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Rache kann so sinnlich sein...

Rache kann so sinnlich sein...

Titel: Rache kann so sinnlich sein... Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Major
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Terre zu tun hatte, gemieden, aber jetzt ging ihm die Wärme in Nicks rauer Stimme ans Herz.
    „Es tut gut, von dir zu hören.“
    „Ich habe dich vermisst, mein Junge. Und vielleicht hast du mich ja auch ein bisschen vermisst? Heutzutage fahre ich nicht mehr so oft raus. Ich sage den Leuten, dass die Fischerei nicht mehr so viel einbringt wie früher, aber möglicherweise liegt es auch nur daran, dass wir alt werden, ich und mein Boot.“
    Zachs Augen brannten, als er an das dunkelbraune Wasser des kleinen Flusses dachte, den die Einwohner Bayou nannten. Und daran, wie er die Reiher beobachtet hatte, die dicht über der Oberfläche kreisten, wenn am Abend der Nebel aus den Sümpfen aufstieg.
    „Ja, ich habe dich auch vermisst“, gab er leise zu. „Ich wusste gar nicht, wie sehr – bis ich deine Stimme gehört habe. Sie macht mich nostalgisch.“
    Nicht alle Erinnerungen an Bonne Terre waren schlecht.
    „Dann komm doch her und besuch diesen alten Mann, bevor er von seinem Boot fällt und die Krabben ihn fressen.“
    „Das werde ich.“
    „Wir fahren zusammen raus, wie früher.“
    Zach verabschiedete sich, beendete das Gespräch und fühlte sich so gut wie seit einer Woche nicht mehr.
    Vielleicht war es wirklich an der Zeit, nach Bonne Terre zurückzukehren.
    Dann dachte er an das Mädchen, in das er sich damals in Louisiana verliebt hatte – die blonde, blauäugige, hübsche Summer mit dem anmutigen, unschuldigen Gesicht und den großen Träumen. Das Mädchen, das ihm das Herz aus der Brust gerissen hatte.
    Summer lebte jetzt in New York und war Schauspielerin am Broadway. Im Gegensatz zu ihm war sie der Liebling der Medien. Ihre Fotos waren nicht zu übersehen.
    Ob sie jemals nach Hause kam? Nach Bonne Terre?
    Vielleicht sollte er es herausfinden.

1. KAPITEL
    Acht Monate später
    Bonne Terre, Louisiana
    Zach Torr war zurück in der Stadt, und deshalb wüteten in Summer Wallace dunkle Erinnerungen.
    Sie parkte den Mietwagen vor dem Haus ihrer Großmutter. Seufzend stieg sie aus und ließ sich viel Zeit, als sie ihr Gepäck auslud, denn ihr graute davor, sich wieder über Zach streiten zu müssen. Ihr Blick fiel auf die losen Seiten des Drehbuchs im Fußraum und die schmale weiße Bibel, die sie immer bei sich hatte. Hastig stopfte sie beides in ihren Aktenkoffer.
    Als sie schließlich zum Haus ging, sah sie den schwarz-weißen Kater Silas im Schatten einer Trauerweide liegen.
    „Du faules altes Ding.“
    Eine sanfte Brise wehte durch den Garten und brachte den würzigen Geruch des Pinienwalds mit sich, der das Grundstück ihrer Großmutter säumte. Leider war Summer nicht in der Stimmung, die sattgrüne Schönheit des Spätsommers in ihrer Heimat zu genießen. Nein, sie setzte sich der drückenden Hitze nur aus, um mit ihrer Großmutter zu diskutieren. Ausgerechnet über Zach.
    Als sie vor fünfzehn Jahren nach dem Tod ihrer Mutter davongelaufen war, hatte sie fest daran geglaubt, dass er für immer aus ihrem Leben verschwunden war.
    Doch vor einer Woche hatte ihre Großmutter sie angerufen.
    Es war schon spät gewesen, und Summer hatte eine anstrengende Textprobe für ein wichtiges neues Theaterstück hinter sich gehabt.
    „Du errätst nicht, wer hier in Bonne Terre gerade für Furore sorgt und Land für ein neues Kasino kaufen will“, begann ihre Großmutter.
    Dauernd rief sie spätabends an und ließ mit unschuldiger Stimme ihre kleinen Bomben platzen. Erschöpft sank Summer in ihren Lieblingssessel und wartete resigniert auf die heutige Explosion.
    „Und was glaubst du, wer das alte Anwesen der Thibodeaux gekauft und deinen Bruder Tuck als Mädchen für alles angeheuert hat?“
    Tuck hatten einen Job? Das war doch eine gute Nachricht. Seit er mehrmals mit Sheriff Arcenaux aneinandergeraten war, machte ihre Großmutter sich Sorgen um ihn. Aber irgendwie ahnte Summer, dass die Sache einen Haken hatte.
    „Okay! Wer?“
    „Zach Torr.“
    Summer erstarrte. Ihr Bruder, der sich ständig Ärger einhandelte, durfte einfach nicht für Zach arbeiten, denn der konnte unmöglich daran interessiert sein, ihrer Familie einen Gefallen zu tun. Nicht nach all dem, was passiert war. Nicht seitdem ihre Namen für immer miteinander verbunden waren, in den Medien und daher in den Köpfen aller, die sie kannten.
    Sie war zu berühmt geworden, und er zu reich. Deshalb war das tragische Ende ihrer jugendlichen Liebesbeziehung eine Geschichte, die in der Presse gern und oft aufgewärmt wurde. Jedes Mal verblüffte es

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