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Rache zum Dessert (German Edition)

Rache zum Dessert (German Edition)

Titel: Rache zum Dessert (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Clayton
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Empfang nahm. Mit knappen Worten wies sie Theresa eine Nummer zu und drückte ihr ein Skript in die Hand. „Warten Sie da drüben, bei den anderen“, schob sie die Anweisung, dass Theresa nun von ihrem Tisch treten konnte, hinterher.
         „ Was für eine unfreundliche Kuh“ , schoss es Theresa durch den Kopf, während sie davontrabte. Hinter ihr wurde die Tür aufgestoßen und ein weiteres Mädchen stürzte schnaufend an den Empfang.
        Indes hatte Theresa eine Gruppe Frauen erreicht, die wie die Hühner auf der Stange vor dem Castingraum saßen und darauf warteten, aufgerufen zu werden. Argwöhnisch wurde sie von ihren Mitbewerberinnen gemustert und scheinbar nicht für all zu gefährlich eingestuft. Sie senkten stumm ihren Blick wieder auf das Skript.
        Unschlüssig stellte sich Theresa dazu und versuchte so zu tun als wüsste sie, was sie hier tat. Gelangweilt lehnte sie sich an die Wand und überflog das Skript. Ungläubig riss sie die Augen auf. Am liebsten hätte sie jetzt auf dem Absatz kehrt gemacht. Für diesen Mist hatte sie sich so beeilt?
        Resigniert ließ sie nun ihrerseits den Blick über die Wartenden wandern und überlegte, für wen diese Rolle wohl am besten geeignet wäre, als sie dem dunklen Augenpaar, einer äußerst hübschen Brünetten begegnete. Du, sicherlich nicht , dachte sich Theresa. Herausfordernd zog sie die Augenbrauen nach oben und schnitt eine Grimasse. Irritiert blickte das Mädchen wieder auf ihr Manuskript, was Theresa das erste Lächeln an diesem Tag entlockte.
        „Beginne den Tag immer mit einem Lächeln, dann wird alles gut“, sagte ihre Freundin Luisa immer. Theresa dachte darüber nach. Galt dieser Spruch eigentlich auch noch bei einem zeitverzögerten Lächeln? Früh genug wäre es ja noch.
        Endlich wurde die Nächste aufgerufen und Theresa ließ sich auf den freigewordenen Platz nieder. Teilnahmslos starrte sie auf die heruntergekommene Wand, an der sie gerade noch gelehnt hatte, und hing ihren Gedanken nach. Dieser Tag war knapp über eine Stunde alt und sie war schon an Punkt zwei ihrer Das-mag-ich-nicht-Liste angekommen. Denn genauso, wie sie es hasste, hektisch und ohne Kaffee das Haus verlassen zu müssen, stellte es ihr die Nackenhaare auf, wenn sie, mit zu vielen Hühnern auf genau das eine Korn hoffte. Außerdem mochte sie es nicht, wenn sie, aus welchem Grund auch immer, gemustert wurde. Und das war ihr heute schon zwei Mal passiert. Somit war sie eigentlich schon an Punkt drei ihrer Liste angekommen. Hörbar seufzte Theresa auf. Verwundert blickte ihre junge Banknachbarin auf.
        „Das wirst du erst in ein paar Jahren verstehen“, erklärte Theresa ihre Resignation.
        Wenn es wenigstens ein richtiges Korn gewesen wäre, für das sie hier rum saß. Aber das hier schien sich doch wieder nur als ein nichts sagender Lückenfüller für ihre Biografie zu entwickeln.
     
        Nach längerem Warten, in dem sie ihr Skript von rechts nach links und links nach rechts auswendig gelernt hatte, wurde Theresa endlich aufgerufen. Drei Caster saßen in dem ausgeleuchteten Raum und lächelten ihr unverbindlich zu, als sie die Tür wieder leise hinter sich schloss.
        „Bereit?“, fragte einer, als sie vor dem Castingpult stand.
        „Sicher“, antwortete Theresa, während sie ihre feuchten Hände hinter ihrem Rücken verschränkte.
        „Dann erzählen Sie bitte kurz etwas über sich.“
        Rasch wischte sich Theresa ihre Hände an ihrer Jeans ab und drehte sich dann der Kamera zu. „Mein Name ist Theresa Sander. Ich bin Schauspielerin und 28 Jahre alt. Vier Mal die Woche jobbe ich außerdem in einem Restaurant und meine Hobbys sind reiten, malen und lesen.“
        Streng genommen waren das zwar nicht ihre Hobbys, sondern von irgendeinem Model, aber da die sowieso alle dieselben Hobbys hatten, machte es sicherlich nichts aus, wenn sie sich mal kurz welche auslieh. Außerdem konnte sie ja auch schlecht sagen, dass sie ihre Freizeit eher damit zubrachte, sich über ihr ungerechtes Leben zu monieren.
        Abschätzend sah der Caster, der in der Mitte saß, sie durch seine Brille an. „Und seit wann schauspielern Sie?“, dann blickte er desinteressiert auf ihre zweiseitige Vita.
        Steht doch da, du Lackaffe , dachte Theresa unfreundlich, lächelte ihn jedoch an und sagte zwitschernd: „Seit bald sieben Jahren.“
        Wieder senkte er seinen Blick auf ihren Werdegang. Auffällig oft

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