Racheengel der Vampire 2: Die Suche nach dem reinen Blut (German Edition)
Rücken, bis es ihm besser ging.
„Und hast du?“
„Nein“, prustete er.
„Und dass du bisexuell bist, ist dann auch gelogen?“
Logan nickte.
„Du wolltest mich nur in Sicherheit wiegen ... richtig?“
Erneut nickte er.
„Echt, ich mag dich, aber fass mich niemals mehr aus Geilheit an.“
„Versprochen. Freunde?“
Als ob sie ihm das glauben würde, aber Angel schmunzelte. „Gerne.“
Nun blickte sie in die Schwärze und fühlte, wie das Eulenblut zu wirken begann. Das Blut veränderte ihre Augen, deren Sehkraft nun aufs Optimale die Dunkelheit durchdrang.
Auch Logan bemerkte die Veränderung und grunzte. „Oh, du bist so gemein! Hätte ich diesen Stoff nicht schon vor unserem Spielchen bekommen können. Ich hätte dir innerlich bis zum Bauchnabel hochschauen können.“
„Logan Sinclair, du bist unmöglich!“
Beide traten auf den Eingang zu und konnten Umrisse erkennen.
„Wenn noch alte Fackeln vorhanden sind, werden wir sie finden“, sagte Angel und ging voran.
Schon nach ein paar Schritten merkte Angel, dass diese Höhle anders aufgebaut war. Sie führte durch verwinkelte Gänge ins tiefe Innere.
„Es ist feucht hier und es stinkt nach Verwesung“, sagte sie und griff aus Instinkt nach Logans Hand.
„Angst?“, fragte er leise.
„Ich? Nie!“ Und doch wurde ihr Griff fester.
Sie gingen an den rohen Gesteinswänden entlang und dann war Ende. Eine Sackgasse.
„Das kann nicht angehen. Ich rieche es, wir sind hier richtig“, murmelte Angel und fühlte die Wände ab.
„Ich hab ne Fackel im Griff. Wart mal eben.“ Logan entzündete sie und ließ die Fackel kreisen. Beide sahen sich an und stutzen, ihre Blicke wanderten nach oben.
„Wie kommen wir da hoch?“, fragte Logan und sah in die schmale Röhre über ihnen.
„Lass mich ein anderes Blut aus dem Rucksack zaubern.“
„Darf ich wieder vor dir auf die Knie fallen und auf einen Kuss hoffen?“
„Ersteres ja, Zweiteres sehr unwahrscheinlich.“
„Schade“, nörgelte er.
Angel kramte nach dem Affenblut und ließ Logan zuerst schniefen, bevor sie sich eine Dosis genehmigte. Logan kniete noch, damit Angel die Dose wieder verstauen konnte, und sah sich über die Schulter.
„Ein klitzekleines Küsschen?“
Im Schein der Fackel beguckte sich Angel seinen triefenden Dackelblick und drückte ihm einen Schmatzer auf die Stirn.
„Nee“, brotzelte er und zog ihr einhändig am Kragen, weil anders ging’s ja nicht, er hielt ja die Fackel fest. „Du bist das Schnuckeligste, was mir seit Jahren über den Weg gelaufen ist und ich lechzte nach deinen Lippen.“
Angel sah in seine von der Fackel flimmernden Augen. „Ich ahne, dass dir das über kurz oder lang nicht reichen wird. Und ich will dich nicht zwischen meinen Beinen haben. Nicht, dass da kein Reiz besteht, aber ich wüsste momentan auch nicht, ob meine Hitze mit meinem neuen Blut zusammenhängt. Ergo müssen wir uns zusammenreißen.“
Sehnsüchtig sah er ihr tief in die Augen, übte seinen Einfluss auf sie aus. „Mein rettender Engel will mir meinen Wunsch abschlagen.“
Kinderleicht kämpfte Angel gegen seinen Willen an. „Logan, bitte. Setze deine Kraft nicht gegen mich ein, das ist hochgradig unfair“, flüsterte sie und neigte sich vor.
„Ich küsse doch so selten Jungfrauen“, knurrte Logan und zog sie an sich.
Angel sah ihm in die brennenden Pupillen. „Logan, du wirst deine Vampirin noch treffen und ein wenig beneide ich sie auch, aber ich bin es nicht.“
Er ließ sie frei und ergab sich. „Ich bin hartnäckig, aber ich weiß auch, wo die Grenze ist.“
Erleichtert seufzte Angel auf und sah empor. Das Affenblut begann durch ihre Adern zu jagen und ein unbändiger Drang zu klettern eroberte ihren Geist. Sie schwang sich wie ein Äffchen an den kantigen Steinen hoch, und vollführte Sprünge, wie sie nur Primaten zwischen den Ästen hinbekamen. Logan staunte nicht schlecht, tat es ihr aber nach wenigen Klimmzügen gleich.
Der Aufstieg ging rasend schnell empor, Angel hatte nach wenigen Sekunden eine Technik entwickelt, der Logan nicht mehr folgen konnte.
Endlich erreichte Angel die Kante zur nächsten Ebene und wartete auf Logan.
Sich am letzten Stück abstemmend, sprang Logan aus dem Loch und landete neben Angel.
„Irgendwie bräuchten wir mehr Licht“, sagte er und entzündete die vorhandenen Fackeln mit seinem reinen Willen.
„Wow“, entfuhr es Angel.
Sie waren in einer rohen Haupthalle, das war klar erkennbar, aber von hier
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