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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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besonders gut mit Ihrer Freundin verstanden hat?“
    Nach einer kurzen Überlegung hob Carsten die Schultern. „Es gibt eine Studentin, die sie immerzu mobbte. Daniela wusste nicht einmal, was diese Kuh gegen sie hatte. Wahrscheinlich war sie nur neidisch, weil Daniela beliebt war und immer gute Noten bekam.“
    „Wie heißt diese Studentin?“
    „Maria Ranz. Sie dürften sie kennen.“
    Tommy notierte sich den Namen und hob die Augenbrauen. „Nein, der Name sagt mir nichts.“ An Noras Gesichtsausdruck konnte er ablesen, dass ihr der Name ebenfalls unbekannt war.
    „Nun, Maria selbst kennen Sie wahrscheinlich nicht. Aber ihren Vater. Das ist nämlich Bernd Ranz.“
    Bei diesem Namen ging den Kommissaren ein Licht auf. Bernd Ranz war einer der reichsten Männer der Stadt. Als erfolgreicher Unternehmer musste er in den letzten fünfzehn Jahren ein unglaubliches Vermögen angehäuft haben. Er wohnte mit seiner Frau und seiner Tochter in einer protzigen Villa am östlichen Stadtrand.
    Nachdem Tommy sich darüber bewusst geworden war, wollte er von Carsten wissen: „Hat Maria Ranz Ihrer Freundin in letzter Zeit gedroht?“
    „Nein. Ich kann mir eigentlich auch nicht vorstellen, dass sie wirklich etwas mit Danielas Ermordung zu tun hat. Sie ist zwar eine arrogante Zicke, aber zu einem Mord ist sie bestimmt nicht in der Lage. Und ich möchte sie auch nicht grundlos in Schwierigkeiten bringen.“
    „Das machen Sie nicht“, garantierte Nora ihm. „Sollte Maria Ranz nichts mit der Tat zu tun haben, dann werden wir das schnell klären und damit wäre die Sache für Frau Ranz erledigt. Darüber brauchen Sie sich keine Gedanken zu machen. Es ist besser, dass Sie uns einen Namen zu viel als zu wenig nennen. Sollte Ihnen also noch eine Person einfallen, mit der Daniela sich nicht gut verstanden hat, dann wären wir Ihnen sehr dankbar, wenn Sie uns diesen Namen ebenfalls mitteilen würden.“
    „Mir fällt keine andere Person ein. Daniela hatte keine Feinde. Maria Ranz war die Einzige, mit der sie nicht auskam. Ansonsten hatte Daniela viele Freunde und Bekannte. Sie war sehr beliebt.“ Er hielt inne. „Können Sie mir eigentlich schon sagen, wie sich dieser Mord abgespielt hat? Vielleicht kann ich mir aufgrund einiger Details einen Reim auf diese ganze Sache bilden.“
    Nora zögerte kurz. Dann erklärte sie: „Möglicherweise war Daniela nach ihrer Deutsch-Vorlesung die letzte Person im Hörsaal. Entweder kam der Mörder dann in den Saal oder er war noch mit ihr dort, besuchte also ebenfalls die Vorlesung. Aber das ist bislang reine Spekulation.“
    Carsten schluckte. „Daniela besuchte die Vorlesung mit zwei guten Freundinnen. Die drei saßen ganz gewiss zusammen in einer Reihe. Vielleicht können die beiden Ihnen weiterhelfen. Sie heißen Patrizia Roggen und Ina Gertmann.“
    Thomas nickte dankbar, während er diese Namen notierte.
    „Aber wenn die drei zusammen waren, dann müssten sie auch gemeinsam den Hörsaal verlassen haben“, grübelte Carsten. „Vor dem Hörsaal hätten sie sich dann getrennt, weil Daniela zu ihrem Seminar in südliche Richtung hätte gehen müssen. Ihre Freundinnen haben aber noch eine weitere Vorlesung. Und zwar in der Nord-Uni.“
    „Wissen Sie das mit Bestimmtheit?“
    „Ja, Daniela sagte es mir heute vor der Vorlesung. Sie war nämlich enttäuscht darüber, dass die beiden nicht auch noch das folgende Seminar mit ihr besuchten. Aber ich verstehe nicht, wieso Daniela nun alleine dort im Hörsaal sitzt. Ihre Freundinnen müssten zwangsläufig etwas von dem Mord mitbekommen haben. Anders ist das gar nicht denkbar. Wieso melden sie sich dann aber nicht?“
    Thomas merkte an: „Der Mörder könnte Daniela auch erst auf ihrem Weg zum Seminar abgefangen haben. Wo liegt denn der Seminarraum, zu dem sie hätte gehen müssen?“
    „Der befindet sich nicht hier bei den Hörsälen, sondern drüben im Verfügungsgebäude. Das ist ein kahler Bau mit unzähligen Seminarräumen.“
    „Wie weit ist es von hier bis zu diesem Gebäude?“
    „Nicht weit, vielleicht einhundert oder zweihundert Meter. Sie verlassen das Hörsaalgebäude, gehen am Juridicum vorbei und sind dann schon fast dort. Das Verfügungsgebäude liegt neben der Bibliothek.“
    Während Thomas noch über diesen Weg nachdachte, erklärte Carsten: „Laut den Lehrplänen, die vor den übrigen Hörsälen auf dieser Etage hängen, wurden dort zwischen 16 und 18 Uhr überall Vorlesungen abgehalten. Das habe ich eben kontrolliert.

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