Radio Heimat
Nummer des Mitbewerbers gewählt hat.)
3. »Billich wird datt nicht!« (Dritter und vorletzter Satz des Handwerkers, der so tut, als ginge es beim Anschluss einer Steckdose um die Reparatur eines Warp-Antriebs.)
4. »Brauchen Sie unbedingt ne Rechnung?« (Vierter und letzter Satz des Vorgenannten.)
5. »Ich säg das Ding mal ab, wird schon kein Gasrohr sein!« (Vermutung des in Handwerksdingen vorgeblich bewanderten Studienkollegen, den man nur angerufen hat, weil man sich den Handwerker legal nicht leisten konnte und illegal nicht leisten wollte.)
6. »Ups!« (Reaktion des Studienkollegen ein paar Sekunden später.)
7. »Billig wird das nicht!« (Ausruf des Feuerwehrmannes nach der vorsorglichen Evakuierung der Straße während der Instandsetzung der angesägten Gasleitung.)
8. »Ich hab doch gesacht, datt geht nich!« (Fachmännisches Urteil des Handwerkers, den man dann doch wieder angerufen hat.)
9. »Getz habbich abba erssma ne andere Baustelle.«
10. »Abba eins sach ich Ihnen gleich: Billich wird datt nich!«
Vielleicht mache ich es einfach wie Udo Lindenberg und ziehe ins Hotel.
Der lachende Zahnarzt
Mein Zahnarzt ist ein bemerkenswerter Mann. Er ist von hier und mit dem hier üblichen, zupackenden Humor gesegnet. Meine Termine verlaufen meistens ungefähr so:
Es pocht im linken Oberkiefer. Als Beitrag zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen erwäge ich eine Selbstoperation unter Zuhilfenahme einer Flasche Mariacron und einer alten Kombizange, will dann aber den Staat beziehungsweise meine Krankenkasse nicht aus ihrer Fürsorgepflicht entlassen und mache mich auf den Weg zum Doc.
Nachdem ich meine zehn Euro Eintritt bezahlt habe, muss ich nur wenige Minuten warten, bis die Show beginnt. Der Doc ist ein fröhlicher, rundlicher Mann mit rosigem Teint, der seinen Job unübersehbar liebt. »Ah, da isser ja«, sagt er, als ich hereinkomme, und reibt sich die Hände. Dann ändert sich seine Haltung und er sieht aus wie John Goodman in
The Big Lebowski.
Er formt mit Zeigefinger und Daumen eine Pistole, zeigt damit auf meinen Kopf und sagt mit tiefer Stimme: »Sie betreten eine Welt voller Schmerz!« - Worauf er sich gleich vor Lachen, wie man früher sagte: ausschütten muss. Ich warte, bis er sich die Tränen abgewischt hat, und will wissen, ob er heute schon jemanden umgebracht hat, um sich die Kopfprämie der Krankenkasse für die Eliminierung sozial unverträglicher Langzeitleistungsinanspruchnehmer zu sichern.
»Ach, der Tag ist noch lang. Aber Sie haben recht, der Jaguar will betankt sein, das Segelboot poliert und der Hubschrauberlandeplatz am Haus braucht eine neue Asphaltdecke.« Er zwinkert mir zu. Ich weiß, er meint es nicht ganz ernst. Erst gestern sah ich ihn mit einer Tasse Suppe in der Hand aus der Bahnhofsmission kommen, wo mittwochs immer die Zahnärzte betreut werden.
Er setzt mich auf den Stuhl und ich schildere mein Problem. Der Doc hält mir die Nase zu, sodass ich automatisch den Mund öffnen muss. »Links oben sagten Sie? Der Rest sieht aber auch ziemlich schlimm aus.« Ein herzhaftes Lachen joggt durch seinen Körper. Die Zahnarzthelferin mit den schönen dunklen Augen über der Gesichtsmaske nickt mir zu, als wollte sie sagen: Wir machen Sie zwar nicht gesund, aber wir werden unseren Spaß haben.
Der Doc sieht sich nun doch die von mir reklamierte Stelle an. »Oh! Ganz großes Kino! Wenn man Horrorfilme mag! Und ich liebe sie! So, und jetzt wird erst mal gebohrt!«
Ich verlange eine Betäubung. Das Gesicht des Docs verfinstert sich. »Ach kommen Sie, seien Sie kein Weichei! Denken Sie auch an mich!«
Ich bestehe auf der Betäubung. Grummelnd gibt der Mann in Weiß nach, holt eine Spritze hervor, die mir vage bekannt vorkommt. Stimmt, gestern habe ich in einer Dokumentation gesehen, wie mit einem solchen Gerät ein Elefant schlafen gelegt wurde. Während wir darauf warten, dass das Mittel wirkt, stellen wir Gemeinsamkeit her, indem wir über andere Ärzte herziehen. Ich gebe zu Protokoll, dass ich vor allem Orthopäden für kriminelle Metzger halte. Der Doc lacht. Dann wird er kurz ernst und gibt zu bedenken, dass die Orthopädie aber auch ein weites Feld sei. »Was glauben Sie, warum ich Zahnmedizin studiert habe! Da muss man sich nicht so viel merken. Die paar Zähne! Und wissen Sie was?« Eine weitere Lachböe durchtost ihn, und er muss sich am
Weitere Kostenlose Bücher