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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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er überhaupt etwas sagte, dann nur das Allernötigste.
    Â»Ist er schon gegangen?«
    Diesmal würdigte er sie keiner so ausschweifenden Antwort, sondern begnügte sich mit einem Achselzucken.
    Sie ließ den Hausmeister stehen, lief weiter zur Herrentoilette und drückte die Tür auf. Stan stand vor dem Urinal. »Stan, du musst sofort kommen.«
    Verdattert über die unerwartete Unterbrechung drehte er den Kopf. »Was – ich bin gerade beschäftigt, Paris.«
    Â»Beeil dich. Es ist wichtig.«
    Sie lief ins Studio zurück und rollte ihren Hocker an den Vox Pro. Er zeichnete alle eingehenden Anrufe auf, damit sie später auf Sendung genommen werden konnten. Außerdem wurde, wie vorgeschrieben, jede ausgestrahlte Sendung aufgenommen und archiviert. Aber das geschah mit einer anderen Maschine und war ein anderes Thema. Im Moment interessierte sie sich nur für den Anruf.
    Â»Was ist denn?« Stan kam hereinspaziert und sah sofort auf seine Armbanduhr. »Ich hab noch was vor.«
    Â»Hör dir das an.«
    Â»Vergiss nicht, dass meine Schicht endet, sobald deine Sendung fertig ist.«
    Â»Halt den Mund, Stan, und hör zu.«
    Er lehnte sich gegen das Mischpult. »Okay, aber ich muss wirklich gleich weg.«

    Â»Pst.« Valentino hatte sich eben gemeldet. »Der Mann hat schon öfter angerufen.«
    Stan schien sich mehr für die Bügelfalte in seiner Leinenhose zu interessieren. Doch als ihr Valentino erklärte, dass es ihr bald Leid tun würde, zuckten die Brauen ihres Kollegen nach oben. »Was soll das heißen?«
    Â»Hör einfach zu.«
    Danach verfolgte er schweigend das Telefonat. Als es zu Ende war, sah ihn Paris erwartungsvoll an. Er hob die schmalen Schultern zu einem abfälligen Achselzucken. »Ein Spinner.«
    Â»Das ist alles? Glaubst du das wirklich? Dass er nur ein Spinner ist?«
    Er schniefte. »Was hast du denn? Du glaubst doch nicht, dass er das ernst meint?«
    Â»Ich weiß es nicht.« Sie fuhr herum und drückte die Hotline-Taste auf dem Mischpult. Es handelte sich dabei um eine Telefonleitung für die Privatgespräche der Moderatoren.
    Â»Wen rufst du an?«, fragte Stan. »Die Bullen?«
    Â»Ich finde das angebracht.«
    Â»Wieso? Du wirst doch ständig von irgendwelchen Irren angerufen. War da nicht erst letzte Woche so ein Typ, der dich bei der Beerdigung seiner Mutter als Sargträgerin dabeihaben wollte?«
    Â»Das hier ist was anderes. Ich rede jeden Abend mit den unterschiedlichsten Leuten. Aber der hier… ich weiß nicht«, beendete sie den Satz beklommen.
    Als sich die Notrufzentrale meldete, nannte sie zuerst ihren Namen und schilderte der Telefonistin am anderen Ende dann kurz, was vorgefallen war. »Wahrscheinlich ist nichts an der Sache dran. Aber ich finde, dass sich jemand dieses Gespräch anhören sollte.«
    Â»Ich höre Ihre Sendung oft, wenn ich freihabe, Ms Gibson«, sagte die Telefonistin. »Sie kommen mir nicht wie jemand vor, der leicht in Panik gerät. Ich schicke Ihnen gleich einen Streifenwagen vorbei.«
    Paris dankte ihr und legte auf. »Sie sind schon unterwegs.«
    Stan verzog das Gesicht. »Brauchst du mich dabei?«

    Â»Nein, verschwinde. Ist schon okay. Außerdem ist Marvin noch hier.«
    Â»Nein, ist er nicht. Er ist gegangen. Ich habe ihn am Ausgang gesehen, als ich von der Toilette kam, wo ich unterbrochen wurde. Wir Männer können leicht zu Schaden kommen, wenn wir so überrascht werden, das ist dir hoffentlich klar.«
    Sie hatte heute Abend keine Lust auf Stans Scherze. »Ich glaube nicht, dass du bleibenden Schaden genommen hast.« Sie winkte ihn weg. »Hau ab. Aber schließ hinter dir ab. Ich lasse die Polizei dann selbst rein.«
    Offenbar hatte er ihre Nervosität gespürt und das Gefühl bekommen, dass er sie im Stich ließ. »Nein, ich warte mit dir zusammen«, meinte er mürrisch. »Mach dir einen Tee oder so. Du siehst durcheinander aus.«
    Sie war durcheinander. Eine Tasse Tee hörte sich gut an. Sie machte sich auf den Weg zur Kaffeeküche, kam aber nie dort an. Ein Geräusch hallte durch das Gebäude und zeigte an, dass jemand am Haupteingang wartete.
    Sofort machte sie kehrt und eilte zum Vordereingang, wo sie zu ihrer Erleichterung zwei uniformierte Polizisten hinter der Glastür stehen sah. Dass sie frisch von der Polizeiakademie zu kommen schienen, war

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