Racheengel der Vampire - Sehnsucht
Joyce ständig durch die Fahrerscheibe nach Konga sah. Da war mehr, als sich alle Beteiligten eingestanden, oder vielleicht nur die Tatsache, dass Konga sie befreit hatte und sie deshalb in ihm ihren Retter sah.
Anscheinend hatte die vampirische Vorstellung von Konga nicht bewirkt, das Joyce von ihrer Meinung abbrachte, leider.
An der Grenze angekommen, wurden sie nicht aufgehalten und zügig durchgewunken. Anscheinend kannten die Beamten jedes von Fischers Fahrzeugen, denn nicht mal die Papiere mussten sie vorzeigen.
So langsam aber sicher kamen sie ihrem Ziel immer näher … und damit auch der Ungewissheit, wie es ausgehen würde. Jack musste die Frauen vorbereiten. „Ihr verlasst das Auto bitte nicht. Fischer sucht nach einem Druckmittel gegen mich. Angel, du setzt dich auf den Fahrersitz, und falls nicht wir, sondern andere Kerle auf den Wagen zukommen, dann darfst du deinen Fahrstil ausleben. Die anderen Fahrzeuge wird Konga bearbeiten. So können sie euch nicht lange folgen. Joyce, höre auf deine Mutter! Euer Leben hängt davon ab. Keine Mätzchen und kein Geschmolle.“
Hoffentlich reichten seine Worte aus, den Frauen klarzumachen, in welcher Gefahr sie schwebten, wenn sie auf Fischers Anwesen ankamen.
Immerhin hatten sie noch eine Weile, sich damit gedanklich auseinander zu setzen.
Jack gab Gas.
Die Anspannung im Wagen wuchs, denn Fischers Grundstück tauchte am Horizont auf. Die letzten Meter flogen dahin und schon bog Jack von der Hauptstraße ab.
Langsam fuhr er seinem Freund hinterher in die Einfahrt und sah sich zu Angel um.
„Sweety, ich liebe dich.“ Auf eine Antwort zu warten lag nicht drin, er sprang aus dem Wagen, und Konga kam schon wieder aus der Garage. Er hatte alles in Vampirgeschwindigkeit erledigt. Inzwischen kletterte Angel auf den Fahrersitz und wendete den Wagen.
Jack und Konga teilten sich auf, umrasten das große Haus.
Die geplante Flucht oder einen gezielten Überfall auf die beiden Vampire, die ihm in die Quere kamen, konnte Fischer nicht realisieren. Ein dringender Termin, der sich nicht verschieben ließ, kam ihm in den Weg.
Aber Fischer gab sich gelassen, saß mit einer Gruppe Staatenvampire am Gartentisch. Sie hatten Pläne vor sich ausgebreitet. Lässig sah Fischer auf, als Jack wie aus dem Nichts neben ihm stand.
Anders erging es Jack, sein Herz schlug ihm bis zum Hals. Er hielt Fischer die letzte Flasche unter die Nase.
„Ist aus deinem Wagen, die hattest du uns mitgegeben, aber wir sind ja nicht so und wollen diese letzte Flasche mit dir teilen. So als freundschaftliche Geste. Trink!“, forderte Jack.
Von sich eingenommen grinste Fischer erhaben, lehnte dankend ab.
Jack sah in die Runde der verwirrten Gesichter und wollte nicht mehr um den heißen Brei reden. „Dieses Blut ist vergiftet. Du hast bei meiner Partnerin ein ähnliches Gift eingesetzt, um sie zu vergewaltigen, und das hier, hast du uns untergejubelt, damit wir sterben.“
Die anderen Vampire blickten fragend in Fischers Gesicht, denn alle kannten Jack MacDragon als europäischen Hauptvampir. Er hatte den gleichen Stellenwert wie Fischer in Südamerika.
„Das ist Schwachsinn“, zischte Alexander durch seine ausgefahrenen Fänge.
„Okay, dann lass Kelly kommen.“ Jack setzt nun alles auf eine Karte. Scheiß auf Rücksichtnahme! Im Zweifelsfall nahm er Kelly unter seine Obhut.
Gelangweilt atmete Fischer schwer aus. „Was soll das bringen? Es geht euch doch gut und ich habe euch nichts getan und nun verschwinde.“
Es gab einen stillen Ehrenkodex der Vampire und er lautete: Reines Blut für alle!
Was sie untereinander mit ihren Frauen taten, war belanglos. Wer wen vergewaltigte war bedeutungslos. Alles wurde geregelt, wie es geregelt werden musste. Nur ihre Nahrung musste rein bleiben. Wer sich selber schaden wollte, konnte sich selbst etwas untermischen oder einen Junkie beißen.
„Fischer, ich denke, wir können dieses Problem schnell aus der Welt schaffen, wenn du deine Frau holst“, kommentierte einer der Vampire entnervt aber dennoch neugierig. Die anderen stimmten zu.
Keiner brauchte sie holen, Kelly kam von sich aus auf die Terrasse, nahm Jack die offene Flasche ab, setzte sie an. Fischer schluckte und schlug ihr die Flasche aus der Hand, bevor auch nur ein Tropfen den Weg auf ihre Lippen fand.
„Die ist nicht von uns“, schrie er Kelly an.
Melancholisch sah Kelly zu Jack rüber, während sie ihren, hinter den Rücken versteckten Arm vorzog und eine
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