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Rache: Die Eingeschworenen 4

Rache: Die Eingeschworenen 4

Titel: Rache: Die Eingeschworenen 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Low
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brummte er.

Kapitel 19
    Wir hatten zu lange gewartet. Jetzt hatte Czcibor mehr Leute und größere Boote auf dem Fluss. Wir hatten drei Männer verloren, nur um das herauszufinden, und Styrbjörn kam von dem kleinen Tor, das zum Fluss führte, heraufgetaumelt, umklammerte seinen blutigen Arm und schrie vor Angst, denn jetzt saßen wir wirklich in der Falle.
    Das war der Tag, an dem wir fieberhaft anfingen, alle Leichen zu verbrennen in dem sinnlosen Versuch, die roten Pocken auszurotten, ehe die Krankheit uns alle umbringen würde.
    Es war der Tag, an dem sie den Rammbock anschleppten und das Tor zertrümmerten.
    Sie hatten es mit Feuer versucht, hatten aber nicht genug Öl für die Pfeile, hingegen hatten wir genug Wasser, um überall da, wo sie es versuchten, das Holz gründlich nass zu machen. Dann sahen wir, wie die Männer etwas weiter unten einen großen Baum aus dem Fluss zogen, der dort festsaß. Finn meinte, diese Eiche gebe einen der besten Rammböcke ab, die er je gesehen hatte.
    Wir mussten also mit ansehen, wie sie daran arbeiteten, denn in der Ebene konnte man sich nirgendwo verstecken. Jeder Schlag mit dem Hammer oder der Axt erschütterte uns bis ins Mark, und wir hatten keine Möglichkeit, sie daran zu hindern. Ihre Bogenschützen sorgten dafür, dass unsere Köpfe unten blieben– es war jetzt fast unmöglich, den Kopf über den Rand der Palisaden zu heben, außer wenn Feinde darüberkletterten– und bald würde der Rammbock am Tor sein und es zerstören.
    » Wir sollten das Tor von innen verrammeln«, schlug ich vor, und Aljoscha nickte, dann grinste er.
    » Du hast Glück, Orm Bärentöter, dass du erfahrene Kämpfer hast. Unsere Wolfszähne sind besser als jede Verrammelung.«
    Aljoscha und die Rus waren alte Hasen, denn sie hatten schon auf beiden Seiten des Befestigungswalls Belagerungen mitgemacht und wussten, was zu tun war.
    Sie ließen ein Haus abreißen, um an die starken Dachbalken zu kommen, die sie zu einer Art Gerüst zusammenbanden. Dann sammelten sie Speere, von denen sie entweder die Spitzen abschnitten oder die Schäfte kürzten und dann alle an dem Gerüst befestigen, alle in verschiedenen Längen und alle tödlich.
    Dann wurde das Ganze direkt hinter die Stelle geschoben, wo der Halbkreis am Boden anzeigte, wie weit das Tor nach innen schwang.
    » Wolfszähne«, sagte Aljoscha, als die Männer das Gestell an seinen Bestimmungsort gewuchtet hatten und zufrieden grinsten. Finn und die anderen musterten es neugierig, denn eigentlich waren wir auf Raubzüge spezialisiert und verzichteten auf derart kunstfertige Methoden.
    » Daran können sie ihre Hüte und Mäntel aufhängen, wenn sie hier sind«, sagte Finn schließlich, was für Aljoscha Lob genug war, denn er strahlte.
    » Murre nicht über deine Gäste, und vertreibe sie nicht von deiner Tür«, zitierte Ospak, » wie die Großmutter vom roten Njal sicher gesagt hätte.«
    » Lassen wir das«, brummte Finn. » Jetzt, wo es nicht mehr von ihm selbst kommt, sollten wir seine Großmutter auch endlich begraben.«
    Ospak nickte grinsend.
    Bald darauf meldeten unsere Wachen, die durch die Ritzen im Wachturm spähten, dass der Feind sich wieder näherte.
    Ich stand mit Finn an einem Ende der Barriere, Ospak am anderen, wir schwitzten vor Angst und stanken nach Blut. Meine Eingeweide zogen sich zusammen, und als der erste Stoß gegen das Tor dumpf hallte, hätte ich mir fast in die Hose geschissen.
    Auf dem Befestigungswall saßen geduckt Aljoscha, Finnlaith und ein paar andere und wuchteten unsere letzten großen Steine und Holzbalken, die wir mit spitzen Nägeln versehen hatten, über die Palisaden und auf die Köpfe der Angreifer. Wir hörten, wie sie auf die Schilde krachten, aber ab und zu zeigte uns auch ein Schrei, dass es nicht immer so lief, wie sie wollten.
    Wir schwitzten und fröstelten hinter unseren Wolfszähnen, während das Tor dröhnte wie eine dumpfe Glocke und mit jedem Aufprall etwas mehr nachgab, sodass die innere Barriere ächzte und bereits anfing, in ihrer Halterung zu vibrieren und der angetrocknete Schlamm aus den Angeln fiel.
    Krähenbein und ein paar Männer kletterten zum Turm hoch und sorgten mit Holzbalken für Nachschub, die sie die Leiter hochzerrten, während direkt neben ihnen das Tor langsam nachgab. Aljoscha, der die Ohrenklappen seines Helmes hochgebunden hatte, um besser hören zu können, sah es und brüllte Krähenbein etwas zu, was aber in dem allgemeinen Lärm unterging. Krähenbein winkte

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