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Raecher des Dunklen Imperiums

Raecher des Dunklen Imperiums

Titel: Raecher des Dunklen Imperiums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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kann ich erst wieder zurückkehren, nachdem sie repariert sind. Ich werde nicht in der Lage sein, Eure Freunde zu entlassen."
    „Ich glaube, wir kommen sehr wohl ohne deine Hilfe aus, kleiner Mann!" Graf Brass lachte dröhnend. „Obgleich ich deine Sorge um uns zu würdigen weiß. Du dachtest, uns zu täuschen, und nun hast du dich selbst betrogen."
    „Ich sprach die Wahrheit - Hawkmoon wird euch in den Tod führen."
    „Möglich, aber es wird ein ruhmvoller Tod sein, an dem Herzog Dorian keine Schuld trägt."
    Kalans Gesicht verzerrte sich. Der Schweiß floß ihm über Stirn und Wangen, als die Pyramide immer heißer wurde. „Also gut. Ich ziehe mich zurück. Aber ich werde Rache an euch allen nehmen - ob lebend oder tot, ihr entgeht mir nicht. Ich kehre zurück."
    „Nach Londra?" rief Hawkmoon. „Habt Ihr Euch in Londra verkrochen?"
    Kalan lachte wild. „Londra? Ja - aber kein Londra, das Ihr kennt. Auf Wiedersehen, grausamer Hawkmoon!"
    Die Pyramide verschwamm, bis sie schließlich ganz verschwunden war und die fünf schweigend am Strand zurückließ, denn im Augenblick schien es keine Worte zu geben.
    Eine Weile später deutete Hawkmoon auf den Horizont.
    „Seht!" rief er.
    Die Sonne ging auf.

2.
    DIE RÜCKKEHR DER PYRAMIDE
    Eine Zeitlang, während sie als Frühstück den unschmackhaften Proviant verzehrten, den Kalan für Brass und die anderen zurückgelassen hatte, debattierten sie, wie es weitergehen sollte.
    Es war nun offenbar, daß die vier, momentan jedenfalls, in Hawkmoons Zeit gestrandet waren. Wie lange sie hierbleiben konnten, war nicht abzuschätzen.
    „Ich sprach bereits über Soryandum und die Geistmenschen", sagte Hawkmoon. „Sie sind unsere einzige Hoffnung, Hilfe zu erlangen, denn ich glaube nicht, daß der Runenstab sich unserer annehmen würde, selbst wenn wir ihn fänden und darum ersuchten." Er hatte ihnen von einem großen Teil der Ereignisse in ihrer Zukunft und seiner Vergangenheit berichtet.
    „Dann sollten wir uns beeilen", meinte Graf Brass, „ehe Kalan zurückkommt - denn das wird er ganz sicher. Wie können wir nach Soryandum gelangen?"
    „Ich weiß es nicht", gestand Hawkmoon. „Sie versetzten ihre Stadt in eine andere Dimension, als sie vom Dunklen Imperium bedroht wurden. Ich kann nur hoffen, daß sie an ihren alten Ort zurückkehrten, nachdem keine Gefahr mehr für sie bestand."
    „Und wo liegt Soryandum - oder vielmehr, wo lag es?" fragte Oladahn.
    „In der syrianischen Wüste."
    Graf Brass hob die buschigen roten Brauen. „Eine große Wüste, Freund Hawkmoon. Eine weite Wüste, und allem Leben feindlich gesinnt."
    „Richtig. Und genau deshalb kam selten jemand nach Soryandum."
    „Und Ihr erwartet, daß wir diese Wüste überqueren, um eine Stadt zu suchen, die vielleicht dort ist?"
    D'Averc lächelte säuerlich.
    „Sir Huillam - ich glaube, ich vergesse mein früheres vertrauliches Du, da Ihr mich ja jetzt noch zu wenig kennt -, es ist unsere einzige Hoffnung."
    D'Averc zuckte die Schultern und wandte sich ab. „Vielleicht wird die trockene Luft gut für meine Lunge sein."
    „Dann müssen wir über das Mittelmeer", stellte Bowgentle fest. „Wir brauchen also ein Schiff."
    „Nicht allzu weit von hier gibt es einen Hafen", versicherte ihnen Hawkmoon. „Dort müßte es möglich sein, eine Passage bis an die Küste Syraniens zu bekommen, wenn wir Glück haben, bis zum Hafen von Hornus. Dort werden wir versuchen, Kamele zu mieten und reiten dann am Euphrat landeinwärts."
    „Eine Reise von vielen Wochen", sagte Bowgentle nachdenklich. „Gibt es keinen kürzeren Weg?"
    „Es ist der schnellste. Natürlich würden wir in einem Ornithopter flinker vorankommen, aber wie Ihr sicher wißt, sind sie nicht sehr verläßlich und fliegen außerdem nicht so weit. Die Reitflamingos wären eine Lösung gewesen, aber ich halte es nicht für richtig, die Aufmerksamkeit der Kamarg auf uns zu lenken. Es würde zu einer zu großen Verwirrung führen und allen, die wir lieben oder lieben werden, Schmerz bereiten. Deshalb schlage ich vor, wir begeben uns inkognito nach Marshais, dem größten Hafen der Gegend, und besorgen uns eine Überfahrt als unbekannte Reisende auf dem nächstbesten Schiff."
    „Ich sehe, Ihr habt alles schon wohl überlegt." Graf Brass erhob sich und begann seine Sachen in den Sattelkörben zu verstauen. „Wir werden Eurem Plan folgen, mein Herzog von Köln, und hoffen, daß uns Kalan nicht findet, ehe wir Soryandum erreicht haben."
    Zwei Tage später

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