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'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition)

Titel: 'Rache'-Box: Rachezug, Rachegier und Rachetrieb (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Linnemann
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Schrift dort auf der Unterlage. Dann wissen Sie ganz sicher, ob er seinen Namen selbst geschrieben hat oder nicht. Dasselbe sollten Sie mit einer Handschriftenprobe vom Opfer machen.“
    Thomas sah ihn anerkennend an. „So rational, nüchtern und hilfsbereit kennen wir Sie kaum.“
    „Ich möchte nur, dass der Täter so schnell wie möglich gefasst wird. Das ist alles.“
    Tommy warf Nora einen erstaunten Blick zu. Für gewöhnlich ließ der Leiter der Spurensicherung keine Gelegenheit aus, um den beiden einen bissigen Kommentar entgegenzuschleudern. Doch beim aktuellen Fall schien er seine streitsüchtige Grundeinstellung geändert zu haben. Tommy fragte sich unwillkürlich, worin der Grund für diesen Wesenswandel zu finden war. Doch ehe er sich genauer mit dieser Frage beschäftigen konnte, preschte einer seiner Kollegen in den Hörsaal und rief Nora und ihm zu: „Dort draußen steht ein gewisser Carsten Traupe! Er behauptet, der Freund von Daniela Langenmeier zu sein! Wir können ihn kaum noch davon abhalten, in diesen Hörsaal zu stürmen! Es wäre besser, wenn ihr euch mal um ihn kümmert!“
    Nora sah ihren Kollegen irritiert an. „Woher weiß dieser Carsten denn, dass seine Freundin tot hier im Hörsaal sitzt?“

15
    Carsten Traupe stand aufgelöst hinter dem Absperrband in der Nähe des Hörsaals. Er war etwa eins neunzig groß, hatte braune Augen und eine sportliche Figur. Seine langen blonden Haare hatte er zu einem Zopf gebunden. Auf der Nase trug der 23-Jährige eine Brille.
    „Sind Sie der Freund von Daniela Langenmeier?“, fragte Nora ihn, nachdem sie mit Thomas aus dem Hörsaal getreten und von ihrem Kollegen zu Carsten geführt worden war.
    Carsten schnaufte wild. Ein Polizist musste ihn mit beiden Armen festhalten, damit er nicht wie ein Stier zu Daniela stürmte. „Ja, das bin ich! Was ist mit ihr?! Sagen Sie schon! Sie ist tot, oder?!“
    „Bevor Sie sich nicht beruhigt haben, werden wir kein einziges Wort mit Ihnen reden“, erwiderte Thomas.
    „Aber ich muss es wissen! Ist ihr etwas zugestoßen?! Raus mit der Sprache!“
    „Wie Sie wollen. Dann eben nicht“, sagte Tommy und drehte sich wieder zum Hörsaal.
    Als er gerade auf diesen zumarschieren wollte, krächzte Carsten: „Schon gut! Ich werde mich zusammennehmen! Versprochen! Aber sagen Sie mir bitte, was passiert ist! Bitte!“
    Thomas sah den 23-Jährigen über die Schulter hinweg an. Tatsächlich schien Carsten sich allmählich zu beruhigen. Nach kurzer Zeit ließ der Polizist ihn los und wartete, ob er seinen Worten Taten folgen ließ. Da dies der Fall war, traten Nora und Thomas wieder auf ihn zu. Anschließend gingen die drei gemeinsam hinüber zu einigen Arbeitsplätzen. Mehrere Schreibtische mit Computern standen in der Nähe der Hörsäle für die Studierenden bereit.
    Carsten ließ sich vor einem der Computer nieder und senkte den Kopf. „Daniela ist tot. Ich habe doch recht, nicht wahr?“
    Nora nickte. „Ja, so ist es leider.“
    „Ich wusste es! Das darf nicht wahr sein!“
    Die Kommissare nahmen neben dem Studenten Platz und gaben ihm noch einige Augenblicke, um diese schreckliche Nachricht zu verdauen. Dann tastete Nora sich vor: „Es ist bestimmt nicht leicht für Sie, jetzt schon mit uns über diese schlimme Tat zu reden. Aber es ist äußerst wichtig, dass Sie uns einige Informationen über Daniela geben.“
    „Ich werde Ihnen alles sagen, was Sie wissen möchten. Denn Danielas Mörder gehört ins Gefängnis. Und zwar so schnell wie möglich.“
    „Wann haben Sie Ihre Freundin zum letzten Mal gesehen, Herr Traupe?“
    „Heute, kurz bevor sie zur Uni fuhr.“
    „Wann genau war das?“
    „Gegen 16 Uhr. Sie musste zu einer Deutsch-Vorlesung in dem Hörsaal, in dem sie jetzt sitzt. Danach hätte sie eigentlich noch ein Seminar besuchen sollen.“
    „Ist Ihnen an Ihrer Freundin zum besagten Zeitpunkt etwas Ungewöhnliches aufgefallen?“
    „Nein.“
    „Sie hat keine merkwürdigen Andeutungen gemacht?“
    „In welcher Richtung?“
    „Nun, vielleicht hat sie erwähnt, dass sie ängstlich war?“
    „Nein, sie hat nie etwas in dieser Hinsicht gesagt.“
    „Wie lange haben Sie Daniela schon gekannt?“
    „Seit knapp einem Jahr. Wir fingen hier gemeinsam mit dem Studium an. Sie studierte Germanistik und Ägyptologie. Ich studiere Geschichte und Germanistik. Wir besuchten im ersten Semester viele Kurse zusammen. So lernten wir uns schnell kennen und auch lieben.“
    „Kennen Sie jemanden, der sich nicht

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