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Rage Zorn

Rage Zorn

Titel: Rage Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Haus erst Charakter verliehen. Sie hatten Glück gehabt, dass sie dieses Haus erstanden hatten. Es lag in einer guten Gegend und in der Nähe einer Grundschule. Weil die Vorbesitzer unbedingt verkaufen wollten, hatten sie den Preis gesenkt. Das Haus hatte eine Renovierung nötig, aber sie hatte die meisten Reparaturen selbst ausgeführt, damit der Kauf nicht ihr Budget sprengte.
    Die Arbeit am Haus hatte sie auf Trab gehalten, während sich Brad in seiner neuen Gemeinschaftspraxis eingewöhnt hatte. Sie hatte viel Zeit und Mühe darauf verwandt, erst alle notwendigen Reparaturen zu erledigen, bevor sie die kosmetischen Mängel beseitigt hatte. Ihre Geduld und ihr Fleiß hatten sich ausgezahlt. Das Haus war nicht nur hübscher als zuvor, sondern auch von Grund auf saniert. Die Missstände waren nicht einfach mit einer Schicht Lack überstrichen, sondern wirklich behoben worden.
    Leider Gottes war nicht alles so leicht herzurichten wie ein Haus.
    Wie sie befürchtet hatte, waren unten alle Zimmer dunkel und leer. In der Küche schaltete sie das Radio ein, um die bedrückende Stille zu durchbrechen. Sie schenkte sich ein Glas Milch ein, auf das sie keinen Appetit hatte, und zwang sich, es Schluck für Schluck zu trinken.
    Vielleicht tat sie ihrem Mann Unrecht. Es war gut möglich, dass
er immer noch auf seinem Seminar über Steuern und Finanzplanung war. Schließlich hatte er beim Abendessen verkündet, dass er erst spät heimkommen würde.
    Â»Du weißt doch, Spatz«, hatte er ihr erklärt, als sie ihn überrascht gefragt hatte, »ich habe dir Anfang der Woche davon erzählt.«
    Â»Nein, das hast du nicht.«
    Â»Entschuldige bitte. Ich dachte, ich hätte es erwähnt. Reich mir doch bitte den Kartoffelsalat rüber. Der schmeckt übrigens phantastisch. Was ist das für ein Gewürz?«
    Â»Dill. Du hast keinen Ton von einem Seminar gesagt, Brad.«
    Â»Die Kollegen in der Praxis haben es mir nahe gelegt. Was sie auf dem letzten Seminar erfahren haben, hat ihnen einen Haufen Steuern gespart.«
    Â»Dann sollte ich vielleicht ebenfalls hingehen. Es könnte nicht schaden, wenn ich mehr über diese Finanzgeschichten wüsste.«
    Â»Gute Idee. Auf dem nächsten Seminar bist du dabei. Man muss sich im Voraus anmelden.«
    Er hatte ihr Zeit und Ort des Seminars genannt und sie gebeten, nicht auf ihn zu warten, weil sich der offiziellen Präsentation eine informelle Gesprächsrunde anschließen würde, und er nicht wisse, wie lang die dauern würde. Dann hatte er sie und die Kinder geküsst und war aufgebrochen. Für jemanden, der zu einem Seminar über Steuer- und Finanzplanung ging, war er erstaunlich beschwingt zu seinem Auto spaziert.
    Toni trank den letzten Schluck Milch.
    Dann rief sie zum dritten Mal auf dem Handy ihres Mannes an. Genau wie die beiden Male zuvor meldete sich seine Mailbox. Sie spielte mit dem Gedanken, in dem Vortragssaal anzurufen, wo das Seminar stattgefunden hatte, aber das wäre Zeitverschwendung gewesen. So spät war dort bestimmt niemand mehr.
    Nachdem sie Brad verabschiedet hatte, hatte sie den Tisch abgeräumt und die Kinder gebadet. Sobald sie im Bett lagen, wollte sie einen Blick in Brads Arbeitszimmer werfen, aber sie musste feststellen, dass die Tür abgeschlossen war. Zu ihrer Schande
war sie wie eine Irre durchs Haus gefegt, um eine Haarnadel, eine Nagelfeile, irgendetwas zum Schlösserknacken aufzutreiben.
    Zuletzt hatte sie auf einen Schraubenzieher zurückgegriffen, mit dem sie das Schloss wahrscheinlich irreparabel beschädigt hatte, aber das war ihr egal. Dummerweise hatte sie in seinem Zimmer nichts entdeckt, was ihren panischen Aktionismus oder ihren Verdacht begründet hätte. Auf seinem Schreibtisch lag eine Anzeige für das Seminar. Er hatte sich das Seminar in seinen Terminkalender eingetragen. Offensichtlich hatte er fest vorgehabt hinzugehen.
    Andererseits war er auch sehr geschickt darin, falsche Spuren zu legen.
    Sie hatte sich an seinen Schreibtisch gesetzt und auf den leeren Bildschirm gestarrt. Sie hatte sogar den Finger auf den Schalter zum Starten gelegt und nur mit Mühe der Versuchung widerstanden, den Computer hochzufahren und Nachforschungen zu betreiben, die nur Diebe, Spione und misstrauische Ehefrauen anstellten.
    Sie hatte seinen Computer nicht mehr angerührt, seit er ihr einen eigenen gekauft hatte. Als sie die bedruckten Kartons

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