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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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bezaubernden Heims, in dem sie und die Kleinen wohnten. In dieser Kammer gab es keine Sonne, keine Luft. Hier waren die Jalousien fest zugezogen, damit sie jedes Licht bis auf den Schein einer einsamen, schwachen Glühbirne aussperrten. Der Raum stank, vor allem nach seiner Verzweiflung.
    Aber die Umgebung war bei weitem nicht das Schlimmste. Die wahre Hölle herrschte in seinem Kopf.
    Â»Du musst nach Hause kommen, Brad. Die Polizei sucht nach dir.«
    Â»O Gott.« Er hatte das schon befürchtet, dennoch drehte sich sein Magen um, als er seine schlimmsten Ahnungen bewahrheitet sah.
    Â»Ich war heute Nachmittag bei der Polizei.«
    Â»Wo warst du?« Seine Stimme überschlug sich. »Toni, warum denn nur?«
    Â»Mr Hathaway musste dich melden, weil du nicht bei ihm warst.« Sie erzählte ihm, wie sie ganz unerwartet im Büro eines Detectives gelandet war, aber er war so außer sich, dass er kaum mitbekam, was sie sagte.
    Â»Du hast bei der Polizei über deinen eigenen Mann geredet?«
    Â»Ich wollte dir helfen.«
    Â»Mir helfen? Indem du mich ins Gefängnis bringst? Willst du das für mich und die Kinder?«
    Â»Willst du das denn für die Kinder?«, entgegnete sie. »Du bist dabei, unsere Familie zu zerstören, Brad. Nicht ich.«
    Â»Du willst dich für gestern Abend an mir rächen, stimmt’s? Nur darum geht es hier. Du bist immer noch wütend.«

    Â»Ich war nicht wütend.«
    Â»Wie würdest du es denn nennen?«
    Â»Ich hatte Angst.«
    Â»Angst?« Er schnaubte. »Weil ich dich lieben wollte? Sollte ich dich von jetzt an vorwarnen, wenn ich Sex mit dir haben will?«
    Â»Es ging dabei nicht um Sex, und schon gar nicht um Liebe, Brad. Sondern um Wut.«
    Er rieb sich die Stirn und merkte, dass seine Finger dabei schweißnass wurden. »Du versuchst nicht mal, mich zu verstehen, Toni. Du wolltest mich nie verstehen.«
    Â»Hier geht es nicht um mich und um meine Fehler als Ehefrau und Mensch. Sondern um dich und deine Sucht.«
    Â»Schon gut, schon gut, du hast dich klar genug ausgedrückt. Dann gehe ich eben wieder in die Gruppentherapie. Okay? Ruf die Polizei an und erzähl ihnen, dass du einen Fehler gemacht hast. Sag ihnen, wir hätten uns gestritten und du wolltest es mir heimzahlen. Ich rede mit Hathaway. Wenn ich zu Kreuze krieche, wird er sich schon weich klopfen lassen.«
    Â»Es ist zu spät für Entschuldigungen und weitere Versprechen, Brad.«
    Die Festigkeit und Überzeugung, mit der sie das sagte, erschreckte ihn noch mehr.
    Â»Du hast mehr Chancen bekommen, als du verdient hast«, fuhr sie fort. »Außerdem liegt die Angelegenheit nicht mehr in meinen oder Mr Hathaways Händen. Die Polizei hat sich der Sache angenommen, mir bleibt keine Wahl, als mit ihnen zu kooperieren.«
    Â»Inwiefern?«
    Â»Indem ich sie an deinen Computer lasse.«
    Â»O Jesus. Herrgott. Natürlich hast du eine Wahl, Toni. Siehst du denn nicht, dass du mich damit ans Messer lieferst? Bitte, Schatz, bitte tu das nicht.«
    Â»Wenn ich ihnen nicht erlaube, ihn zu knacken, holen sie sich eine gerichtliche Erlaubnis oder einen Durchsuchungsbefehl, je
nachdem. Ich kann nichts dagegen unternehmen, selbst wenn ich wollte.«
    Â»Du könntest … Hör zu, ich könnte dir erklären, wie du ihn reinigen kannst, damit sie nichts darauf finden. Bitte, Toni? Das geht ganz schnell. Ein paar Mausklicks, mehr nicht. Ich bitte dich schließlich nicht, eine Bank auszurauben oder so. Würdest du das für mich tun, Schatz? Bitte. Ich flehe dich an.«
    Sie blieb lange stumm, während er hoffnungsvoll die Luft anhielt. Aber heute Abend bereitete ihm seine Frau eine schmerzhafte Überraschung nach der anderen.
    Â»Letzte Woche bin ich dir an einem Abend zum Lake Travis gefolgt, Brad.«
    Das Blut rauschte in seinem Kopf, und die Reue schlug in blanke Wut um. »Du hast mir nachspioniert. Ich wusste es! Du gibst es sogar zu!«
    Â»Ich habe dich mit einem Schulmädchen zusammen gesehen. Du bist mit ihr in dein Auto gestiegen. Ich muss davon ausgehen, dass du Sex mit ihr hattest.«
    Â»Den hatte ich allerdings, verdammte Scheiße!«, brüllte er. »Weil meine Frau jedes Mal zurückzuckt, wenn ich sie berühre. Wer kann es mir da verübeln, wenn ich mir den Sex woanders hole?«
    Â»Warst du auch mit dem Mädchen zusammen, das jetzt vermisst wird? Der Tochter des Richters?

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