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Rache einer Hure ROTE LATERNE Band 9 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Rache einer Hure ROTE LATERNE Band 9 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Rache einer Hure ROTE LATERNE Band 9 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Britta Koslowski
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obligatorischen Besuche im »Schmuckkörbchen« zu machen, läutete das Telefon. Sie zögerte. Dann trat sie auf den Apparat zu und nahm den Hörer ab.
    »Ja, Hallo?«, meldete sie sich mit ihrer typisch dunklen Stimme.
    »Ich bin es«, hörte sie Malten ölig sagen. Ein Lächeln rann um ihre Lippen.
    »Ach, Hubert, du bist es. Was gibt es?«
    »Ich ... ich ...«
    »Menschenskind, Hubert«, sagte sie mit überlegener Kühle, »stell dich doch nicht so an. Du bist doch sonst nicht so verschüchtert. Du willst doch etwas von mir. Oder willst du nichts von mir?«
    »Nun, eigentlich wollte ich dich zum Essen einladen, Vera!«
    »Nach allem, was geschehen ist?«
    »Müssen wir darüber am Telefon reden?«
    »Hast du Angst, ich könnte ein Tonband mitlaufen lassen? Ich kann dich beruhigen. Tonbandaufnahmen zählen vor keinem Gericht als Beweis.«
    »Trotzdem«, sagte er, »es muss doch nicht sein, dass wir über diese unschönen Dinge am Telefon reden. Ich wollte dir einen Vorschlag machen, Vera.«
    »Ach«, meinte sie, »da bin ich aber neugierig.«
    »Darf ich dich abholen, Vera?«
    Sie kniff ihre Augen zusammen und überlegte messerscharf.
    »Vera, sag doch etwas!«
    »Okay«, gab sie nach. Sie fürchtete ihn nicht. Sie hatte keine Angst vor ihm. Das Geld im Hintergrund machte sie sicher. Sie glaubte zu wissen, dass er nur ihr Geld wollte.
    »Wann?« Er keuchte erregt.
    »In einer halben Stunde vielleicht?«
    »Okay! Das passt mir. Hättest du Lust auf Austern - wie früher?«
    »Vielleicht«, meinte sie. »Aber verausgabe dich nur nicht. Übrigens, woher hast du meine Telefonnummer?«
    »Die hat mir Hanna Steger gegeben. Du darfst Hannchen nicht böse sein. Ich habe das Mädchen bekniet.«
    »Du bekniest öfter«, meinte sie und legte auf.
    Sie war ausgehfertig zurechtgemacht. Sie legte ihre Handflächen zusammen und überlegte. Dann trat sie ans Fenster und blickte hinunter zum Parkplatz. Schließlich sah sie einen Wagen vorfahren. Ihm entstieg Hubert Malten. Er trug einen eleganten weißen Anzug.
    Vera nahm ihren leichten Sommermantel und verließ die Wohnung. Ein Stockwerk unter ihr wohnte eine ältere Dame, von der Vera wusste, dass sie eine Katze besaß. Als sie Malten unten im Treppenhaus hörte, läutete sie bei dieser Dame, die auch nach wenigen Minuten öffnete.
    »Verzeihen Sie, ich habe eine Frage«, sagte Vera. »Kann es sein, dass Ihnen die Katze weggelaufen ist? Ich habe vorhin eine Katze bei mir auf dem Dach bemerkt.«
    »Nein, nein, junge Frau, meine Pussi ist nicht weggelaufen. Sie sitzt ja auf dem Sofa.«
    In diesem Augenblick kam Malten.
    »Ach, du bist "schon da«, sagte Vera.
    Die Dame mit der Katze erschien Vera ein wenig altmodisch in Bezug auf Männerbesuche. Sie musterte Hubert Malten von oben bis unten und zog dann die Brauen in die Höhe.
    »Ich wünsche viel Vergnügen«, sagte sie und schloss die Tür.
    »Was wolltest du denn von dieser alten Schraube?«, fragte Hubert.
    »Ich wollte ...«
    »Also, Sie sind ein ganz unverschämter Flegel«, hörte man die alte Dame schimpfen. Scheinbar hatte sie hinter der Tür gelauscht. »Ich werde mir Ihr Gesicht sehr gut merken, Sie Flegel!«
    Dann knallte die Tür wieder ins Schloss.
    »Können wir gehen?«, fragte Malten achselzuckend.
    »Von mir aus können wir. Aber ich sage dir eines. Solltest du mich wieder bedrohen, dann ist der Ofen aus.«
    »Sag mal, spinnst du? Seit wann würde ich dich bedrohen?«
    »Bei Pitty hast du gesagt, dass du mich umbringen willst, hast du das vergessen? Ich hätte eigentlich Grund, dich zu fürchten.«
    Es entging Vera nicht, dass die Tür, vor der sie noch immer standen, sich erneut spaltbreit geöffnet hatte. Um Veras Lippen spielte nun ein Lächeln. Es war ein sehr geheimnisvolles Lächeln.
    »Also, gehen wir«, sagte Vera.
    Sie fuhren in die Hamburger Austernstuben. Dort hatten sie früher öfter nette Stunden verbracht. Es war allerdings in einer Zeit, in der Veras Verhältnis zu Malten besser war. Es war die Zeit vor dem Mord. Es war die Zeit, in der sie sein wahres Gesicht noch nicht kennengelernt hatte.
    Nun saßen sie einander wieder gegenüber. Zwischen ihnen lagen die Jahre und zwischen ihnen schwelte der Hass.
    »Weißt du«, sagte Hubert nun, »dass du eigentlich eine ganz fantastische Frau bist? Eine andere würde das alles nicht so einfach wegstecken.«
    Sie lächelte, wobei in ihrem Inneren alles kochte.
    »Bist du dir sicher, dass ich das alles so einfach weggesteckt habe?«, fragte sie. »Ich habe

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