Rache kann so sinnlich sein...
warum ich mich schon heute Nachmittag mit Hugh interviewen lassen muss.“
„Das entscheiden die PR-Leute, nicht wir. Sie wollen den Rummel nutzen, um für den Film zu werben.“
Im Klartext hieß das: Sie wollten, dass eine Reportermeute Summer fragte, ob sie zwischen zwei Männern stand, und dass die Fotografen sie und Zach auch weiterhin verfolgten. Für die PR-Leute war sie ein Kassenmagnet. Dass sie ihre Beziehung mit Zach gefährdeten, indem sie sie mit Jones in Verbindung brachten, war ihnen egal.
Aber das durfte sie nicht zulassen.
„Tut mir leid!“, sagte sie zu ihrem Agenten und legte auf. Sofort klingelte das Handy.
„Du hast einen Vertrag unterschrieben“, erinnerte Sam sie. „Paolo hat nichts dagegen. Wo ist dein Problem?“ Er las ihr den entsprechenden Absatz vor. Summer wusste, warum. Das Studio konnte sie verklagen, wenn sie nicht tat, was die PR-Abteilung von ihr verlangte.
Als sie das Gespräch beendet hatte, war ihr ein wenig mulmig zumute und sie fühlte sich wacklig auf den Beinen, was in letzter Zeit häufiger vorkam. Sie wählte Zachs Handynummer, erreichte aber nur die Mailbox. Ohne eine Nachricht zu hinterlassen, legte sie auf.
Sie versuchte es noch mehrfach, erwischte ihn aber nie. Vor Sorge wurde ihr fast übel. Sie musste Zach persönlich von dem Interview erzählen, bevor die Paparazzi ihm auflauerten und ihn mit Fragen löcherten, die er nicht beantworten konnte.
Auf dem Weg zum Theater blieb Zachs Limousine direkt neben einem Blumenstand im Stau stecken, also stieg er rasch aus und kaufte zwei Dutzend rote Rosen. Die perfekten Blüten leuchteten im Sonnenschein wie rote Flammen, verblassten allerdings gegen die Gefühle, die in seinem Herzen brannten.
Im Wagen war ihr Duft so stark, dass er sie zur Seite legte. Als der Chauffeur scharf bremste, beugte Zach sich nach vorn, starrte auf die Blechlawine und fluchte laut, als ein Lastwagen sich direkt vor ihnen in die Schlange quetschte.
Verdammt. Er lehnte sich zurück und versuchte, sich zu entspannen. Aber es gelang ihm nicht. Er hatte sich nicht unter Kontrolle, und das war ein Zustand, den er hasste. Er konnte es kaum abwarten, Summer wiederzusehen, sie an sich zu ziehen und sie zu fragen, ob sie ihn liebte. Und ob sie mit ihm zusammenleben wollte.
Er konnte über einen Stahlträger an einem Wolkenkratzer gehen, ohne in Schweiß auszubrechen. Was war so erschreckend daran, der Frau, die er liebte, einen Heiratsantrag zu machen?
Als sein Handy läutete, meldete er sich, ohne aufs Display zu blicken.
„Du Mistkerl!“
„Thurman.“ Zach hatte die Stimme des Mannes seit Jahren nicht mehr gehört. Seltsam, dass er sie sofort erkannte.
„Du hältst dich wohl für so schlau, dass du alles weißt, aber das tust du nicht. Du bist ein Spieler. Ich wette, Summer hat dir nicht erzählt, was sie in New Orleans getan hat …“
Zachs Nackenhaare stellten sich auf. „Wovon zum Teufel reden Sie?“
„Warum fragst du nicht Summer?“
Gehässig lachend legte ihr Stiefvater auf.
Als Zach vor dem Theater aus der Limousine stieg, stürzte sich ein Dutzend Reporter auf ihn und bombardierte ihn mit Fragen nach Summer, während die Blitzlichter ihn blendeten.
Ohne eine Miene zu verzerren, eilte er an ihnen vorbei und warf die Tür hinter sich zu.
Er dachte daran, wie verletzlich Summer ausgesehen hatte, sobald sie versuchte, mit ihm über die Vergangenheit zu sprechen. Was hatte sie ihm nicht erzählt? Was wusste Thurman, das er nicht wusste?
Da Summer ihn am Wochenende zuvor durchs Theater geführt hatte, kannte er den Weg zu ihrer Garderobe. Hinter der Bühne grüßten ihn Schauspieler, aber er achtete kaum auf sie.
Er fragte sich, warum sie nicht auf der Bühne waren und probten. Vielleicht war gerade Pause, und Summer hatte Zeit für ihn. Das war gut. Er würde nicht warten müssen.
Als er die Tür mit ihrem Namen fand, war sie geschlossen. Ungeduldig klopfte er.
Er wünschte sich, Summer würde öffnen und anmutig erröten, wenn sie ihn sah. Er wollte sie in die Arme nehmen und sich ungestört mit ihr unterhalten. Diesmal würde er sich anhören, was sie ihm zu sagen hatte. Dann würde er ihr seine Liebe gestehen und sie bitten, seine Frau zu werden.
Was er bekam, war Hugh Jones. Und eine Kamera.
Der Reporter nutzte seine Chance und schoss ein Foto, das beide Männer zusammen zeigte.
Als das Blitzlicht zweimal aufflackerte, drehte Zach sich auf dem Absatz um. So aufgewühlt, wie er war, wollte er sich nicht der
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