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Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Rachel Morgan (9) - Blutdämon

Titel: Rachel Morgan (9) - Blutdämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Harrison
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von den Dämonen abstammten und ich der Beweis dafür war. Die Aufhebung der Bannung sollte dauerhaft werden, nachdem sie das fehlende Mitglied des Rates ersetzt hatten und damit die Begnadigung für meine Verwendung schwarzer Magie aussprechen konnten. Zumindest lautete so die Theorie.
    So wichtig es auch war, das hinter mich zu bringen, ich hatte ab-so-lut keine Lust darauf. Ich meine, man hatte mich beschuldigt, eine schwarze Hexe zu sein — schwarze Magie zu wirken und mit Dämonen zu verkehren, was ich beides auch tatsächlich getan hatte. Tue. Was auch immer. Das würde sich auch nicht ändern, aber wenn ich diese Begnadigung nicht bekam, würde ich mich für den Rest meines Lebens im Jenseits verstecken müssen. Und weder hatte ich eine große Schwäche für Dämonen, noch wollte ich die Hochzeit meines Bruders verpassen. Das würde er mir nie vergeben.
    Ich schaute auf und blinzelte Richtung Eiche, als ein vertrautes, fast schon im Ultraschallbereich liegendes Pixiepfeifen sich über das Brummen des Rasenmähers erhob. Ich war nicht überrascht, als Jenks sofort hinter der kniehohen Mauer hervorschoss, um Jumoke abzufangen, einen seiner Söhne, der heute Wachdienst vor der Kirche hatte.
    »Was ist los, Jenks?«, rief ich, während ich meine Sonnenbrille packte. Die Pixies flogen auf mich zu, immer noch in ein Gespräch vertieft.
    »Schwarzes Auto am Randstein«, sagte Jenks, die Hand am Griff seines Gartenschwertes. »Es ist Trent.«
    Adrenalin schoss in meine Adern, und ich hätte mir fast den Bügel meiner Sonnenbrille ins Auge gestochen, als ich sie aufsetzte. »Er ist zu früh!«, rief ich und setzte mich auf. Trent und ich hatten einen Termin, um sein Vertrautenmal zu entfernen, aber erst um fünf. Der Fluch war noch nicht fertig, und die Küche sah aus wie nach einer Explosion. Vielleicht wollte er die Vorbereitungen beobachten, weil er Angst vor den Inhaltsstoffen hatte.
    Jumokes Flügelgeräusch wurde lauter, als es an der Haustür klingelte. Wir alle drehten uns zur Kirche um, als könnten wir Trent durch das Gebäude hindurch auf dem Treppenabsatz vorne stehen sehen. Die Klingel war eine dieser großen Farmglocken mit einem Zugseil, und die gesamte Nachbarschaft konnte sie hören. »Vielleicht geht er wieder, wenn wir uns tot stellen«, sagte ich, und Jenks raste nach oben, achtzehn Meter in gerade einer Sekunde. Genauso schnell war er schon wieder da.
    »Er kommt hintenrum«, sagte er. Sein goldener Pixiestaub wirkte durch meine Sonnenbrille schwarz.
    Verdammt zurück bis zum
Wandel.
»Der Trottel soll gepixt sein«, sagte ich, dann wedelte ich abwehrend mit der Hand, weil Jumoke mich offensichtlich ernst genommen hatte. Der kleine Pixie sah aus als wäre er nicht älter als sechs, und er nahm alles wörtlich.
    Jenks flog rückwärts, als ich mich nach hinten umdrehte und die Lehne des Liegestuhls nach oben riss, um aufrechter zu sitzen. Vielleicht sollte es ein letzter Versuch werden, mich dazu zu bringen, diesen dämlichen Wisch zu unterschreiben, der mir zwar Sicherheit vor dem Hexenzirkel zusicherte, mich aber gleichzeitig quasi zu Trents Sklavin machte. Morgen wäre ich schon an der Westküste, um meinen Namen reinzuwaschen und ihm damit durch die Finger zu rutschen. Entweder das, oder er versuchte, Ivy aus dem Weg zu gehen — eine eindeutige Möglichkeit. Er wusste, dass sie heute Abend hier sein würde, und seine Spione hatten ihm wahrscheinlich verraten, dass sie im Moment nicht da war.
    Jenks klapperte mit den Flügeln, und ich schaute ihn an. »Wie soll ich reagieren, Rache?«, fragte er. »Er ist schon fast am Tor. Meine Kinder mobben ihn.«
    Ich biss die Zähne zusammen, dann zwang ich mich dazu, mich zu entspannen. Ich hatte mir für heute Abend schon eine schöne Seidenbluse zurechtgelegt. Eine professionelle, stilvolle Bluse. Und hier saß ich nun im Bikini und mit einer chaotischen Küche. »Lass ihn kommen«, sagte ich schließlich. »Wenn es um diesen Wisch geht, kann er mir die Zehen lutschen und sterben.«
    Jenks nickte und schoss nach einem Flügelzirpen, das seinen Sohn anwies, bei ihm zu bleiben, zu dem Pfad, der um die Kirche herumführte. Ich lehnte mich zurück und bettete meinen Kopf so, dass ich das Gartentor sehen konnte, ohne es offensichtlich zu beobachten. Trents Stimme — seine wunderschöne resonante, beruhigende Politikerstimme — erreichte mich, noch bevor er am Tor war, und ich berührte kurz den Zopf, zu dem Jenks' Kinder meine roten Locken geflochten

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