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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Kaffeeküche in den dunklen Gang getreten und kippte sich vor Schreck den heißen Tee über die Hand. »Verdammt noch mal, Stan! Das war nicht witzig!«
    Â»Entschuldige bitte. O Mann. Ich wollte dich doch nicht wirklich erschrecken.« Er eilte in die winzige Küche und riss mehrere Tücher von der Küchenrolle. »Brauchst du etwas Butter? Salbe? Ein Pflaster?«
    Sie tupfte den Tee von ihrem Handrücken. »Danke, es geht schon.«
    Â»Ich kann deine Augen nicht erkennen, aber ich habe so eine Ahnung, dass du mich damit aufspießen möchtest.«
    Â»Das war wirklich nicht nötig.«
    Â»Wieso bist du so nervös?«
    Â»Und wieso bist du so pubertär?«
    Â»Ich habe mich doch entschuldigt. Ich fühle mich heute Abend eben quicklebendig.«
    Â»Warum das?«
    Â»Weil Onkel Wilkins jetzt gerade nach Atlanta zurückfliegt. Für mich ist es immer ein Grund zum Feiern, wenn über tausend Kilometer zwischen uns liegen.«
    Â»Meinen Glückwunsch. Aber merk dir für die Zukunft, dass ich es nicht leiden kann, wenn man mich erschreckt. Ich finde das nie besonders witzig.« Stan kam ihr nach, als sie den Weg zu ihrem Studio einschlug. Als sie im Licht standen, sah sie den blauen Fleck. »Autsch, Stan, was ist mit deinem Gesicht passiert?«
    Er betastete behutsam die Stelle neben seinem Mundwinkel. »Ein Souvenir von meinem Onkel.«
    Â»Du machst Witze, oder?«
    Â»Nein.«
    Â»Er hat dich geschlagen?«, rief sie aus und hörte dann erschüttert
zu, während ihr Stan das Treffen in der Hotellobby schilderte.
    Nachdem er zum Ende gekommen war, zuckte er gelangweilt mit den Achseln. »Meine Bemerkung hat ihn zur Weißglut gebracht. Das war nicht das erste Mal. Keine große Sache.«
    Paris sah das anders, aber Stans Beziehung zu seinem Onkel ging sie nichts an. »Heute scheinen alle Männer in meiner Umgebung eins auf die Nase zu bekommen«, murmelte sie in Gedanken an Gavins unerklärtem blauem Auge. Sie setzte sich auf ihren Hocker, blickte auf den Monitor und versicherte sich, dass sie noch mehr als fünf Minuten Musik auf Band hatte.
    Uneingeladen setzte sich Stan auf den anderen Hocker. »Macht dir diese Valentino-Kiste zu schaffen?«
    Â»Dir nicht?«
    Â»Onkel Wilkins hat mich gefragt, ob ich dein mysteriöser Anrufer bin.«
    Sie warf ihm einen schnellen Seitenblick zu und rührte dabei ein Päckchen Süßstoff in ihren Tee. »Der bist du aber nicht, oder?«
    Â»So ein Quatsch«, erwiderte er. »Obwohl ich sexuell desorientiert bin. Meint wenigstens Onkel Wilkins.«
    Â»Wie kommt er darauf?«
    Â»Das liegt in meinen Genen. Mutter war eine Schlampe. Vater ein Lustmolch. Onkelchen kauft sich Nutten und glaubt, dass niemand es mitkriegt. Wahrscheinlich nimmt er einfach an, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt. Aber er hält mich nicht nur für pervers, sondern auch für einen Totalversager.«
    Â»Das hat er dir gesagt?«
    Â»Mehr als das.«
    Â»Du bist erwachsen. Warum lässt du dir das bieten? Du brauchst dich definitiv nicht von ihm ohrfeigen zu lassen.«
    Stan sah sie an, als wäre sie von Sinnen. »Was schlägst du vor, wie ich ihn daran hindern soll?«
    Er schaffte es beinahe jedes Mal, dass sie ihn gleichzeitig würgen und ihm tröstend über den Rücken streichen wollte. Als
Stans Vater sich umgebracht hatte, hatten viele abenteuerliche Gerüchte die Runde gemacht. Falls auch nur ein Funken Wahrheit an ihnen war, dann war der Clan der Crenshaws tatsächlich eine zutiefst gestörte Sippschaft. Da überraschte es nicht, dass Stan eine Menge psychische Probleme hatte.
    Als der letzte Song ausgeblendet wurde, gab sie ihm ein Zeichen, still zu bleiben, und machte das Mikro auf.
    Â»Das war Neil Diamond. Davor sang Juice Newton von The Sweetest Things. Ich hoffe, Sie haben zugehört, Troy. Diesen Song hat sich Cindy für Sie gewünscht. Ich nehme noch bis zwei Uhr weitere Wünsche entgegen. Oder falls andere Dinge Sie beschäftigen, lade ich Sie ein, Ihre Gedanken mit mir und unseren Zuhörern zu teilen. Bitte rufen Sie an.«
    Direkt danach folgten zwei Minuten Werbung.
    Â»Glaubst du, dass er heute Abend anruft?«, fragte Stan, nachdem sie das Mikro zugemacht hatte.
    Â»Ich nehme an, du sprichst von Valentino. Ich weiß es nicht. Aber überraschen würde es mich nicht.«
    Â»Noch kein Hinweis darauf, wer es

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