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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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Shisha-Bar . Sein Chef und einer seiner Kollegen haben das bestätigt. Zum Zeitpunkt der Ermordung seiner Schwester war er in seiner Wohnung. Das hat seine Freundin Franziska Gerber angegeben. Allerdings gibt es dafür keinen weiteren Zeugen. Und es ist fraglich, wie viel das Alibi einer Freundin im Endeffekt wert ist.“
    Nora überlegte. Dann sagte sie: „Aus irgendeinem Grund werde ich das Gefühl nicht los, dass der Täter Anna Kohlhaas aus einem ganz bestimmten Anlass in den Grote-Wald gebracht hat.“
    Kortmann verdrehte abfällig seine Augen und erwiderte: „Das ist doch Käse, Frau Feldt. Wir müssen uns auf die Fakten konzentrieren und nicht irgendwelchen sinnlosen Vermutungen nacheifern. Ist das klar?“
    „Aber es ist nun einmal ein Fakt, dass der Mörder sein drittes Opfer aus dessen Wohnung in einen Wald gebracht hat. Diese extreme Abweichung der Vorgehensweise können Sie nicht einfach als sinnlose Vermutung abtun und nicht weiter beachten. Es ist ein wesentlicher Aspekt dieser Mordserie. Eventuell sogar der entscheidende Schlüssel.“
    „Das wissen wir aber nicht mit Sicherheit“, schoss Kortmann zurück. „Dafür gibt es keine stichhaltigen Anhaltspunkte. Ein planlos vorgehender Täter macht nun einmal Dinge, die wir nicht nachvollziehen können. Das macht diese Monster ja gerade so gefährlich. Das haben wir doch schon geklärt! Wir wissen lediglich, dass dort draußen ein Irrer herumläuft, der innerhalb von 48 Stunden drei Frauen und zwei Männer ermordet hat!“
    Nora nickte wild. „Ja, der ersten Frau hat er die Kehle durchtrennt, die zweite hat er erstochen und die dritte erschossen. Zudem hat er die dritte aus irgendeinem Grund in einen Wald außerhalb der Stadt gebracht, während er die ersten beiden an den jeweiligen Tatorten zurückließ.Das können Sie nicht außer Acht lassen.“
    „Das werde ich auch nicht. Aber auf diese Hinweise sollten Sie nicht Ihren Fokus legen, weil sie zu nichts führen!“
    „Worauf sollen wir denn dann unsere Aufmerksamkeit richten?!“, wollte Nora energisch wissen, da sie Kortmanns Ansicht partout nicht nachvollziehen konnte. Beinahe gewann sie den Eindruck, dass ihr Vorgesetzter diesen Fall gar nicht klären wollte.
    „Achten Sie auf Ihren Ton!“, mahnte er sie mit Nachdruck, wobei er sich sprunghaft erhob und Nora anfunkelte. „Sonst werde ich Sie umgehend von diesem Fall abziehen, verstanden?! Zeigen Sie mir gegenüber gefälligst ein wenig mehr Respekt! Das habe ich nach all den Jahren wohl verdient!“
    Überrascht sah Nora ihren Kollegen an. Da Tommy lediglich die Achseln hob, atmete Nora tief durch und konzentrierte sich schließlich auf den Obduktionsbericht in ihren Händen. Sie öffnete die Mappe und las nach wenigen Sekunden vor: „Manfred Meier war 59 Jahre alt und hatte Blutgruppe A. Er war kerngesund, hatte überragende Werte in allen Bereichen. Todesursache war ein Projektil, das aus kürzester Entfernung in seine rechte Schläfe einschlug. Es zerfetzte mühelos das Großhirn, ehe es an der linken Schläfe wieder austrat. Die Kugel wurdein einem Baum in der Nähe gefunden. An ihr befand sich Blut von Manfred Meier. Beide Kugeln stammen definitiv aus derselben Waffe.Die Todeszeit liegt zwischen 19 und 19 Uhr 30. Auf Meiers Rücken war kein Kreuz gemalt.“
    „Kein Wunder“, zischte Kortmann. „Meier war schließlich nicht das Hauptziel des Mörders. Er war nur zur falschen Zeit am falschen Ort. Welcher Verrückte trainiert denn auch in diesem Alter, zu dieser Jahreszeit an einem so verlassen Ort für einen Marathon? Wer macht so etwas? Da muss man doch vollkommen bescheuert sein und darf sich nicht wundern, wenn einer einem eine Kugel -“ Er brach diesen hektischen Wortschwall ab, als er Noras und Tommys kritische Blicke sah. Dann fuhr er sich über sein Gesicht und räusperte sich mehrmals.
    „Jedenfalls stellt sich das Ganze nun wie folgt dar“, ergriff Tommy nach kurzer Zeit das Wort. „Manfred Meier hörte den tödlichen Schuss auf Anna Kohlhaas, während er seine Trainingseinheit auf dem Waldweg absolvierte. Von dem Schuss aufgeschreckt, begab er sich auf kürzestem Weg durch den Wald, um der Sache auf den Grund zu gehen. Als er am Waldrand vor der Grasfläche anlangte, sah er in deren Mitte den Mörder und das Opfer. Daraufhin rief er mit seinem Handy bei uns an. Doch da hatte der Täter ihn bereits gesehen oder gehört. Daher verfolgte er ihn bis in den Wald und brachte ihn dort zum Schweigen.“
    „So sieht es aus“,

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