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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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ein Stück weit auf den Waldrand zugegangen“, spekulierte Thomas. „Und dann hat Meier den Kerl schon kurz nach dem Waldrand getroffen.“
    Nora dachte nach. Dann legte sie ihre Stirn in Falten. „Das wäre aber ein ungemein großer Zufall, wenn der Mörder genau in die Richtung auf den Wald zugegangen wäre, aus der auch Meier kam, oder?“
    „Aber es ist nicht unmöglich.“
    „Das ist wahr. Doch dann ist da noch diese merkwürdige Sache mit der Schussdistanz.“
    „Schussdistanz?“
    „Ja. Wenn der Mörder Meier auf der Grasfläche getroffen hat – sei es in der Mitte oder in Randnähe gewesen – warum brauchte er dann noch so lange, um ihn zu beseitigen? Hätte er Meier nicht sofort erschossen, sobald er ihn auf der Grasfläche sah? Und wenn das so gewesen wäre, warum hätte er Meier dann extra in den Wald schleppen sollen?“
    „Er war zu überrascht, da er nicht damit gerechnet hat, dass an diesem verlassenen Ort zu dieser Zeit jemand sein würde“, gab Kortmann seine Theorie kund. „Daher konnte Meier zunächst wieder in der Dunkelheit verschwinden.“
    „Und der Mörder konnte ihm dann durch die Dunkelheit folgen, bis er auf nächste Nähe an ihn herankam, um ihm eiskalt in den Kopf zu schießen?“, hakte Nora nach.
    „Der Mörder ist den Geräuschen gefolgt, die Meier auf seiner Flucht gemacht hat. Das sind zum einen die Schritte und zum anderen der Anruf gewesen.“
    „Auch das ist in meinen Augen sehr unwahrscheinlich.“ Als Nora sah, dass Kortmann erbost etwas erwidern wollte, sagte sie schnell: „Ich würde daher gerne ein kleines Experiment durchführen.“
    „Ein Experiment? Und wie soll das aussehen?“
    „Ich möchte Sie bitten, einige Kollegen zurück zum Tatort zu schicken und dort Folgendes zu machen: Ein Kollege soll sich zur Mitte der Grasfläche begeben und einen Schuss mit seiner Dienstwaffe abgeben. Ein anderer Kollege soll sich derweil auf dem Waldweg positionieren, der rund um die Grasfläche führt. Und zwar an der Stelle, die gemessen an der Luftlinie am Nächsten zur Mitte der Grasfläche liegt.“
    Thomas ahnte: „Du vermutest, dass Meier den tödlichen Schuss auf Anna Kohlhaas von seiner Position aus gar nicht hatte hören können?“
    „Ich nehme es an“, nickte Nora.
    „Sollte unser Kollege dann nicht lieber an der Stelle des Waldwegs stehen, die am Nächsten zur Position von Meiers Leiche liegt? Denn von dort wird er in den Wald gelaufen sein.“
    „Nein, sollte Meier den Schuss tatsächlich gehört haben, dann könnte es durchaus sein, dass er sich zunächst nichts dabei gedacht hat und erst noch etwas weitergelaufen ist. Möglicherweise wollte er der Sache erst etwas später auf den Grund gehen. Daher sollten wir den nächstgelegenen Punkt auswählen, um alle Zweifel zu beseitigen. Denn wenn der Kollege den Schuss selbst an der vorgegebenen Stelle nicht hören kann, dann hätte Meier ihn von keiner Position aus hören können. Bei dieser Gelegenheit sollten die Kollegen auch gleich das gesamte Waldgebiet nach den fehlenden Blutspritzern absuchen.“
    Das Schwergewicht lachte auf. „Seit wann geben Sie eigentlich die Befehle, Frau Feldt?“
    „Das sind keine Befehle. Aber ich bin davon überzeugt, dass uns diese Schritte sehr viel weiterbringen werden.“
    „Sie stellen sich das Ganze etwas zu einfach vor. Das Experiment mit dem Schuss mag noch simpel zu organisieren sein. Aber den Wald nach Blutspritzern abzusuchen, dürfte um Einiges schwieriger werden.“
    „Dann sollten die Kollegen schnell anfangen, bevor es wieder zu schneien beginnt“, schlug Thomas im harten Tonfall vor.
    Kortmann sah ihn ernst an. „Jetzt hören Sie mal zu. Ich bin generell schon nicht besonders angetan von diesem ganzen Blödsinn. Also halten Sie jetzt lieber Ihre Klappe, sonst werde ich gar nichts anordnen. Ist das klar?!“
    Tommy hob zurückhaltend die Hände. „Sie sind der Boss.“
    „Schön wär’s.“
    „Ich befürchte“, meldete Nora sich wieder zu Wort, „dass wir bisher komplett auf dem Holzweg waren. Wir haben den dritten Mord aus einem falschen Winkel gesehen. Und somit vermutlich sogar die ganze Mordserie.“
    „Das ist Quatsch“, schoss es mit voller Überzeugung aus Kortmann hervor. „Sie bilden sich das nur ein.“
    „Ganz und gar nicht. Vielmehr scheinen wir es mit einem äußerst ausgebufften Täter zu tun zu haben, der uns gezielt in die Irre leiten will.“
    Ihr Vorgesetzter riss die Arme in die Luft. „Jetzt reicht es endgültig! Das ist

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