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Rächer des Herzens (German Edition)

Rächer des Herzens (German Edition)

Titel: Rächer des Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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Fleet-Heirat wollen“, sagte er mit etwas heiserer Stimme, die trotz aller Mühe seine innere Bewegung verriet. „Es gibt doch sicher ein Dutzend reiche und angesehene Männer, die bei Ihnen Schlange stehen, Isabella? Zwanzigtausend Pfund sind für einen wohlhabenden Mann nicht allzu viel, besonders wenn er dabei noch eine schöne Frau gewinnt.“
    Sie schien dies nicht als Kompliment zu nehmen. Marcus war darüber etwas verwundert, denn man hatte ihr sicher schon oft gesagt, dass sie eine Schönheit war. Fürstinnen sagte man dies oft, selbst wenn es nicht stimmte.
    „Es gibt keinen, den ich heiraten möchte“, erwiderte sie mit Bestimmtheit und fügte hinzu: „Und niemanden, der mich würde heiraten wollen.“
    Sie hielt ihren Kopf gesenkt und mied seinen Blick. Marcus hatte den Eindruck, dass sie wirklich betrübt war. Er wartete und beobachtete sie dabei.
    „Ich habe … das heißt, mein Ruf …“ Sie sah plötzlich auf, und ihr Blick schien sich ihm direkt ins Herz zu bohren.
    „Sie haben es vielleicht nicht gehört, aber mein Ruf ist ruiniert“, fuhr sie mit einer Schlichtheit fort, die ihn an das Mädchen erinnerte, das sie einmal gewesen war. „Niemand in angesehener Stellung wird mich noch heiraten.“
    Marcus kniff die Augen zusammen. Er hatte die Geschichten alle gehört. Er wusste, dass ihr Name unwiderruflich besudelt war. Fürst Ernest Di Cassilis war als der Verlorene Fürst bekannt gewesen. Seine vielfältigen Ausschweifungen waren geradezu legendär. Es war unvermeidlich, dass dieser Ruf auf seine Frau abfärbte.
    Wieder ließ Marcus seinen Blick über Isabella gleiten, wobei er jede Einzelheit wahrnahm. Unter dem Schatten ihrer Kapuze waren ihre großen, blauen und klaren Augen direkt auf ihn gerichtet. Obwohl sie nun keine Debütantin mehr war, strahlte ihr Gesicht immer noch jugendliche Unschuld aus. Es schien ihm gänzlich unmöglich, sie als eine Frau mit einem endgültig zerstörten Ruf zu sehen.
    Einen Augenblick lang empfand er ein grimmiges Vergnügen an ihrem Schicksal. War es Rache oder Bitterkeit oder sogar das Gefühl der Gerechtigkeit? Jedenfalls wünschte er sich unwillkürlich, dass sie unglücklich sein und für ihren Verrat an ihm leiden sollte. Und doch war ganz tief in ihm ein kleiner Funken Mitleid. Du bist ein Narr, sagte er sich. Isabella war eine Hexe, und so verfluchte er diese Gefühlsanwandlung.
    „Schlagen Sie Ihre Kapuze zurück“, sagte er unvermittelt.
    Isabella rührte sich nicht. Offenbar war sie mehr daran gewöhnt, Befehle zu geben als sie zu erhalten. Aber dann kam sie der Aufforderung nach und schlug die Kapuze ihres Umhangs zurück.
    Der Eindruck der Tugendhaftigkeit wurde verstärkt, als Marcus sie richtig sehen konnte. Ihr Gesicht war in der Jugend sehr hübsch gewesen, aber mit den Jahren zur Schönheit gereift. Ihr glattes und feines Haar leuchtete wie dunkles Gold. Es wurde zusammengehalten durch ein einfaches blaues Band. Dichte schwarze Wimpern legten sich auf ihre Wangen. In den Konturen ihres Gesichts fand sich sowohl Schönheit als auch Entschlossenheit. Bei genauerem Hinsehen erkannte Marcus, dass eher innere Stärke von ihren Zügen ausging. Etwas oder jemand hatte ihr Leid zugefügt, und sie hatte gelernt, es auszuhalten, und war daran gewachsen. Darin hatte Marcus selbst Erfahrung. Einen Augenblick lang spürte er eine seltsame Mischung aus Neugier, Schutzbereitschaft und Unmut darüber, dass irgendjemand ihr wehgetan hatte. Die Liebe, die er einst für sie empfunden hatte, war tief verwurzelt gewesen und schwer zu vergessen.
    Aber jetzt verwünschte Marcus diese Gedanken, und er verwünschte auch Isabella. Denn er war im Begriff, in dem Augenblick weich zu werden, in dem er rücksichtslos sein musste.
    Isabella hob spöttisch fragend eine dunkle Augenbraue. Sofort wurde ihm klar, dass er sie die ganze Zeit angestarrt hatte. Er verspürte den Wunsch, sie zu küssen. Nicht nur das, er wollte mehr.
    „Nun?“, fragte sie spitz.
    Marcus dachte wehmütig darüber nach, dass sie volle rote Lippen hatte – zum Küssen wie geschaffen –, aber dass ihre Zunge messerscharf war.
    Er schüttelte den Kopf.
    „Ich kann nicht glauben, dass Sie keine Angebote erhalten würden“, sagte er nachdenklich. „Sie übertreiben sicher.“
    „Nein“, gab sie knapp zurück und presste die Lippen aufeinander. Es war offensichtlich, dass sie zu diesem Thema nichts mehr zu sagen hatte.
    Marcus tat einen tiefen Atemzug. Er könnte sie jetzt fortschicken. In

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