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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Janey Kemp?«
    Sein Atem ging selbst in seinen Ohren verdächtig schnell, und er fragte sich, ob Toni das ebenfalls hörte – oder irgendwer sonst, der ihn vielleicht belauschte. Der bloße Gedanke löste nackte Angst aus. Wieso fragte sie nach Janey Kemp?
    Â»Hat die Polizei unser Telefon angezapft?«
    Â»Was? Nein. Natürlich nicht.«
    Â»Ist das eine Falle, damit mich die Bullen schnappen, mit denen du plötzlich so dicke bist? Hören sie uns gerade zu? Versuchen sie, den Anruf zurückzuverfolgen?«
    Â»Brad, du redest wirres Zeug.«
    Â»Falsch, ich rede überhaupt nicht mehr.«

    Damit legte er auf und ließ das Handy fallen, als hätte es ihm die Hand versengt. Er begann in dem klaustrophobisch engen, voll gestopften Zimmer auf und ab zu gehen. Sie wussten von ihm und Janey. Sie hatten alles rausgefunden, genau wie er befürchtet hatte.
    Dieser… dieser Curtis. Sergeant Curtis. War das der Mann, mit dem Toni heute Nachmittag gesprochen hatte? War er nicht damit befasst, Janeys Verschwinden aufzuklären?
    Genau das hatte er befürchtet. Als er heute Morgen ihr Bild in der Zeitung gesehen hatte, hatte er sofort begriffen, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Polizei nach ihm zu suchen begann. Irgendwer hatte ihn bestimmt zusammen mit Janey gesehen und das der Polizei gemeldet.
    Jetzt musste er besonders genau aufpassen, wohin er ging. Wenn er irgendwo erwischt wurde, konnte er verhaftet werden. Das durfte auf keinen Fall geschehen. Das durfte nicht geschehen. Im Gefängnis stellten die anderen Gefangenen die schrecklichsten Dinge mit Männern wie ihm an. Er hatte die schlimmsten Geschichten gehört. Sein eigener Anwalt hatte ihm erzählt, welches Grauen jemanden erwartete, der wegen einer sexuellen Tat ins Gefängnis kam.
    O Gott, er saß in der Klemme. Das hatte er nur Janey Kemp zu verdanken, dieser männermordenden kleinen Schlampe. Alle waren gegen ihn. Janey. Seine Frau, diese meckernde Schreckschraube. Hathaway ebenfalls, der garantiert nichts mit einem Ständer anzufangen wüsste, selbst wenn er je einen bekommen würde, was äußerst unwahrscheinlich war. Der Bewährungshelfer war nur neidisch, weil Brad so viel Erfolg bei den Frauen hatte. Nur deshalb würde er ihn liebend gern in Handschellen am Gefängnistor abliefern.
    Aber Brads Zornausbruch war schnell wieder verflogen. Dann kehrte die Angst zurück, diesmal mit überwältigender Macht. Schweißgebadet und auf seiner Lippe kauend, marschierte er in seinem Zimmer auf und ab. Diese Sache mit Janey konnte ihn ernsthaft in Schwierigkeiten bringen.

    Er hätte sich von ihr fern halten sollen. Inzwischen war ihm das klar. Er hatte schon eine Menge über sie gehört, ehe sie damals auf ihn zugekommen war. Schließlich hatte er auf der Website des Sex Clubs alle Beiträge über sie gelesen und wusste daher, dass sie sexuell ebenso abenteuerlustig war, wie er. Er wusste auch, dass sie ein verwöhntes, reiches Gör war, das ehemalige Liebhaber wie Dreck behandelte und sich im Forum über die Männer lustig machte.
    Nichtsdestotrotz hatte es ihm geschmeichelt, dass sich eines der begehrtesten Mädchen im Sex Club an ihn rangemacht hatte. Was hätte er denn tun sollen, hätte er ihr etwa einen Korb geben sollen? Welcher Mann hätte das geschafft? Obwohl er gewusst hatte, dass er sich damit möglicherweise ins Verderben ritt, konnte er ihren Verlockungen nicht widerstehen. Die wogen alle Gefahren auf, die das Zusammensein mit ihr mit sich brachte.
    Seine Phantasien auszuleben war immer mit einem einkalkulierten Risiko behaftet. Er wusste, dass er jedes Mal, wenn er ein junges Mädchen aufriss oder eine Patientin streichelte oder in einem Videoshop onanierte, auf einem schmalen Grat wandelte, aber das Risiko, erwischt zu werden, gab ihm einen zusätzlichen Kick.
    Tatsächlich stellte er sich ständig neue Herausforderungen, um festzustellen, womit er durchkam. Paradoxerweise heizte jeder Erfolg seine Begierde noch weiter an. Je weiter ihn seine Eskapaden trugen, desto tiefere Regionen wollte er erforschen. Der Reiz des Neuen verflog nur allzu schnell. Es galt, immer neue Grenzen zu überschreiten, stets einen Schritt weiter zu gehen.
    Aber mit dieser Phantasie, erkannte er unter Qualen in seiner heimlichen Hölle, war er möglicherweise einen Schritt zu weit gegangen.

23
    Â»Buh!«
    Paris war gerade aus der

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