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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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verunglimpft, den Namen der Kemps durch den Dreck gezogen und völlig unsensibel auf eine delikate
innerfamiliäre Situation reagiert hätte, die besser in aller Stille gelöst worden wäre. Außerdem unterstellte er einen möglichen Interessenkonflikt, weil auch Gavin Malloy als Zeuge vernommen worden ist.«
    Â»Woher wusste er das?«
    Â»Er hat seine Maulwürfe im Department. Jedenfalls hat er verlangt, dass Malloy nicht nur von dem Fall abgezogen, sondern fristlos entlassen werden soll, weil er andernfalls die gesamte Polizei verklagen würde. So weit wollte der Chief nicht gehen, aber er stimmte ihm zu, dass es angebracht wäre, Malloy vorübergehend von seinen dienstlichen Pflichten zu entbinden. Nur bis sich die Sache abgekühlt hätte.«
    Â»Nur um den Richter zu besänftigen.«
    Das gestand Curtis achselzuckend zu. »Ich habe die Weisung vom Chief noch vor dem Morgengrauen bekommen. Er bat mich – nein, er befahl mir, Malloy persönlich davon in Kenntnis zu setzen, da ich ihn auch zu dem Fall hinzugezogen hatte. Wahrscheinlich sollte das meine Strafe sein.«
    Â»Ich habe gestern Abend nur Gutes über Janey erzählt«, sagte Paris. »Mehr noch, ich war sehr bemüht, mir jede Anspielung auf ihren schlechten Ruf oder den Sex Club zu verkneifen. Wir haben versucht, sie in Valentinos Augen wieder zu einem Menschen zu machen, sie als hilfloses Opfer darzustellen, dessen Freunde und Familie sich um sie sorgen.«
    Â»Nur dass die Kemps jeden Medienrummel vermeiden wollten, oder haben Sie das vergessen? Wir sollten nirgendwo erwähnen, dass Janey verschwunden ist. Nachdem Sie die Geschichte im Radio gebracht haben, und zwar auf Anraten des Polizeipsychologen, sieht es so aus, als hätten wir uns über ihre Wünsche hinweggesetzt.«
    Â»Dean meinte, Sie fänden seine Idee gut.«
    Â»Das habe ich auch dem Chief gesagt.«
    Â»Warum hat der Richter dann nicht auch Ihren Rauswurf verlangt?«
    Â»Weil er nicht das ganze Department gegen sich haben möchte.
Er weiß, dass ich hier viele Freunde habe. Malloy ist noch nicht lang genug bei uns, um sich so viel Unterstützung aufzubauen.
    Außerdem wollte sich der Richter auch an Ihnen rächen. Sie und Malloy sind mehr oder weniger als Team in seinem Haus aufgetaucht. Er hatte nur nicht den Mumm, Sie öffentlich zu kritisieren, weil Sie so beliebt sind. Es könnte bei den Wählern schlecht ankommen, wenn er sich mit Paris Gibson anlegt.«
    Â»Womit ihm nur Dean als Sündenbock blieb«, schloss sie. »Weiß die Presse schon, dass er vom Dienst suspendiert wurde?«
    Â»Keine Ahnung. Falls es rauskommt, wird Kemp daraus Kapital schlagen, darauf können Sie wetten.«
    Sie setzte sich, aber nicht, weil sie besänftigt gewesen wäre. Das konnte er ihrer entschlossenen Miene ansehen, noch bevor sie sich vorbeugte und ihm ins Gesicht sagte: »Sie werden jetzt zu Ihrem Chief gehen und ihm Folgendes ausrichten: Ich bestehe darauf, dass Deans Suspendierung aufgehoben wird. Sofort. Außerdem werde ich, falls irgendwas davon an die Presse durchsickern sollte, noch heute Abend in meiner Sendung schildern, zu was für einem politischen Selbstbedienungsladen dieses Polizeidepartment verkommen ist.
    Ich werde meinen Hörern erzählen, dass hier Bestechungsgelder fließen, dass sich Polizisten dafür bezahlen lassen, dass sie auf eine Verhaftung verzichten, und dass die Reichen und Prominenten offen bevorzugt behandelt werden.
    In vier Stunden kann ich eine Menge Schaden anrichten, wahrscheinlich mehr, als Richter Kemp es je könnte. Und wenn er noch so laut auf seine Brust trommelt, glaube ich kaum, dass mehrere hunderttausend Menschen seinen Namen kennen. Ich hingegen habe Nacht für Nacht so viele Zuhörer. Also – wer hat Ihrer Meinung nach wohl mehr politischen Einfluss, Sergeant Curtis?«
    Â»Sie machen doch keine politische Sendung. Sie haben sich noch nie zu einem politischen Thema geäußert.«
    Â»Heute Abend würde ich das tun.«
    Â»Und morgen würde Wilkins Crenshaw Sie feuern.«

    Â»Was mir nur noch mehr öffentliche Aufmerksamkeit und Sympathie einbringen würde. Die Sache könnte sich zu einem medialen Flächenbrand ausweiten, den ich wochenlang schüren könnte. Das Polizeidepartment von Austin müsste sich schon gehörig anstrengen, um das Vertrauen der Öffentlichkeit

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