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Räubers Lust (German Edition)

Räubers Lust (German Edition)

Titel: Räubers Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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mitbekam. William konnte nicht mehr, er war am Ende. Die Angst fraß ihn beinahe auf!
    „Schon gut, Kleiner. Du schläfst heute Nacht bei mir.“
    Er hörte ein schabendes Geräusch, als seine Fesseln durchtrennt wurden. Soll ich versuchen zu fliehen? , dachte er müde, doch er war zu keiner Tat mehr fähig. Sein träges Hirn hatte wegen der Kälte schon die Funktion eingestellt, er wollte nur noch die Augen zumachen. Außerdem würde ich nachts nie aus diesem unheimlichen Wald herausfinden.
    „Na, komm, hilf mir ein bisschen“, brummte Blade, als sich dessen Hände unter seine Achseln schoben. William war kaum fähig, auf den Beinen zu stehen, dennoch schaffte er es irgendwie.
    „Auf den Baum mit dir, na los, Jüngelchen, oder muss ich dich tragen?“ Blades Stimme troff vor Spott und schnitt Wills Stolz in Stücke.
    Na warte, Räuberhauptmann, meine Zeit wird kommen, und dann werde ich lachen , dachte er und versuchte an den glitschigen Ästen Halt zu finden. Er spürte eine große Hand, die gegen sein entblößtes Gesäß drückte und ihn nach oben schob. Zuerst wollte er zischen: „Hände weg von meinem Arsch!“, doch einerseits reichte seine Kraft nicht zum Sprechen, andererseits fühlte es sich gar nicht so übel an. Diese heißen Hände dürften mich jetzt überall berühren, damit mir wieder warm wird.
    Mit größter Anstrengung schob er sich auf die Plattform und erkannte im Licht einer Kerze, dass Blade hier wohl lebte. Ein paar Kisten waren an einer Seite befestigt, davor stapelten sich in Wachstuch eingeschlagene Bündel. In der Mitte der Ebene lagen Decken, auf die er erschöpft zukrabbelte. Dabei zog ihm Blade das Hemd über den Kopf. „Du musst aus den nassen Sachen raus, Junge.“ So gut er konnte, half Will dem großen Mann dabei, worauf ihm das Blut in die Wangen schoss. Jetzt war er nackt und auch sein Gegenüber trug nichts weiter am Leib als eine enge Hose.
    Welch schönen Körper er hat. Will bewunderte einen Moment die Muskeln, die an der breiten Brust und den Oberarmen deutlich hervortraten, bevor er in das Nachtlager geschubst wurde. Blades Wärme hing noch darin und sein Geruch. Wild und animalisch hob er sich vom Duft der Tierfelle ab und Will nahm einen tiefen Zug. Ein Kribbeln machte sich in seinem Magen breit, das sich bis hinunter zu seinen Lenden ausbreitete.
    Blade betrachtete den jungen Mann unverhohlen, der sichtlich darum rang, nicht auf der Stelle einzuschlafen. Kurz dachte er darüber nach, ihn wieder zu fesseln, doch gerade ging keine Gefahr von ihm aus. Ich darf ihn nicht unterschätzen, nur weil er so schlank ist. In dem jungen, sehnigen Körper steckt eine Menge Kraft. Er deckte den schlotternden Kerl zu, aber bevor er das Licht löschte, griff er in eine Tasche und holte einen Tiegel heraus.
    Blade flüsterte: „Gib mir deine Hände.“
    „Bitte, nicht wieder festbinden“, seufzte William. Erstaunt bemerkte er, dass der Räuber seine geschundene Haut mit einer duftenden Creme sanft massierte. Dessen dunkle Augen blickten ihn dabei seltsam an. Er hat seinen Bart abrasiert. Jetzt sieht er nicht mehr so gefährlich aus .
    Im schwachen Schein der Flamme fiel Will eine tiefe Narbe auf, die sich unter Blades linkem Auge befand. Plötzlich kam ihm dieses Gesicht bekannt vor: die sanft geschwungenen Lippen, die hohen Wangenknochen, die dichten Wimpern ... An wen erinnert er mich nur?
    Blades Frage brachte ihn jedoch davon ab, sich weiter darüber den Kopf zu zerbrechen. „Was hattest du in meinem Wald zu suchen?“
    Wenn ich dir das sagte, würdest du mich nicht so umsorgen , dachte William. „Ich habe mich verirrt“, log er stattdessen.
    „Das kommt mir sehr gelegen.“ Blade lächelte verschmitzt, wobei er seine hellen Zähne zeigte.
    Ein Zucken ging durch Wills Hoden. Himmel, was ist nur los mit mir? Abrupt erwachten auch seine Lebensgeister wieder.
    „Ein Bote ist schon unterwegs nach Staverton Castle. Der Lord wird noch heute Nacht die Nachricht erhalten, dass wir seinen Sohn nur gegen eine große Summe wieder freigeben.“
    Sei dir mal nicht so sicher, ob mein alter Herr bei deinem Spiel mitmacht , ging es dem Adligen durch den Kopf.
    Blade legte den Tiegel wieder zurück und steckte Wills Hände unter die Felle. „Und jetzt rutsch ein Stück, Bürschchen, ich hab nämlich keine Lust, mir den Arsch abzufrieren.“
    „Ich hasse es, wenn du mich so nennst“, hörte Blade es murmeln.
    Der Räuber löschte das Licht und kroch zu Will unter die Decken. Als sich

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