ist hier“, antwortete Mario Meier mit einem Kloß im Hals, ohne sich zu der Blondine umzudrehen.
    „Polizei?“, tönte sie argwöhnisch, ehe sie in den Flur trat und zur Haustür kam. Sie war 21 Jahre alt, eins siebzig groß und brachte nicht ein einziges Gramm zu viel auf die Waage. Ein gelber Pullover mit weißen Streifen bedeckte ihren zierlichen Oberkörper. Ihre langen Beine wurden von einer Jeans verdeckt.
    „Was ist denn passiert?“, richtete sie ihre Frage sowohl an Mario als auch an die beiden Kommissare.
    Während Thomas noch ihren perfekt geformten Körper begutachtete und sich in ihren tiefblauen Augen verlor, entgegnete Nora: „Sind Sie Frau -“
    „Das ist meine Schwester Nicole“, stellte Mario die Schönheit vor. Dann wandte er sich ihr zu und erklärte: „Es geht um Papa. Er wurde heute Abend ermordet.“
    „Wie bitte?!“ Nicole sah die Ermittler an. Ihre Lippen bebten, ihre Augenlider begannen zu zittern. Binnen Sekunden rannen unzählige Tränen über ihre Wangen.
    „Es wäre sicherlich besser, wenn Sie sich erst einmal hinsetzen würden“, meinte Nora schnell.
    Mario nickte. „Kommen Sie herein“, sagte er schwach und schob seine Schwester zurück zu dem Zimmer, aus dem sie eben gekommen war.
    Nora und Thomas schlossen die Haustür hinter sich und folgten den beiden.
    Durch eine Schiebetür gelangten sie in ein Wohnzimmer, in dessen hinterer Ecke eine Essnische abgetrennt war. Nora entdeckte einen Holztisch, an dem sechs Stühle standen. Unmittelbar davor befand sich eine breite Couch. Daneben standen zwei Sessel vor einem geschmückten Weihnachtsbaum. In den umstehenden

Weitere Kostenlose Bücher