Rache kann so sinnlich sein...
glaubte er, dass es mal wieder die Reporter waren, und achtete nicht weiter darauf. Sie belauerten ihn seit einer Woche. Dann erkannte er die hasserfüllte Stimme.
„Lassen Sie mich durch, verdammt“, schrie Thurman Wallace die Sicherheitsleute an. „Ich habe Torr etwas zu sagen und gehe erst, wenn ich das getan habe.“
Zach warf sich rasch sein Hemd über und ging nach vorn. „Lassen Sie ihn herein“, befahl er.
Als Wallace das Grundstück betrat, roch Zach die Alkoholfahne.
„Sagen Sie, was Sie zu sagen haben, und verschwinden Sie, Wallace.“
„Du hältst dich für einen tollen Kerl, was? Kommst hierher, in meine Stadt, und bringst mit deinem Geld alle auf deine Seite … Du lässt dich mit Summer ein und benutzt sie wie … wie eine …“
„Passen Sie auf, was Sie sagen“, unterbrach Zach ihn.
„Ich habe dich damals nicht allein angezeigt. Du glaubst, sie wollte dich zurück, aber das stimmt nicht. Für sie warst du Abschaum, genau wie für mich.“
„Erzählen Sie mir nichts über Summer.“
„Wenn sie dich geliebt hat, warum hat sie dann dein Baby umgebracht?“
„Was, zum Teufel, sagen Sie da?“
„Du hast sie geschwängert. Ich musste sie nach New Orleans schicken, bevor man es ihr ansehen konnte.“
„Das glaube ich Ihnen nicht! Verschwinden Sie, bevor ich Sie eigenhändig hinauswerfe.“
Als Wallace sich nicht rührte, ging Zach auf ihn zu. „Machen Sie, dass Sie wegkommen, sonst werden Sie es bereuen!“
Wallace warf ihm einen trotzigen Blick zu, eher er um sein Leben rannte.
Zach fiel auf die Knie und dachte an eine jüngere Summer, schwanger und allein in New Orleans. Was immer sie getan hatte, er konnte nicht glauben, dass sie ihr Baby absichtlich getötet hatte. Aber sie hatte ihm nichts davon erzählt. Wie konnte er ihr noch vertrauen?
Schlagartig verschwanden alle Zweifel daran, dass es richtig gewesen war, sie zu verlassen.
Die Gewissheit tat weh. Höllisch.
Die hässliche Schlagzeile traf Summer mitten ins Herz:
Milliardär und Schauspielerin hatten heimlich ein Baby!
Ihre Großmutter hatte sie vor der üblen Story gewarnt, die Thurman an die Boulevardpresse verkauft hatte. Trotzdem zitterte sie am ganzen Körper, als sie sämtliche Zeitungen in dem kleinen Supermarkt in der Nähe ihres Apartments kaufte.
Sie faltete sie zusammen, stopfte sie in die Tasche, setzte die Sonnenbrille auf und rannte ins Freie, wo sie die Blätter in den erstbesten Abfalleimer warf. Es war eine sinnlose Geste, denn überall im Land lagen Tausende weitere Exemplare in den Regalen.
Wie konnte Thurman nur derart hasserfüllt sein? Wie konnte er ihre tragische Geschichte verkaufen? Sie fühlte sich missbraucht und verraten. Aber vor allem tat ihr Zach leid. Auf diese Weise hätte er die Wahrheit nicht erfahren dürfen.
Bis jetzt hatte sie sich an die schwache Hoffnung geklammert, dass er sie vielleicht so sehr vermisste wie sie ihn, dass er es sich anders überlegen und zu ihr zurückkehren würde.
Thurmans Enthüllung nahm ihr jede Hoffnung.
Summer war den Tränen nahe.
Doch bevor sie um ihre Liebe und das Baby in ihrem Bauch weinen konnte, tauchte wie aus dem Nichts ein Reporter auf und rief ihren Namen.
Als sie sich umdrehte, machte er ein Foto von ihr.
„Gram, ich muss mit Zach reden.“
Eine Woche war vergangen, seit Thurmans Story in den Zeitungen erschienen war. Zach weigerte sich, Summers Anrufe entgegenzunehmen. Seine Sekretärin reagierte abweisend, als sie in seinem Büro eine Nachricht hinterließ. Also bat sie ihre Großmutter um Hilfe.
„Aber ich dachte, du und er … dass es … vorbei ist.“
„Das ist es“, bestätigte Summer leise. „Ich habe ihn so oft angerufen, aber er spricht nicht mit mir. Und das ist noch nicht das Schlimmste, Gram. Ich bin schwanger. Ich weiß nicht, wie es passiert ist … Wir haben immer aufgepasst.“
„Es sollte so sein“, erwiderte ihre Großmutter.
„Nein“, widersprach Summer. „Es bedeutet nur, dass ich unbedingt mit ihm reden muss.“
„Ich weiß von Sammy, dass Zach den Bauunternehmer gefeuert hat, der das alte Haus der Thibodeaux renovieren sollte. Er will es verkaufen. Und Nick sagt, das große Kasinoschiff trifft am Wochenende hier ein. Also kommt Zach, um es zu inspizieren.“
Summer atmete auf. Nach der Premiere ihres Stücks würde sie acht Mal in der Woche auf der Bühne stehen und keine Zeit mehr haben. Paolo würde durchdrehen, aber vielleicht konnte sie sich einen Tag freinehmen.
Den Fehler, den sie
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