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Ragnarök

Ragnarök

Titel: Ragnarök Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nathan Archer
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Besatzungsmitglieder bedachten den Commander mit nervösen Blicken; Bereyt sah zu der P’nir hinüber, und dann wieder zu Chakotay.
    Chakotay begriff, daß sie vermutlich an die Methoden dachte, mit denen die Cardassianer ihre Gefangenen zu ›überzeugen‹
    pflegten. Und vielleicht fragte sie sich auch, wie viele der bei Starfleet kursierenden Gerüchte über gnadenlose Maquis-Terroristen der Wahrheit entsprechen mochten.
    Nach Rollins Miene zu urteilen, hatte er all diese Geschichten schon längst als Wahrheit akzeptiert. Lediglich Harry Kim schien keineswegs damit zu rechnen, daß Chakotay jetzt anfing, der P’nir die Klauen zu brechen und das Mark herauszureißen.
    »Ich wüßte nicht, wie wir das schaffen sollten, Sir«, meinte er.
    »Was könnten wir ihr schon anbieten?«
    »Wir könnten ihr immerhin anbieten, ihre Stellung als Captain zurückzugewinnen«, antwortete der Commander. Er wandte sich der P’nir zu .
    »Hören Sie zu, K’t’rien«, sagte er. »Wir sind bereit, Ihre
    ›Flucht‹ zu arrangieren, sobald Sie uns gezeigt haben, was wir abschalten müssen, um sicher von hier zu entkommen.«
    Die P’nir starrte ihn schweigend an. »Sie besiegen uns, und wir fliehen«, fuhr der Commander fort. »Zumindest wird es so aussehen. Wir werden fort sein, und Sie können sich wieder als Captain etablieren. Auf diese Weise gewinnen wir beide. Aber vorher müssen Sie uns zeigen, wie man den Traktorstrahl ausschaltet und das Hangartor öffnet, und Sie müssen schwören, uns ein paar Sekunden Vorsprung zu geben, ehe Sie das Feuer auf uns eröffnen.«
    »Captain«, flüsterte Kim drängend, »ich will niemandem die Ehrenhaftigkeit absprechen, aber… wir wissen doch gar nicht, wie ernst die P’nir einen Eid nehmen. Insbesondere einen Eid, den sie einem Nicht-P’nir geschworen haben.«
    »Wir gehen ein kalkuliertes Risiko ein, Fähnrich«, flüsterte Chakotay zurück. »Davon hat man Ihnen doch an der Akademie erzählt, oder nicht? Außerdem müssen wir jetzt sofort handeln, bevor sich die Mannschaft des Kreuzers reorganisiert hat und wieder ins Zentrum der Schlacht zurückkehrt.«
    »Jawohl, Sir.« Kirn verstummte, und der Commander wandte sich wieder der P’nir zu.
    K’t’rien starrte Chakotay mit ihren glühenden roten Augen an.
    Sie sagte noch immer nichts.
    »K’t’rien, geben Sie mir das Versprechen, uns zu helfen«, verlangte Chakotay. »Sobald Sie einen Eid abgelegt haben, werden wir Sie freilassen und fliehen.«
    Für geraume Zeit schwieg die P’nir; dann sagte sie plötzlich:
    »Erzählen Sie mir, welche Hilfe Sie verlangen.«
    »Wir müssen wissen, wie wir Ihren Traktorstrahl zeitweilig ausschalten können, und wie das Hangartor geöffnet wird, damit unser Shuttle hinausfliegen kann.«
    »Das ist alles?«
    »Das ist alles.«
    Die P’nir schien einen Augenblick lang nachzudenken, auch wenn man das dank ihrer konturlosen Züge nicht mit Sicherheit feststellen konnte. »Bestätigen Sie, daß ich richtig verstanden habe«, sagte sie schließlich. »Sie wollen sich meine Anweisungen anhören und mich dann hierbehalten, während Sie sie ausführen.«
    »Nun, ja, so hatten wir uns das vorgestellt«, stimmte Chakotay zu.
    »Ich weigere mich, auf diesen Vorschlag einzugehen«, sagte die P’nir sofort. »Ich kann nicht wissen, ob Sie keine weiteren Schäden an diesem Schiff anrichten, das einmal mir gehört hat.«
    »Dann schlagen Sie eine Alternative vor«, sagte Chakotay.
    Langsam gewöhnte er sich an den Stil der P’nir, ein Gespräch völlig ohne Fragen zu fuhren.
    »Ich werde selbst den Traktorstrahl ausschalten und das Schleusentor öffnen«, erklärte K’t’rien. »Ich werde Ihnen keine Instruktionen geben, aber diese Arbeiten selbst durchführen.«
    »Sie erwarten, daß wir Ihnen trauen?« fragte Chakotay. »Daß wir Sie freilassen?«
    K’t’rien gab keine Antwort. Der Commander runzelte die Stirn.
    Natürlich gab sie keine Antwort. Er hatte ihr eine Frage gestellt, statt einen Befehl zu erteilen.
    »Commander«, meldete sich Kim. »Ich könnte sie doch
    begleiten. Wenn Sie den Transporter auf uns fixieren…«
    »Wir dürfen es nicht riskieren, die Schilde so lange zu senken«, widersprach Chakotay. »Eine Transporterfixierung wäre
    unmöglich.«
    »Nun, wir haben immer noch unsere Kommunikatoren«, sagte Kim, »oder zumindest ich habe einen und kann jederzeit um Hilfe rufen. Es sollte nur ein paar Sekunden dauern, die Schilde zu senken, uns anzupeilen und zurückzuholen.«
    Chakotay

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