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Rächer des Herzens (German Edition)

Rächer des Herzens (German Edition)

Titel: Rächer des Herzens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicola Cornick
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„Ich habe Sie vermutlich missverstanden“, meinte sie dann. „Was genau wollen Sie?“
    „Ich habe es Ihnen gesagt“, erwiderte er ruhig. „Ich will meine Braut.“
    Sie musterte ihn prüfend. Ihr Blick erschien so ehrlich und unverstellt, dass Marcus das Gefühl hatte, ihre Augen könnten in seiner Seele lesen. Es fühlte sich merkwürdig an, und er verspürte einen Anflug von Schuld. Isabella wirkte so entsetzt, als hätte er sie schmählich verraten. Aber genau das war seine Absicht gewesen. Sie sollte sich hilflos und ihm ausgeliefert fühlen.
    „Als ich zu Ihnen in das Fleet kam, hatten Sie das von vornherein im Sinn gehabt?“
    „Ja.“
    Bei dieser ehrlichen Antwort blinzelte sie etwas verwirrt.
    „Warum?“, fragte sie.
    „Rache.“
    Dieses Wort fiel bedeutungsschwer zwischen sie, und Isabella wurde ganz still. Im Hintergrund ertönten die wehmütigen Töne eines Dudelsacks, gefühlvoll und klagend.
    „Rache?“, wiederholte sie schließlich. Dann fragte sie: „Rache wofür?“
    Er lachte ungläubig. „Kommen Sie, mein Liebe, Sie gefallen mir besser, wenn Sie nicht so ahnungslos tun.“
    „Weil ich Ihnen das Herz gebrochen habe?“ In ihrer Stimme war jetzt ein Anflug von Hohn. „Ich dachte, Sie seien aus härterem Holz geschnitzt, Mylord.“
    „Das dachte ich auch.“ Er fasste sie an den Schultern und fühlte die Haut unter ihrem Seidenkleid. So ein zerbrechliches Geschöpf und doch aus Stahl geschmiedet. „Sie schulden mir etwas, weil Sie käuflich, bestechlich und berechnend sind, und ich will, dass Sie das zugeben“, sagte er mit Härte in der Stimme. „Ich hatte in Ihnen alles, was freundlich und gut ist, gesehen, Gott möge mir helfen. Dann haben Sie mich ohne ein Wort fallen lassen, um Geld und einen Titel zu heiraten. Sie haben das Leben einer Hure geführt, und schließlich haben Sie versucht, mich zu kaufen, als Sie meine Hilfe brauchten.“ Marcus verstärkte erbarmungslos seinen Griff und zog Isabella so heftig an sich, dass ihre Brüste gegen ihn drückten. Sie war jetzt sehr blass, und ihr Blick war leer. Einen kurzen Augenblick lang fragte er sich, ob seine Worte sie verletzt hatten. Aber dann streckte sie ihr Kinn vor, und wütender Stolz blitzte in ihren Augen auf.
    „Sie wollen mich also nehmen, um sich selbst zu beweisen, dass Sie recht haben, und um Ihre Schuld zu begleichen“, sagte sie mit solcher Verachtung, dass er zusammenzuckte. „Das sieht einem Mann ähnlich, alles so einfach wie möglich zu machen. Aber ich sage Ihnen jetzt: Ich werde Ihnen nicht geben, was Sie verlangen.“
    Marcus ließ sie plötzlich los und trat einen Schritt zurück.
    „Und ich werde einer Nichtigkeitserklärung nicht zustimmen“, erwiderte er mit steinernem Gesichtsausdruck. „Vergessen Sie also diese Erwartung. Und ohne meine Zustimmung, mein Schatz“, er bemerkte sofort ihre verärgerte Bewegung bei diesem Kosewort, „werden Sie Ihr Ziel nicht erreichen. Ich fürchte, Sie sitzen in der Falle und werden am Ende die Dinge aus meiner Sicht betrachten.“
    Isabella machte eine Geste voll unterdrückter Wut. „Das ist eine unerträgliche Situation!“
    „In die Sie sich selbst hineingebracht haben“, erwiderte er scharf.
    „Sie brauchen mich nicht daran zu erinnern“, gab sie schnippisch zurück. „Sie können sicher sein, dass ich mich, sobald ich kann, auf die eine oder andere Art daraus befreien werde.“ Sie holte tief Atem. „Zunächst einmal bin ich sicher, dass unsere Ehe ungesetzlich ist.“
    „Ich zögere, Sie zu enttäuschen, aber ich versichere Ihnen, dass dem nicht so ist“, antwortete er aufreizend langsam. „Wie kann sie ungesetzlich sein, wenn Sie alles Erdenkliche getan haben, damit sie dem Gesetz entspricht? Und wenn die Ehe einmal vollzogen worden ist, dann ist sie, wie schon unterzeichnet, auch besiegelt.“
    Zwei der hölzernen Streben von Isabellas Fächer zerbrachen unter dem Druck ihrer Finger, und sie rieb die kleinen Splitter von den Handschuhen.
    „Noch einmal: Sie gehen zu weit, Mylord!“
    Marcus hob die Hand und berührte langsam ihre Wange. „Sie sind meine Frau, Isabella“, sagte er leise. „Sie haben mir alle Rechte gegeben – und die werde ich in Anspruch nehmen.“
    Ihre Wange wurde warm unter seiner Berührung, ob nun vor Wut oder Begehren, vermochte er nicht zu sagen.
    „Unsinn!“ Sie klang, als ob sie ihn seiner Unverschämtheit wegen zerfleischen wollte. „Ich schulde Ihnen nichts außer der Rückzahlung meiner Schulden, Lord

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