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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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Sattler besaß wasserdichte Alibis für die Tatzeiten des ersten und des dritten Mordes, nämlich die Überwachungskamera in der Eingangshalle seiner Kanzlei. Tatsächlich hat er das Gebäude an diesen beiden Tagen erst um kurz nach 21 Uhr verlassen. Das wissen wir von dem Privatdetektiv, den seine Frau engagiert hat. Daher wird der Anwalt auf den Originalversionen der Videobänder zu sehen sein. Somit wäre er prinzipiell als möglicher Täter ausgeschieden.“
    Nora holte Luft und sagte: „Aber was wäre, wenn wir herausfänden, dass diese Bänder manipuliert wurden? Wenwürden wir dann sofort der Manipulationen verdächtigen? Natürlich Sattler, weil es für uns so aussähe, als hätte er sich auf diese Weise Alibis verschaffen wollen. Und was, wenn dann auch noch der Pförtner Braun ermordet würde? Würde diese Tat unsere Aufmerksamkeit nicht zwangsläufig auf die Bänder lenken? Hätten wir dann nicht denken müssen, dass Braun gewusst oder zumindest geahnt hat, dass Sattler die Bänder fälschte, und deshalb sterben musste?“
    Tommy sah den Mörder angewidert an. „Bernd Sattlers Alibis wurden ohne sein Wissen gefälscht. Von Ihnen . Sie manipulierten seine echten Alibis, um uns die gefälschten als Hinweise für seine scheinbare Schuld zu unterbreiten.“
    Der Mörder schloss die Augen. „Ich habe diesen Pförtner Braun bestochen, damit er mir die Bänder aushändigte und ich sie manipulieren konnte. Das nötige Equipment hat zwar ein Stange Geld gekostet, aber das ist es wert gewesen. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob dieser Braun tatsächlich dichthalten würde, falls die Polizei ihn befragen sollte. Und da die Beseitigung dieses Kerls zusätzlich auf Sattlers Schuld hinwies, war dessen Ermordung schnell beschlossene Sache. Auch wenn er unschuldig war, was Mellis Selbstmord anging.“
    „Sie haben sich aufgrund Ihrer Rachegier regelrecht in Rage gemordet“, ließ Nora schockiert verlauten.
    Der Mörder lachte. „Ach, hören Sie doch auf! Sie müssen zugeben, dass mein Plan perfekt war. Es hat auch lange genug gedauert, um alle Informationen über Sattler und Meier herauszufinden.“
    „Ja, zudem war es sehr raffiniert von Ihnen, an den jeweiligen Tatorten die Fingerabdrücke und Zigarettenstummel von Sattler zu hinterlassen. Das haben Sie gemacht, damit wir zunächst davon überzeugt waren, dass Sattler unschuldig sei. Denn die Spuren wurden sooffensichtlich hinterlassen, dass es für uns danach aussah, als wolle jemand Sattler die Morde unterschieben. Und warum haben Sie dafür gesorgt, dass Ihr Sündenbock zunächst über jeden Verdacht erhaben war? Aus einem einfachen Grund. Sobald wir Sattler aufgrund der zu offensichtlichen Spuren als Täter ausgeschlossen hatten, kurz darauf aber herausfanden, dass seine Videoalibis gefälscht waren, mussten wir zu folgendem Schluss gelangen: Sattler ist sich offenbar absolut sicher gewesen, dass wir seine gefälschten Alibis nicht als solche identifizieren würden. In der Überzeugung, lupenreine Alibis zu haben, hat er an den Tatorten absichtlich Spuren hinterlassen, die ihn selbst in Bedrängnis brachten. Denn er wusste, dass die Videoalibis ihn früher oder später auf jeden Fall entlasten würden. Folglich brachte er diese bei unserer Befragung hervor, und für uns stand umgehend fest, dass er nicht an den Tatorten hatte sein können.“
    Der Mörder grinste. „Ich habe Sattlers Zigarettenstummel auf dessen Kanzleiparkplatz aufgehoben, wo er sie reihenweise auf den Boden geworfen hatte. Und seine Fingerabdrücke in einem unbewachten Moment von seiner Autotür abzunehmen, war das reinste Kinderspiel!“
    „Eine Sache würde ich aber gerne noch von Ihnen wissen“, sagte Nora. „Sie waren nicht wirklich Greta Baums Freund, oder?“

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    Dieter Trader lächelte sarkastisch. „Doch, ich war Gretas Freund. Ich habe sie vor einigen Monaten in einer Bar kennengelernt und sie nach allen Regeln der Kunst auf mich aufmerksam gemacht. Sie biss schließlich an und wir wurden ein Paar, sodass ich alles über sie herausfinden konnte. Ich wollte ihr Umfeld studieren, um bei meinem ersten Mord garantiert keinen Fehler zu begehen. Daher bin ich mir auch sicher gewesen, dass Sie an dem entsprechenden Abend nicht in Gretas Nachbarwohnung sein würden, Kommissar Korn. Sie hatten jeden Freitag- und Samstagabend für die letzten drei Monate Ihre Wohnung verlassen, um ins Blue Note zu fahren.“
    Thomas schüttelte ungläubig den Kopf. „Sie haben mich ebenfalls

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