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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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tot?“
    „So ist es. Eine Kugel hat ihm das Gehirn zerfetzt.“
    „Dann hat der Mörder also schon fünf Menschen auf dem Gewissen.“
    „Ja, aber ich glaube nicht, dass ihn das von weiteren Taten abhalten wird.“
    Nora ballte ihre Hände zu Fäusten. Voller Tatendrang fragte sie Tommy: „Okay, wo liegen die Opfer?“
    Mit dem Kopf deutete Thomas in den Wald. In der rechten Hand hielt er eine Taschenlampe, mit der er ihr den schnellstmöglichen Pfad durch das Baumlabyrinth anzeigte.
    Nach einem kurzen Fußmarsch durch den Wald traten die beiden auf eine weitläufige Grasfläche hinaus. Auf den ersten Blick sah Nora, dass in der Mitte dieser Fläche ein quadratisches Gebiet abgesperrt worden war, in dem mehrere Lampenstrahler Licht spendeten. Innerhalb der Absperrung erblickte sie einige Vertreter der SpuSi sowie den Gerichtsmediziner Professor Horn.
    Ohne lange zu zögern begaben Nora und Thomas sich zum unmittelbaren Tatort. Sie schlüpften unter der Absperrung hindurch, grüßten beiläufig ihre Kollegen und positionierten sich hinter Horn. Dieser blickte sie über die Schulter hinweg an und schüttelte den Kopf. „Kein Zweifel. Die Frau war nach dem Kopfschuss sofort tot. Der Täter hat die Waffe direkt an ihre Schläfe gesetzt, wie man an den Schmauchspuren in der Wunde erkennen kann. Die Kugel muss ihr Gehirn regelrecht zerfetzt haben. An der linken Schläfe gibt es eine Austrittswunde. Das Projektil lag dort vorne im Gras. Einer Ihrer Kollegen hat es bereits für die Untersuchung gesichert.“
    Der Leichnam lag entblößt auf dem Bauch, das Gesicht befand sich auf der linken Seite. Eine Blutlache und mehrere Blutspritzer waren im Gras zu sehen. Die Frau war eins sechzig groß und hatte rote Haare.
    „Ihr Name ist Anna Kohlhaas, 36 Jahre alt“, unterrichtete Horn die Ermittler. „Ihre Kleidung samt Brieftasche lag knapp dreißig Meter vor ihr im Gras. Sie wohnte in der Krugbreite 20. Zwar sind äußerlich keine weiteren Verletzungen zu erkennen, aber eventuell kann ich später bei der Obduktion aufschlussreiche innere Wunden entdecken.“
    „Ich habe jetzt schon etwas Wichtiges gefunden. Zeit ist schließlich Geld“, dröhnte eine Stimme zu den Ermittlern herüber.
    Die beiden drehten sich um und sahen Dirk Schubert auf sich zukommen.
    „An der Gürtelschnalle der Toten konnte ich einen Fingerabdruck sicherstellen, der nicht dem Opfer gehört.“ Er hielt einen Beweismittelbeutel hoch, in dem sich der besagte Gürtel befand. „Zudem lag neben der Kleidung der Leiche ein Zigarettenstummel im Gras. Gewiss wird sich bei einer Analyse herausstellen, dass all diese Spuren mit denen identisch sind, die wir bereits von den anderen Tatorten kennen.“ Schubert stemmte seine Hände in die Hüfte und baute sich triumphierend vor den Ermittlern auf. Offensichtlich erwartete er von den beiden ein Kompliment für seine aufopfernde Arbeit.
    Nora zog jedoch lediglich ihre Nase hoch. Sie musterte Schubert von Kopf bis Fuß und schüttelte aufgrund seines lächerlichen Erscheinungsbildes den Kopf. Wie immer hatte der 52-Jährige seine Haare mit viel Gel zu einer Igelfrisur aufgerichtet. Seine Jeans war mindestens zwei Nummern zu groß für ihn und seine weißen Turnschuhe erschienen in dieser Situation vollkommen unangemessen. Seine Midlife-Crisis würde wohl mindestens noch einige Monate lang andauern.
    „Und Sie glauben ernsthaft“, begann Nora schließlich, „dass uns all diese Spuren zum wahren Täter führen werden?“
    Schubert grinste sie herablassend an. „Nein, Frau Feldt. Natürlich sind diese Spuren wie durch Zauberhand hierhin gelangt und bringen Sie nicht weiter.“ Er gluckste. „Sie machen mir vielleicht Spaß. Selbstverständlich führen diese Hinweise zum Täter!“
    „Wissen Sie was?“, knurrte Nora und wollte gerade auf Schubert einschießen, als Tommy sie wohlweislich davon abhielt, indem er äußerte: „Der Mordzeuge liegt etwa hundert Meter in dieser Richtung im Wald.“ Er drehte sich gen Osten und zeigte auf den angrenzenden Forst. „Wir sollten uns direkt auf den Weg machen.“
    Nora atmete tief durch und schluckte ihre Wut auf Schubert herunter. Für gewöhnlich hatte sie sich in Momenten wie diesem viel besser im Griff. Aber aufgrund der aufreibenden Umstände bezüglich Timo und Max ließen ihre Nerven sie allmählich im Stich.
    Dank Tommys Einschreiten gelang es ihr jedoch im letzten Augenblick, ihren ungebührlichen Kommentar gegen Schubert für sich zu behalten.
    „Na

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