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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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von Bedeutung?«
    Sie hob ihre Schultern zu jenem sorgfältig einstudierten Achselzucken, bei dem ihre Brüste mit nach oben wanderten und weiter vorgeschoben wurden, als es der beste Wonderbra geschafft hätte. »Eigentlich nicht.«
    Sein Blick blieb ein paar Sekunden lang auf ihren Brüsten liegen, dann schaltete die Ampel auf Grün, und er fuhr wieder an. »Und was für eine Unart habe ich?«
    Â»Du starrst die Leute an.«
    Er lachte. »Wenn du das für eine Unart hältst, dann musst du mich unbedingt besser kennen lernen.«
    Sie legte die Hand auf seinen Schenkel und raunte ihm mondän zu: »Ich freue mich schon darauf.«
    Seine Wohnung war eine herbe Enttäuschung. Ein ranziges Apartment in einem Motel. Vor dem Obergeschoss des zweistöckigen Gebäudes hing ein zerfleddertes rotes Banner, das bezahlbare Monatstarife versprach. Das Motel lag in einer schmierigen Gegend, die weder seinem Auto noch seiner Kleidung entsprach.
    Er hatte ihre Enttäuschung bemerkt und gesagt: »Eine Müllhalde, aber was Besseres konnte ich auf die Schnelle nicht finden. Ich bin noch auf der Suche nach einer richtigen Wohnung.« Dann hatte er leise hinzugefügt: »Ich würde es verstehen, wenn du möchtest, dass ich dich zurückfahre.«
    Â»Quatsch.« Er sollte bloß nicht glauben, dass sie eine blöde,
zimperliche Zicke von der Highschool ohne jeden Abenteuergeist war. »Abgefuckt ist zurzeit schwer angesagt.«
    Das Apartment bestand im Wesentlichen aus einem Raum, der als Wohn- und Schlafzimmer diente. Die Kochnische war gerade mal schulterbreit. Das Bad war noch kleiner.
    Im Zimmer standen ein Bett mit Nachttisch, ein Schreibtisch mit vier Schubladen, ein Fernsehsessel mit Stehlampe daneben und ein Klapptisch, der gerade so groß war, dass eine Hightech-Computerausrüstung darauf passte. Die Möbel sahen aus wie vom Flohmarkt, aber immerhin war die Wohnung aufgeräumt.
    Sie ging an den Tisch. Der Computer war schon hochgefahren. Mit ein paar Mausklicks fand sie, was sie insgeheim erwartet hatte. Sie lächelte ihn über die Schulter hinweg an und sagte: »Es war also kein Zufall, dass du heute Abend da draußen warst.«
    Â»Ich habe nach dir Ausschau gehalten.«
    Â»Wirklich nach mir?«
    Er nickte.
    Das gefiel ihr. Sehr gut.
    Die mit Resopal beschichtete Bar zwischen der Kochnische und dem Wohnbereich hatte er für seine Fotoausrüstung zweckentfremdet. Er hatte eine 35-Millimeter-Kamera, mehrere Linsen und diverses Zubehör, wie etwa ein tragbares Stativ. Die Ausrüstung sah professionell und teuer aus und passte nicht in das runtergekommene Apartment. Sie griff nach der Kamera und visierte ihn durch den Sucher an. »Bist du Profi?«
    Â»Das ist nur ein Hobby. Möchtest du was zu trinken?«
    Â»Klaro.«
    Er ging in die Küche und kam mit zwei Gläsern Rotwein wieder. Cool. Dass er Wein gewählt hatte, zeigte, dass er Geschmack und Klasse hatte. Auch das passte gar nicht zu dem schäbigen Apartment, aber sie war ziemlich sicher, dass seine Erklärung dafür eine Lüge war. Wahrscheinlich war das hier gar nicht seine richtige Wohnung, sondern nur sein Spielzimmer. Weit weg von seiner Frau.

    Sie nippte an ihrem Wein und sah sich um. »Und wo hast du deine Bilder?«
    Â»Die zeige ich nicht her.«
    Â»Wieso nicht?«
    Â»Die sind nur für meine Privatsammlung.«
    Â»Privatsammlung?« Sie grinste ihn viel sagend an und ringelte dabei die Haare um den Zeigefinger. »Hört sich gut an. Lass mal sehen.«
    Â»Ich glaube nicht, dass das eine gute Idee ist.«
    Â»Wieso?«
    Â»Es sind … künstlerische Bilder.«
    Wieder sah er ihr prüfend in die Augen, so als wollte er ihre Reaktion abschätzen. Unter seinem Blick begannen ihre Zehen zu kribbeln und ihr Puls zu rasen, das war ihr schon lange nicht mehr passiert, wenn sie mit einem Jungen zusammen war. Normalerweise war es eher ihr Ding, Kribbeln und Herzrasen auszulösen. Es war ein ungewohntes und wunderbares Gefühl, diejenige zu sein, die nicht genau wusste, was passieren würde. Scheißgeil.
    Sie verkündete kühn: »Ich will sie aber sehen.«
    Nach einem merklichen Zögern ging er vor dem Bett in die Hocke und zog eine Schachtel darunter hervor. Er hob den Deckel herunter und holte ein stinknormales Fotoalbum mit schwarzem Kunstledereinband heraus. Das Album fest an seine Brust gedrückt,

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