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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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sie urplötzlich auf die Knie.
    Und begann zu weinen.
    ENDE

RACHETRIEB

Prolog
    Sonntag, 22. April 2012
    Ralf Müller stöhnte. Der 50-Jährige saß ungeduldig auf dem kleinen Bett und dachte mit einem Anflug von Wut: Wann kommt sie denn endlich? Sie ist schon zehn Minuten überfällig. Dabei weiß sie genau, wie sehr ich Unpünktlichkeit hasse!
    Er blickte auf seine Armbanduhr: 15 Uhr 40.
    Dafür wird die Kleine bestraft. Ich kann derartige Unzuverlässigkeiten einfach nicht dulden!
    Er erhob sich von dem Bett und schritt durch das winzige Zimmer. Noch immer konnte er nicht fassen, dass er tatsächlich fünfzig Euro für eine Stunde in dieser Bruchbude bezahlt hatte. Sicherlich hätte er viel günstigere Plätze finden können. Doch bestimmt keine sichereren.
    Wenn das Mädel jetzt nicht bald hier auftaucht, dann werde ich ihm ordentlich die Leviten lesen! Was fällt der Kleinen eigentlich ein, mich hier so schmoren zu lassen? Gehört das zu ihrem Spiel? Will sie mich provozieren?
    Er trat vor einen Spiegel, der gegenüber vom Bett an der Wand hing. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass er ganz passabel aussah, schritt er hinüber zum Fenster, vor dem ein roter Vorhang baumelte. Mit Daumen und Zeigefinger ergriff er den Stoff und zog ihn zur Seite. Dann schielte er hinab auf einen Parkplatz, der drei Stockwerke unter ihm lag.
    Nichts zu sehen von ihr. Sollte sie nicht kommen, dann wird sie das bitter bereuen!
    Franziska Zucker hechelte.
    Ich bin zu spät! Ich bin schon zehn Minuten zu spät!
    Die 21-Jährige rannte den Bürgersteig entlang, wobei ihr Blick zum wiederholten Mal auf ihre Armbanduhr fiel: 15 Uhr 41.
    Er wird mich dafür bestrafen. Ich weiß es. Er mag es nicht, wenn man ihn warten lässt. Hoffentlich ist er überhaupt noch dort! Hoffentlich ist er nicht so sauer, dass er schon längst wieder weggefahren ist! Das wäre das Schlimmste, das überhaupt passieren könnte!
    Sie spürte ihr Herz wild klopfen, während sie das schäbige Stundenhotel anvisierte, das im Osten der Stadt in der Nähe des Göttinger Waldes stand.
    Aber warum musste er sich auch unbedingt einen so abgelegenen Ort für unser Treffen aussuchen? Hätte er nicht zu mir kommen können? Das wäre so viel einfacher gewesen! Aber natürlich nicht so sicher.
    Sie stolperte über einen Riss im Bürgersteig, konnte einen Sturz aber in letzter Sekunde noch verhindern, indem sie ihr Gleichgewicht geschickt ausbalancierte. Bei ihren unendlich langen Beinen war dies eine kleine Meisterleistung.
    15 Uhr 42! Und ich benötige mindestens noch fünf Minuten! Warum bin ich nicht eher losgegangen? Warum musste ich unbedingt noch einmal mein Outfit wechseln?!
    Daniela Langenmeier grunzte.
    Ich bin gespannt, wo ihr euch trefft. Etwa im Wald? Oder doch in der Absteige?
    Es war keine Neugierde, die die 22-Jährige zu diesen Fragen veranlasste. Es war Hass. Purer Hass.
    Jetzt stolpert das Miststück auch noch! Aber leider kann sie sich noch auf ihren Stelzen halten. Dabei täte es ihr ganz gut, einmal richtig auf die Fresse zu fliegen. Das hätte sie verdient.
    Daniela hielt einen Abstand von fünfzig Metern zu Franziska. Sie wusste, dass die 21-Jährige sie nicht entdecken durfte. Unter keinen Umständen.
    Diese dumme Gans wird mich ganz gewiss nicht sehen. Sie ist viel zu sehr darauf fokussiert, ihren Termin einzuhalten. Dabei dürfte sie ihn bereits um dreizehn Minuten überschritten haben. Denn der werte Herr wollte doch immer um 15 Uhr 30 seinen Spaß haben. Oder hat er seinen Zeitplan mittlerweile geändert?
    Daniela schüttelte überzeugt den Kopf.
    Nein, das kann nicht sein. Ralf will immer dasselbe zur selben Zeit. Aber er will es immer mit einer anderen Frau.
    Xenia Boll lachte.
    Es ist unglaublich! Ich spioniere einer eingebildeten Schlampe nach, die selbst eine blöde Kuh verfolgt. Schlimmer darf es nicht mehr werden.
    Die 22-Jährige stand knapp sechzig Meter hinter Daniela Langenmeier und beobachtete sie durch ein Fernglas. Ihr gesamter Körper spannte sich an, denn sie wusste, dass sie den heutigen Tag nicht so schnell wieder vergessen würde. Er war entscheidend. Für ihre Zukunft.
    Was findet Ralf nur an diesen Hühnern? Was haben die beiden, das ich nicht habe? Wie kann er es wagen, mich durch solche Flittchen zu ersetzen? Gab ich ihm nicht unmissverständlich zu verstehen, dass er mit mir nicht spielen sollte? Dass ihm das sehr schnell leid täte? Und doch hat er es gewagt!
    Xenia ballte ihre Hände um das Fernglas. Sie musste sich

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