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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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sehe deine Theorie dochnicht als Blödsinn an. Aber du musst zugeben, dass fast alle Hinweise auf einen religiösen Psychopathen hindeuten.“
    „Ja, fast alle! Das ist genau der Punkt! Weil eben nicht alle Fakten dafür sprechen, müssen wir jede Möglichkeit in Betracht ziehen. Auch wenn sie für einen engstirnigen Bürohengst wie Kortmann zu unwahrscheinlich klingen. Was ist nur los mit ihm? Bilde ich mir das nur ein oder stimmt mit dem in letzter Zeit etwas nicht? Der war doch in den vergangenen Jahren nicht ein einziges Mal so herrisch und aufbrausend. Und er hat sonst auch jede mögliche Tatvariante überdacht. Aber in diesem Fall scheint er gar nicht zu wollen, dass wir dem ganzen Spuk ein Ende bereiten.“
    „Vielleicht ist er momentan komplett überarbeitet. Immerhin ist es der zweite Serientäter, den wir innerhalb eines halben Jahres jagen müssen. Zudem macht er sich bestimmt pausenlos Gedanken über die Presse. Die können schließlich überaus fies und ungeduldig werden. Das kennen wir doch noch vom vergangenen Fall.“
    „Das entschuldigt aber nicht sein stures, unfreundliches Verhalten. In meinen Augen ist es fahrlässig, nicht jede Möglichkeit abzuwägen.“
    Thomas überlegte. Nach einigen Augenblicken sah er seine Kollegin an und sagte: „Du hast recht. Auch wenn ich dafür in Teufels Küche komme, aber wir werden zunächst deiner Theorie nachgehen. Immerhin hat uns dein Instinkt schon öfters in die richtige Richtung gelenkt.“ Er atmete tief durch. „Also, auf geht’s!“

24
    Ich bin der Größte. Ich bin der Beste. Nur noch ein Mord, dann habe ich mein Ziel erreicht. Dann herrscht endlich wieder Gerechtigkeit. Und die Bullen haben noch immer keine Ahnung, dass sie mir auf den Leim gegangen sind. Die suchen sicherlich an der völlig falschen Ecke nach mir.
    Der Mörder saß auf seinem Bett und starrte auf die Wand zu seiner Rechten. Er spürte genau, dass die Polizei ihm niemals auf die Schliche käme. Niemals würde sie ihn schnappen, denn sein Plan war absolut idiotensicher. Zwangsläufig waren die Bullen auf der falschen Fährte. Es konnte gar nicht anders sein, hatte er seine Taten doch genial geplant und noch besser ausgeführt. Er hatte die dämlichen Polizisten aufs Glatteis geführt. Nun genoss er gewissermaßen Narrenfreiheit. Er konnte tun und lassen, was er wollte. Er würde auf jeden Fall ungestraft davonkommen.
    Ich bin genial. Das kann niemand bestreiten.
    Er legte sich auf sein Bett und ließ seine Gedanken in die Ferne schweifen. Dabei musste er sich eingestehen, dass er die bisherigen Morde zu seiner eigenen Überraschung sehr genossen hatte.
    Einen Menschen zu ermorden ist gar nicht so schwer, wie ich es mir anfangs vorgestellt hatte. Schon gar nicht, wenn man damit eine gute Tat vollbringt. Wenn man sich erst einmal an das Morden gewöhnt hat, dann macht es sogar richtig Spaß. Vor allem, wenn man diese Taten ungesühnt vollstrecken kann. Sicherlich könnte ich noch dreißig weitere Frauen ermorden, ohne dass die Bullen mir auf die Spur kämen. Aber ich denke, dass eine weitere Frau bereits genug ist. Sobald dieses Miststück in der Hölle schmort, ist die Erde sehr viel reiner und besser. Im Jenseits hat das Luder dann genug Zeit, um über seine Taten nachzudenken.
    In Gedanken sah der Mörder die glänzende Klinge seines Messers in der Brust des nächsten Opfers verschwinden. Immer tiefer stieß er sie hinein.
    Was für eine Vorstellung! Was für ein Moment!
    Nur noch ein Mord, dann habe ich mein Ziel erreicht!
    Unfassbar!

25
    Nora und Thomas erreichten an diesem Montagmorgen um zehn Uhr die Fairtex -Gemeinschaftskanzlei an der Weender-Landstraße . Nebeneinander schritten sie durch deren gläserne Drehtür in die Eingangshalle. Zu ihrer Linken befand sich ein Tresen, hinter dem ein Pförtner Löcher in die Luft starrte. Rechts von ihnen stand ein gigantischer Weihnachtsbaum, der bis unter die Decke in fünf Metern Höhe ragte.
    In Blickrichtung vor ihnen entdeckten die Ermittler mehrere Fahrstühle, die hinauf bis in den sechsten Stock fuhren.
    „Guten Tag. Willkommen bei Fairtex . Kann ich Ihnen helfen?“ Mit diesen einstudierten Sätzen begrüßte der schwarzhaarige Pförtner die beiden. Er warf ihnen einen interessierten Blick zu und legte seine Hände auf den Marmortresen vor ihm.
    „Hallo, wir würden gerne mit Bernd Sattler sprechen. Kriminalpolizei“, erklärte Nora freundlich, während sie mit Tommy auf den Pförtner zuschritt und diesem ihren Ausweis

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