Racheengel der Vampire - Sehnsucht
weitere Flasche mit demselben Etikett in die Runde zeigte. Ohne zu zögern schraubte sie die versiegelte Flasche demonstrativ langsam auf.
So weit würde es nicht kommen, wütend nahm Fischer ihr die Flasche ab und knallte sie auf dem Tisch. „So etwas haben wir nicht nötig! Wir brauchen hier keinem etwas beweisen“, fauchte Fischer.
„Mir scheint, du hast einen edlen Tropfen Blut, den du nur ausgewählten Vampiren gewährst. Trinke, damit wir vielleicht auch einen Schluck bekommen können.“
Alle Vampire am Tisch standen auf und Fischer musste trinken, wenn er nicht zerfetzt werden wollte.
Kelly sah dem Ganzen teilnahmslos zu. Ihr Mann, Alexander Fischer mochte in der Vampirszene ein angesehenes Mitglied sein, aber in der eigenen Familie war er ein schrecklicher Psychopath mit brutalen Persönlichkeitsstörung. Er quälte zu seinem Vergnügen und nicht selten überschritt er dabei die Stufe zur Tragödie.
Alles, was sie wusste, lag in ihrem Blick, den sie Jack zuwarf. Sie wusste, auch Angel hätte es nicht überlebt. Mit Garantie hätte Alexander es wie einen Unfall aussehen lassen. So wie bei ihrer gemeinsamen elfjährigen Tochter, die vor einem Monat einen ‚Unfall‘ im Pool hatte und sich am Sprungbrett angeblich selber köpfte.
„Trink, mein Schatz. Zeige unseren Gästen, dass sie willkommen sind.“
„Nach dir, meine Liebe.“ Ärgerlich streckte Fischer seine Hand mit der Flasche vor.
Wenigstens ließ er ihr die Ehre, Kelly nahm die Flasche mit einem würdevollen Blick in die Runde entgegen.
„Du hast Jassy geschwängert, dich an deinen Töchtern vergriffen, eine davon umgebracht und schlägst mich jede Nacht fast tot. Glaubst du ernsthaft, ich würde dich auch Angel umbringen lassen? Alexander, du bist den Dreck unter deinen Fingernägeln nicht wert, und wenn ich auch vor dir gehe ... Du wirst mir gleich folgen.“
Die Vampire griffen nach Fischers Armen, damit ihm keine Fluchtmöglichkeit blieb.
Kelly nahm einen großen Schluck, und während sie in Jacks Armen zusammensackte, zerfetzten die anderen Vampire ihren verhassten Gatten.
„Jack, ich durfte es dir nicht sagen. Verzeih mir.“ Kelly bäumte sich vor Schmerzen auf, brach tot zusammen.
Ein wirklich schnell wirkendes Gift. Er überprüfte ihren Puls … nein, da war nichts mehr zu retten.
„Ich verzeihe dir Kelly.“ Jack drückte sie fest an sich, bevor er ihren Körper vorsichtig zu Boden gleiten ließ.
Die Staatenvampire erhoben sich von ihrem unverhofften Mahl und wandten sich Jack zu. Alter, es schien ihnen gemundet zu haben, alle waren Blutbesudelt und grinsten entspannt.
„Wir haben dir zu danken. Fischer war auf unsere Pläne nicht ansprechbar und möglicherweise hätte er uns alle vergiftet.“
Dazu sagte Jack nichts, schaute aber zu Fischers Butler rüber und winkte ihn heran.
„Da ich nun ohne Anstellung bin, kann ich die Wahrheit sagen, auch wenn es meinen Kopf kostet.“
Der Butler vergaß seine gute Stube und ließ sich in einen Gartensessel fallen. „Alexander hatte vor, alle Oberhäupter zu vernichten. Heute Nacht wäre er auf eine Auslandreise gegangen und hätte überall vor Ort die Oberhäupter vergiftet. Allerdings mit einem anderen Gift als diesem hier. Das andere Gift wirkt zeitverzögert, ähnlich wie Rattengift. Der Keller ist voll mit präparierten Kisten.“
Nun saßen alle Vampire platt auf ihren Ärschen, sahen Jack mehr als dankbar an.
„Es freut mich, dass mein persönliches Problem euch allen geholfen hat, auch denen, die Fischer absägen wollte.“
Einer der älteren erhob sich, trat auf Jack zu. „Fischers Anwesen und seine dreißig Wohnungen stehen frei. Was davon willst du als Dankesleistung für dich beanspruchen?“
Respektvoll blickte Jack in die Runde. Ein verlockendes Angebot, denn Fischer hatte die edelsten Bleiben.
„Die Vereinigung sollte den Großteil haben. Mich interessiert nur das Haus in der Karibik auf seiner Privatinsel. Den Rest soll die Vereinigung bekommen, denn sie ist die Zukunft der Vampire.“
Die anderen horchten auf und stimmten zu.
„Bevor ich es vergesse.“ Jack sah zum Butler. „In welchem Verhältnis standest du zu Fischer?“
Der Butler strich sich über das Kinn. „Alexander war der Sohn meines Bruders Marcus. Ich hatte ihn aufgenommen, als mein Bruder vor fünfhundert Jahren starb. Die Häupter hatten ihn gepfählt.“
„Du bist einer der Älteren?“
„Ja, aber ich bekam keinen Draht zu Alexander. Er wollte nur den Tod derer,
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