Rache kann so sinnlich sein...
ballte die Fäuste. Auch sie war nicht gerade stolz darauf, dass sie beinahe einen unverzeihlichen Fehler begangen hätte.
Zach mochte sie nicht. Aus gutem Grund. Ihre gemeinsame Vergangenheit war zu schmerzhaft, um sie wiederzubeleben. Was in Summer loderte … und in ihm … war nichts anderes als nackte Lust und reine, selbstzerstörerische Unvernunft.
Da öffnete Gram von innen die Tür. Mit großen Augen schaute sie Zach und ihre Enkelin an. Summer errötete heftig und zog hastig die noch offene Bluse zusammen. Dass ihre Großmutter sich über Zach und sie falsche Hoffnungen machte, war wirklich das Letzte, was geschehen durfte.
„Oh, du meine Güte.“ Ihre Großmutter versuchte, sich nicht anmerken zu lassen, wie sehr sie sich freute. „Es tut mir leid, ich wollte nicht stören. Hast du mir nicht gesagt, dass du nichts mehr mit ihm zu tun haben willst?“, fragte sie und klang äußerst zufrieden.
„Das will ich auch nicht“, versicherte Summer sogleich, aber ihre Großmutter war schon im Haus verschwunden. „Warum hast du mir nicht erzählt, dass er herkommt?“, rief sie ihr nach, bevor sie sich zu Zach umdrehte. „Wieso frage ich das überhaupt? Ich habe ihr doch strikt verboten, dich auch nur zu erwähnen.“
Sein Blick wurde kühl. „Für mich ist das hier nie passiert. Aber falls wir uns zufällig über den Weg laufen, solltest du besser die Flucht ergreifen. Zwischen uns beiden gibt es mehr unerledigte Dinge, als ich geahnt habe. Also liefere mir keinen Grund, dort weiterzumachen, wo ich gerade aufgehört habe.“
Sie schaute zur Seite. „Droh mir nicht.“
„Das ist keine Drohung. Es ist ein Versprechen. Eine Warnung. Wenn du schlau bist, hältst du dich von mir fern.“
Wie um seinen Worten Nachdruck zu verleihen, machte er einen Schritt in ihre Richtung. Er hob eine Hand und streichelte ihr mit einer schwieligen Fingerspitze die feuchte Wange, bis sie fröstelte.
„Ich will dich in meinem Bett. Ich will, dass du für das bezahlst, was du getan hast. In jeder Weise, die mir gefällt.“
Schockiert darüber, dass die Vorstellung, unter ihm zu liegen, sie so sehr erregte, sprang Summer zurück. „Ich werde dich nicht wiedersehen“, verkündete sie.
„Gut. Sag deiner Großmutter, dass ich sie anrufe, sobald du abgereist bist.“
Sein sinnlicher Mund wurde zu einem Strich. Er sah genauso wütend und verlegen aus, wie Summer sich fühlte, als er sich auf dem Absatz umdrehte und über den Kies in der Einfahrt fortschlenderte. Fassungslos fragte Summer sich, warum sie zugelassen hatte, dass er sie noch einmal berührte. Der Kuss allein war doch schon schlimm genug gewesen!
„Das alles ist nicht passiert“, flüsterte sie, als sie den Motor seines Wagens anspringen hörte. Als der Kies unter den Reifen knirschte, ließ sie sich auf die Treppe sinken und legte die Arme um die Knie.
Ihr war heiß und kalt zugleich.
Es war ein schrecklicher Fehler gewesen. Bestimmt bereute Zach ihn ebenso sehr wie sie. Und sie war froh, dass er das tat.
Ich bin froh!
Irgendwie musste sie Tuck und ihrer Großmutter begreiflich machen, wie gefährlich Zach war. Ihr Bruder, der sich immer Ärger einhandelte, durfte auf keinen Fall weiter für Zach arbeiten. Was immer Tuck anstellte, Zach würde auch das für sich ausnutzen.
Summer straffte die Schultern, erhob sich und sammelte die herumliegenden Seiten ihres Drehbuchs ein. Danach lief sie ins Haus, die Treppe hinauf, nahm eine lange, kalte Dusche und putzte sich die Zähne.
Nicht dass sie seinen Geschmack vertreiben konnte. Oder die Erinnerung an seine Berührung. Und wie ungestüm ihr Körper reagiert hatte …
Irgendwann in der Nacht erwachte sie schwer atmend aus einem hinterhältigen Traum, in dem Zach sie noch intimer, noch leidenschaftlicher geküsst hatte. Das Verlangen, das sie durchströmte, war nicht länger zu ignorieren.
Wild nach ihm setzte Summer sich in der Dunkelheit auf und strich sich das feuchte Haar aus dem erhitzten Gesicht. „Es war nur ein alberner Kuss. Er hatte nichts zu bedeuten! Zach kann mich so wenig ausstehen wie ich ihn.“
Warum träumst du dann von ihm? Warum sehnst du dich nach einem Mann, von dem du weißt, dass er dich verachtet?
2. KAPITEL
Zurück in New York, bekam Summer Zachs Kuss einfach nicht aus dem Kopf, obwohl sie sich strikt vorgenommen hatte, ihn zu vergessen. Nach einer Weile fand sie sich damit ab, dass manche Dinge eben nicht zu ändern waren. Zum Beispiel die Tatsache, dass Tuck sich
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