Rätsel um 3: ... den unterirdischen Gang
Arm.
Lump hatte inzwischen angefangen, ein Loch zu buddeln, und die Erde flog ihm nur so um die Ohren. Sein Hundefreund sprang vor Aufregung beinahe durch die Scheibe, brach in ein herzzerreißendes Jaulen aus, und davon erwachte Robert end gültig.
»Los, steh auf«, sagte Stubs eifrig. »Es ist schon schrecklich spät. Hier ist es prima. Lump ist schon lange unten, und Lümmel will zu ihm.«
»Dann laß ihn doch laufen«, gähnte Robert und versuchte, sich Lümmels zu erwehren, der ihm unbedingt das Gesicht ablecken wollte. »Kannst du deinem Hund nicht abgewöhnen, andere Leute waschen zu wollen? Laß das, Lümmel, das mach’
ich schon alleine.«
Stubs riß die Tür auf, Lümmel schoß hinaus und fegte die Treppe hinunter. In der Diele angelangt, schlitterte er über den gebohnerten Fußboden und sauste haarscharf an einem Blumentisch vorbei.
Fräulein Pfeffer, die gerade aus dem Garten kam, fiel beinahe um vor Schrecken. Ehe sie auch nur ein Wort sagen konnte, war er schon neben Lump und begann ihm nach Kräften bei den Ausgrabungen zu helfen.
»Ein verrücktes Pärchen«, murmelte Fräulein Pfeffer kopfschüttelnd. »Sicher sind die Kinder jetzt wach geworden.«
Das Poltern und Rumoren über ihr bestätigte diese Annahme.
»Hanna«, rief sie ihrer Kusine zu, »Hanna, die Kinder sind aufgestanden. Ich nehme die Milch aus dem Kühlschrank. Sie mögen sie so gerne eiskalt.«
»Ah«, machte Stubs anerkennend, als er zwei Minuten später, fix und fertig angezogen, auf der Schwelle der Eßzimmertür erschien und den Frühstückstisch musterte. »Schinken und Tomaten und Eier und Würstchen, und das alles schon am frü hen Morgen. Ganz nach meinem Geschmack.«
»Ja, ihr müßt tüchtig gefüttert werden.« Fräulein Pfeffers Augen zwinkerten freundlich hinter den dicken Brillengläsern.
»Ihr müßt am Ende der Ferien recht widerstandsfähig sein.«
»Für die Schule«, sagte Stubs, »für die Schule tun wir alles.«
Er setzte sich und fragte dann eifrig: »Muß ich auf die anderen warten, oder darf ich anfangen?«
»Du darfst«, nickte die alte Erzieherin lächelnd und füllte seinen Teller mit Haferflocken. »Nimm reichlich Sahne, hörst du. Du bist sehr dünn geworden in letzter Zeit, und es steht dir gar nicht, wenn du dünn bist.«
»Kann ich mir wirklich so viel nehmen wie ich will?« fragte Stubs und griff mit beiden Händen nach dem riesigen, mit bunten Blumen bemalten Krug. »Sonst sagen sie immer alle: ›Sei nicht so gefräßig!‹«
Nach einer Weile kam Fräulein Hanna herein und freute sich sehr, als sie sah, wie es ihren jungen Gästen schmeckte. »Es wird nicht lange dauern, bis sie wieder zugenommen haben«, flüsterte sie ihrer Kusine zu, die strickend am Fenster saß.
»Gebt eurem Hund lieber keine Sahne«, rief sie dann, »er ist schon dick genug.«
»Er hat nur einen kleinen Tropfen aufgeleckt«, beruhigte Stubs, »ach, da kommt ja Lump. Na, möchtest du auch welche haben?«
Aber Lump schien sich nichts daraus zu machen. Wäre es ein Stückchen Fleisch gewesen, hätte ihn die Sache mehr interessiert. So beschnupperte er nur seinen Freund und ließ sich dann neben ihm nieder.
»Dürfen wir uns ein bißchen in der Gegend umsehen?« fragte Dina, als sie endlich so satt waren, daß sie auch nicht einen einzigen Bissen mehr hätten herunterbringen können. »Sie brauchen nicht mitzukommen«, fügte sie schnell hinzu, denn sie stellte es sich aufregender vor, alleine auf Entdeckung auszugehen.
»Gibt es vielleicht ein Buch über Glockenburg oder irgendeinen Reiseführer mit einem Stadtplan?«
»Nein, aber ich glaube, die Frau in dem alten Schloß, an dem wir gestern vorbeifuhren, kann euch alles Wissenswerte erzäh len«, meinte Fräulein Pfeffer. »Nicht wahr, Hanna?«
»Ja, natürlich, zwar ist sie nicht hier aufgewachsen, aber über Glockenburg und das Schloß weiß sie genau Bescheid. Sie ist als Verwalterin angestellt und führt die Besucher.«
»Dann wollen wir gehen«, sagte Robert, der am Fenster in der Sonne stand. »Kinder, ich freue mich über diese zusätzlichen Ferien. Ihr euch auch?«
»Nein«, sagte Stubs düster, »ich wäre jetzt viel lieber in der Schule.«
»Schwindler«, sagte Robert, und alle lachten.
»Können wir Lump mitnehmen, Fräulein Hanna?« fragte Dina.
»O ja, gerne, nehmt ihn nur mit. Er ist mir sowieso dauernd im Wege und schleppt sämtliche Fußmatten hin und her. Nun seht nur«, schrie sie plötzlich, »jetzt hat er doch tatsächlich ein
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